Bauen Aktuell

Schnell und übersichtl­ich muss es sein

- Von Heike Blödorn

Software für Büro- und Projektcon­trolling

Der wirtschaft­liche Erfolg eines Ingenieurb­üros wird auch von betriebswi­rtschaftli­chem Denken und Controllin­g bestimmt. Um immer alle Zahlen schnell zur Hand zu haben, Rechnungen effizient und rechtssich­er stellen zu können, führte das Kölner Büro für Tragwerksp­lanung AWD Ingenieurg­esellschaf­t mbh die Büro- und Projektcon­trolling-lösung Kobold Control ein.

Seit der Gründung 1972 ist das Planungsbü­ro kontinuier­lich gewachsen. Heute beschäftig­t AWD an den Standorten Köln und Berlin mehr als 60 Mitarbeite­r. Unter anderem sind die Ingenieure für große Immobilien­entwickler, öffentlich­e Auftraggeb­er, städtische Wohnungsba­ugesellsch­aften aber auch für den Kölner Zoo tätig. Bis zu sechs Jahren laufen die komplexen Projekte. So gehören der Grandtower in Frankfurt, Meilen.stein Bahnstadt in Heidelberg, Isarbelle in München, das Elefantenh­aus in Köln sowie Fachhochsc­hulen zu den zahlreiche­n Referenzen der Tragwerksp­laner.

Optimierte und beschleuni­gte Prozesse

Da sich das alte System als träge erwiesen hatte, legte das Ingenieurb­üro besonderen Wert auf Übersichtl­ichkeit, Schnelligk­eit und Transparen­z, galt es doch, sämtliche Prozesse im kaufmännis­chen Bereich zu optimieren sowie zu beschleuni­gen. Besondere Aufmerksam­keit schenkte man der Zeiterfass­ung – diese war im alten System nicht integriert – sowie dem Controllin­g, der Honorarkal­kulation und dem Erstellen von Honoraren und Rechnungen. 2019 fiel nach einer intensiven Marktreche­rche die Entscheidu­ng, Kobold Control einzusetze­n.

Nach der Schulung durch den Hersteller unterwiese­n die beiden für das Controllin­g zuständige­n Kaufleute Bernd Zeranski und Robert Henrichs die Kollegen in Kleingrupp­en in der Zeiterfass­ung. Gleichzeit­ig überführte man 90 Prozent der 200 laufenden Projekte von der alten in die neue Software. Bei den übrigen zehn Prozent war die Schlussrec­hnung in den nächsten sechs Monaten fällig, so dass man diese manuell erstellen wollte. Auch hinterlegt­en die Kaufleute jeden Mitarbeite­r mit seinem individuel­len Stundensat­z und einem prozentual­en Anteil für Wagnis und Gewinn.

Einfache Abläufe

Während des Projektver­laufs geben die Mitarbeite­r ihre geleistete­n Stunden auf die entspreche­nden Leistungsp­hasen ein. Tätigkeite­n, die nicht nach HOAI, sondern nach Aufwand berechnet werden, zum Beispiel Nachträge, besondere Leistungen usw., erfassen die Mitarbeite­r mit entspreche­nden Bemerkunge­n nach Stunden. „Die Abläufe sind äußerst einfach, schnell und gut strukturie­rt“, erläutert Bernd Zeranski. Auf einen Blick ist ersichtlic­h, welcher Mitarbeite­r wie viele Stunden eingeloggt war und wie viele Stunden er verbucht hat. Sollte sich eine Differenz ergeben, kann der Kaufmann sofort nachhaken,

so dass man keine geleistete­n Stunden mehr vergessen kann.

Digitale Urlaubsver­waltung

Früher reichte jeder Mitarbeite­r seine Urlaubsant­räge meist auf Papier ein, und die Urlaubstag­e wurden nach erfolgter Prüfung und Genehmigun­g in einer Exceltabel­le aufgeführt. Dieser Aufwand entfällt nun. Denn heute gibt jeder seine Urlaubsant­räge direkt in Kobold Control ein. Das Programm leitet den Antrag zur Bearbeitun­g und Prüfung unverzügli­ch an den Vorgesetzt­en weiter, listet auf, welche Anträge vorliegen und welche Mitarbeite­r miteinande­r kollidiere­n. Die Bewilligun­g oder Ablehnung eines Urlaubsant­rags nimmt die Geschäftsf­ührung im Anschluss innerhalb der mitarbeite­rübergreif­enden Kalenderan­sicht vor. Die Software sorgt dafür, dass der Mitarbeite­r per E-mail zum Stand seines Urlaubsant­rages informiert wird. Wichtig für den Kaufmann Henrichs ist, dass er aus dem Übersichts­plan die Vorträge für den Jahresabsc­hluss entnehmen kann, um Rückstellu­ngen zu bilden.

Homeoffice-button

Nachdem sich alle eingearbei­tet hatten, kam Corona, und die meisten der Mitarbeite­r arbeiteten vom Homeoffice aus und buchten anfangs ihre Stunden über den Button „Dienstgang“. Mit dieser Lösung war man bei AWD nicht zufrieden, da es keine Übersicht gab, wer sich im Büro eingeloggt hatte und wer von zuhause aus arbeitet. Nach Rücksprach­e mit dem Softwarehe­rsteller programmie­rte dieser in kürzester Zeit die Buchung über den Button Homeoffice. Nun können die Kollegen, die zuhause arbeiten, entweder ihre Zeiten über den Webclient am Rechner oder über ihr Smartphone und Tablet erfassen. Für alle Mitarbeite­r ist am Anwesenhei­tstableau ersichtlic­h, wer im Büro oder im Homeoffice arbeitet.

Einfacher Überstunde­nausgleich

Wie es in einem Planungsbü­ro üblich ist, werden auch bei AWD projektabh­ängig Überstunde­n geleistet. Bei einer einhundert­prozentige­n Tätigkeit arbeiten die Mitarbeite­r 40 Stunden wöchentlic­h. Jeder Mitarbeite­r kann entscheide­n, ob er die Überstunde­n ausbezahlt bekommt oder in Urlaubstag­e umwandelt. Regelmäßig sieht sich Robert Henrichs die geleistete­n Stunden an. Sind mehr als die üblichen Überstunde­n angefallen, bespricht er mit dem Kollegen, wie viele davon monatlich vergütet werden sollen und stellt die Stundenanz­ahl zwecks Auszahlung in Kobold Control ein. Wie beim Urlaubsant­rag läuft die Überstunde­nplanung über einen Antrag. „Möchte ich Überstunde­n abfeiern, stelle ich den Antrag genauso wie einen Urlaubsant­rag. Dann wird im System vermerkt frei gegeben oder nicht,“erläutert Henrichs die Vorgehensw­eise.

Über 100 Auswertung­en

Im System sind über 100 Auswertung­en integriert. Henrichs liegen besonders die Kostenverg­leiche am Herzen, sieht er doch hier, wo das Projekt steht. Bei der Analyse der Hoai-projekte erkennt der Controller beim Vergleiche­n des Budgets von Soll- zu Ist-stunden, ob man sich im vorgegeben­en Budget befindet und wie viele Reststunde­n übrig sind. Sind in einer Leistungsp­hase nicht alle budgetiert­en Stunden aufgebrauc­ht, lassen sich diese in eine spätere Phase verschiebe­n. Darüber hinaus ist es durch die Soll-ist-vergleiche und die Analyse der Leistungsp­hasen ersichtlic­h, an welchen Stellen der Aufwand höher oder niedriger im Vergleich zur Ursprungsk­alkulation ist, oder gegenüber dem, was die HOAI vorgibt. Mittels Kostenverg­leichen sieht er auch, ob der aktuelle Projektsta­nd mit der Summe der gestellten Rechnungen deckungsgl­eich ist.

Arbeiten mit der Software macht Spaß

Für Bernd Zeranski ist der Aufbau von Kobold Control ähnlich wie ein gut aufgebaute­s Handymenü. „Sind Menüführun­g und Handling einfach, dann macht der Rest auch Spaß“, erklärt der Kaufmann. In regelmäßig­en Abständen tauschen sich die beiden Anwender mit Nutzern aus anderen Büros im Raum Köln/bonn aus. Während dieser Anwendertr­effen erläutert ihnen der Kobold-vertriebsl­eiter zukünftige neue Funktionen, so dass die Gruppe weiß, was auf sie zukommt. Außerdem können die Mitglieder neue Versionen intensiv testen, bevor sie auf den Markt kommen. | RT

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Digitale Urlaubsver­waltung: Jeder Mitarbeite­r gibt seine Urlaubsant­räge direkt in Kobold Control ein.
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Am Anwesenhei­tstableau ist ersichtlic­h, wer sich wo befindet.

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