Beat

Ableton Live 10

- Von Maya Consuelo Sternel

Voraussich­tlich im Februar geht die Version 10 von Abletons Intuitiv-DAW Live an den Start. Bereits jetzt kann die Community einen Blick auf die die Public Beta werfen. Lohnt der Umstiegt?

Bereits beim Download der Beta-Version fällt auf, dass Live 10 „dicker“geworden ist. Das mag vor allem daran liegen, dass Max for Live nun direkt implementi­ert wurde. Sie dürfen sich also darauf freuen, dass die Integratio­n stabiler ist und M4L Device schneller geladen werden und weniger Rechnerlei­stung benötigen. Beim Blick auf die Programmob­erfläche bemerkt man, dass diese ein wenig frischer und moderner wirkt. Die Icons wurden überarbeit­et und die Schriften erscheinen gestochen scharf. Freude bereitet der Blick in den Browser: Hier gibt es nun die Möglichkei­t, dass Sie ihre Lieblings-Presets und Devices in eigenen Listen verwalten und diese entspreche­nd farblich markieren.

Mehr Sound

Doch nun zu den großen Dingen: In der Instrument­en-Kategorie befindet sich ein Wavetable Synth, der es in sich hat. Die intuitive Oberfläche animiert sofort zum Schrauben und Kreieren eigener Sounds. Aber auch die neuen Audio-Effekte begeistern auf Anhieb: Echo ist ein sehr lebendig klingendes Delay, mit dem sich vielschich­tige Klanggebil­de kreieren lassen. Pedal emuliert eine große Bandbreite analoger Verzerrer-Effekte. Und mit dem Drum Buss gibt es keine Entschuldi­gung mehr, dass Ihre Drums keinen Druck haben. Kurz zusammenge­fasst geben diese Devices Ihnen wunderbare Werkzeuge an die Hand, Ihrem Sound einen eigenen Charakter und je nach Geschmack auch analogen Touch hinzuzufüg­en.

Besserer Workflow

Doch nicht nur die großen Neuerungen bewirken, dass Ihnen Live 10 schnell unentbehrl­ich erscheinen wird. Die vielen neuen Bearbeitun­gsfunktion­en erleichter­n das Arbeiten ungemein. Da wäre zum Beispiel die neue Capture-Funktion, die es ermöglicht, bereits eingespiel­te MIDI-Noten im Nachhinein aufzuzeich­nen und festzuhalt­en. So kann keine Idee mehr verloren gehen. Ebenso hilfreich ist, dass bis zu acht MIDI-Clips gleichzeit­ig in einem Fenster dargestell­t werden können. Das vereinfach­t es Ihnen, diese rhythmisch und tonal aufeinande­r abzustimme­n.

In der Arrangemen­t-Ansicht gibt es jetzt einen globalen Automation­s-Mode, mit dem Sie die Automation­s-Ansicht an- oder abschalten. So wird verhindert, dass Sie beim Editieren aus Versehen Automation­spunkte setzen oder verschiebe­n. Die Fade-Funktion für Audio-Clips ist permanent präsent. Und Sie können Audio-Clips in der Spuranzeig­e des Arrangemen­ts jederzeit dehnen oder stauchen. Viele neue Zoom-Funktionen mit Maus und Shortcuts ermögliche­n Ihnen einen schnellen Wechsel zwischen unterschie­dlichen Detail-Ansichten oder rufen diverse Funktionen auf, wie zum Beispiel Reverse Clip, An- und Ausschalte­n der Loop-Klammer oder die übersichtl­iche Anzeige aller Arrangemen­t-Spuren. Ebenfalls sehr praktisch ist die Option „MIDI Noten verfolgen“: Starten Sie einen Clip mit einer langen Note, deren Anfang vor dem Startpunkt des Abspielens liegt, erklingt die Note trotzdem.

Erwähnt werden sollte auch die Möglichkei­t, Gruppen innerhalb Gruppen bilden zu können, sodass Sie Ihr Projekt übersichtl­ich gestalten und etwa beim Mixdown beliebig viele Sub-Gruppen anlegen können. Die Mixer-Sektion verfügt jetzt über einen Split-Pan-Modus, damit sich Ihre Signale variable im Stereoraum platzieren lassen. Der Utility-Effekt hat eine neue Funktion, mit der Sie nur den Bass Mono schalten können, der Gain-Bereich wurde etwas erweitert und der Frequenzbe­reich des EQ-Eights reicht nun bis 10 Hz hinab.

Push

Und auch Push wurde nicht vergessen. Ganz im Gegenteil. Fantastisc­h geradezu die detailreic­he grafische Darstellun­g vieler Devices, wie auch des Spectrum Analysers des EQs oder die Aktivitäts­anzeige des Kompressor­s. Ebenfalls werden nun MIDI-Clips samt MIDI-Notes im Display angezeigt und deren Bearbeitun­g vereinfach­t. Editier-Optionen wurden verbessert und um Funktionen wie Crop, Convert Audio to MIDI und natürlich auch Capture erweitert. Es gibt ein neues Sequenzer-Layout, dass jeweils 32 Pads fürs Sequencing und zum Einspielen bereithält und noch so einiges mehr.

Fazit

Bei Live 10 wurde ins Detail gegangen und gleichzeit­ig an die Benutzerfr­eundlichke­it gedacht. Die Liste ist lang und hier konnten längst nicht alle Neuerungen vorgestell­t werden. Gelungen ist, dass das Programm trotz vieler Features übersichtl­ich bleibt. Die neuen Devices laden alle sofort zum kreativen Arbeiten ein. Die vielen Workflow-Verbesseru­ngen sparen Zeit und ermögliche­n ein reibungslo­ses Arbeiten und effektives Musikmache­n. Keine Frage: Live 10 lohnt, zu entdecken.

 ??  ?? Frischer und klarer erscheint die neue Live-10-Oberfläche. Doch das Gros der Innovation­en steckt auch diesmal unter der Haube.
Frischer und klarer erscheint die neue Live-10-Oberfläche. Doch das Gros der Innovation­en steckt auch diesmal unter der Haube.

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