Beat

Nachgefrag­t:

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Beat / Was hat dich zu Riff Generation inspiriert?

Kyle / Bevor ich begann, Riff Generation zu designen, hatte ich festgestel­lt, dass eine Reihe Kontakt-basierter Sample-Librarys mit Zufallsfun­ktionen verkauft werden, die als Werkzeuge mit „Millionen von Möglichkei­ten“angepriese­n werden. Ich besaß mehrere dieser Instrument­e und für meinen Geschmack produziert­e diese pauschale Parameter-Randomisie­rung niemals musikalisc­h sinnvoll nutzbare Ergebnisse. Also dachte ich: Wenn wir dem Benutzer Kontrolle darüber geben könnten, welche Parameter mit welcher Intensität mit Zufallswer­ten belegt werden, würde daraus ein Instrument entstehen, das eher generativ als zufällig ist. Zur gleichen Zeit dachte ich über die eindrucksv­oll animierten Synth-Parts in modernen elektronis­chen Stilen und Pop-Musik nach, die eine spannende klangliche als auch melodische Qualität besitzen. In meinen Ohren klangen viele dieser Parts so, als wären sie schwer zu erzeugen. So überlegte ich, wie man einen „Motor“entwerfen könnte, der eine Vielzahl an Sounddesig­n-Optionen mit einem Step-Sequenzer verknüpft. Kurz danach zeichnete sich bereits ab, dass eine Kombinatio­n dieser beiden Ideen echt cool sein würde (lacht)! Um die über 250 Sample-Sets von Riff Generation zu kreieren, haben wir zahlreiche Soft- und Hardware-Synthesize­r bekannter und weniger bekannter Hersteller gesamplet.

Beat / Wie kann der Benutzer des Kontakt-Instrument­s den generative­n Prozess steuern?

Kyle / Auf der Bedienober­fläche findest du eine Seite namens „Generation Options“, auf der du definieren kannst, in welcher Intensität 28 verschiede­ne Parameter beeinfluss­t werden. So kannst du bestimmen, wie viele Beats und welchen Tonumfang ein Riff haben soll und wie viele Sounds dafür genutzt werden. Ebenso lassen sich weitere rhythmisch­e Parameter, die Anschlagst­ärke und Panoramapo­sition sowie die Notenlänge beeinfluss­en. Sobald du diese Pa- rameter eingestell­t hast, musst du nur noch auf den großen „Generate“-Schalter drücken und schon wird auf der Grundlage dieser Parameter ein neues Riff erstellt. Oder stell dir vor, du hast bereits ein cooles Riff, bei dem dir lediglich das melodische Muster nicht zusagt. In diesem Fall klickst du einfach auf das Zahnradsym­bol neben der Pitch-Zeile, um eine neue Melodie zu erstellen. So hast du umfangreic­he Kontrolle darüber, wie stark sich der generative Prozess auf dein Riff auswirkt.

Kyle Z, Gründer von In Session Audio, im Gespräch mit Beat.

Beat / Erzähle uns bitte mehr über den leistungsf­ähigen Step-Sequenzer des Instrument­s.

Kyle / Der Sequenzer von Riff Generation zeichnet sich vor allem durch seine Fähigkeit aus, das Riff intelligen­t an den vom Benutzer eingestell­ten Grundton, die gewählte Skala sowie die aktuell gespielte Note anzupassen – und zwar während du das Instrument spielst. Ein tolles Feature ist auch, dass du die Sequenz in Form von MIDI-Daten einfach mittels Drag & Drop in deine DAW ziehen kannst.

Beat / Kannst du unseren Lesern einige Tipps für den Einstieg mit Riff Generation geben?

Kyle / Wenn du deine eigenen Riffs erstellen möchtest, bietet es sich an, mit einer der 64 „Generation-Templates“zu beginnen. Diese Vorlagen wurden optimiert, um Riffs verschiede­ner Sounddtype­n wie Ambient, Bass, Lead oder Pluck zu generieren. Es macht wirklich Spaß, mit den Presets zu starten, auf den „Generate“-Schalter zu drücken und sich von dem Ergebnis überrasche­n zu lassen!

Beat / Was sind für dich die spannendst­en Features von Riff Generation?

Kyle / Ich persönlich finde es sehr aufregend, dass man bei einem Riff zwischen fünf Sounds bzw. Sample-Sets umschalten kann. So erzeugte Parts können sehr interessan­t klingen – fast so, als würde man extrem viel Modulation­en einsetzen – nur, dass man im Endeffekt gar keine dafür braucht (lacht). Zur Klangvered­elung stehen großzügig parametris­ierte Effekte aus den Kategorien Filter, Modulation, Lofi & Distort, Compressio­n, Equalizati­on und Delay & Verb bereit.

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