Test: Elektron Digitakt
Wer auf Elektrons innovative Groove-Boxen wie Analog Rytm und Octatrack steht, aber bisher von den hohen Preisen und der komplexen Bedienung abgeschreckt wurde, sollte sich vom neuen Digitakt überraschen lassen.
Die schwedische Firma Elektron hat bereits einige Drumcomputer auf den Markt gebracht, angefangen von der digitalen Machinedrum bis hin zum digital-analogen Hybriden namens Analog Rytm. Und auch die anderen Produkte aus der schwedischen Kult-Schmiede wie der Sample-basierte Octatrack oder der analoge Synthesizer Analog Four lassen sich dank des eingebauten Sequenzers problemlos zur Erzeugung von Drum-Grooves nutzen. Allen Produkten gemeinsam ist allerdings, dass sowohl der Preis als auch die Bedienung nicht unbedingt einsteigerfreundlich sind. Diesen Bereich hat Elektron bisher anderen Firmen wie Korg mit den Electribes, Akai mit den MPCs oder Arturia mit dem DrumBrute überlassen. Der Digitakt hat durchaus das Zeug, dies zu ändern, den er setzt in vielen Bereichen neue Maßstäbe in der Preisklasse unter 1000 Euro.
Drummer, Sampler, Sequenzer
Zwar ist auch der Digitakt mit einem Preis von 769 Euro nicht unbedingt ein Schnäppchen und damit immer noch ein Stückchen teurer als einige Konkurrenzprodukte, kostet andererseits aber nur knapp die Hälfte dessen, was Elektron für einen Analog Rytm oder Octatrack verlangt. Und angesichts der umfangreichen Ausstattung ist der Digitakt durchaus als preiswert einzustufen.
Ein kurzer Überblick: Digitakt bietet 16 Spuren. Acht Audiospuren können mit Samples bestückt werden, die entweder vom Computer übertragen (mittels der kostenlosen Software Elektron Transfer oder Overbridge) oder direkt aufgenommen werden. Richtig gelesen, Digitakt ist tatsächlich auch ein vollwertiger Sampler und kann dabei sowohl externe Klangquellen als auch die interne Klangerzeugung aufnehmen (Resampling), ohne zusätzliche Hard- oder Software. Diese Funktion ist heutzutage nur noch selten zu finden (z.B. im Octatrack oder Electribe Sampler) und daher lobend zu erwähnen, auch wenn Elektron den Sampling-Prozess im Digitakt noch flüssiger gestalten könnte. Bis zu 128 Samples passen in den 64 MB großen Sample-Speicher. Weitere Samples lassen sich auf dem 1 GB großen +Drive ablegen, wobei die Sound-Verwaltung am Gerät wie auch bei anderen Elektron-Geräten etwas kompliziert ausgefallen ist.
An den Octatrack erinnern auch die weiteren acht Spuren. Denn hierbei handelt es sich um reine MIDI-Spuren zum Ansteuern externer Klangerzeuger. Damit ist der Digitakt durchaus als Schaltzentrale in einem Hardware-Setup geeignet, allerdings mit gewissen Einschränkungen aufgrund des (noch?) fehlenden Song-Modus.
Display & Encoder
Das solide Metallgehäuse des Digitakt entspricht in Größe, Optik und Verarbeitung dem Elektron Analog Heat und ist mit 21 mal 17 mal 6 Zentimetern deutlich kompakter ausgefallen als Analog Rytm und Octatrack, aber mindestens ebenso robust. Der Digitakt kann also einiges wegstecken und auch den rauen Touralltag überstehen. Die Endlosregler