Peverelist: Tesselations
Auf „Tesselations“findet der Bing Bang im OP statt: Wie ein plastischer Chirurg seziert Tom Ford mit präzise geführtem Skalpell die subsonische Urgewalt und quirlige Ästhetik aus der zuckenden Leiche von Bass Music und implantiert sie in den verzaubert tanzenden Torso untergründigen Technos. Es ist ein Markenzeichen dieses Werks, dass die Beats nahezu ständig zu langsam oder zu schnell laufen und die Kick-Drum gleich zu Anfang eine Pause einlegt, um dem satt wummernden Bass die Show zu überlassen. Gegen Ende gesellen sich dann noch neonfarbene, betörend schöne Streicher hinzu – „Tesselations“mag ein wundersames Geschöpf sein, doch man kann die Augen nicht von ihm abwenden.