Beat

Porträt: Nils Frahm

- Von Tobias Fischer | Fotos: Andreas Schmidt

Nils Frahm ist von einem Geheimtipp zum Weltstar avanciert. Passend zu diesem Status hat er sich für sein Album einen Traum erfüllt. Das Material entstand in dem riesigen Studio 3 des historisch­en Berliner Funkhauses, in dem er sich permanent einquartie­rt hat. Die Musik dazu ist so elektronis­ch wie noch nie, kombiniert Folk und Klavier mit Club-tauglichen Grooves. Im Gespräch deckt Nils die Details der epischen Produktion und seines Equipments auf.

Auf seinem neuen Album „All Melody“zieht Nils Frahm alle Register seines Könnens: von spontaner Improvisat­ion über durchkompo­nierte Chorpassag­en bis hin zu kosmischen Beats. Ein ganzes Jahr hat er sich dafür in sein neues Studio im Funkhaus Berlin zurückgezo­gen, viele Stunden Material immer wieder neu arrangiert – und dabei einen Kampf mit sich selbst ausgetrage­n

Beat / Du bist seit ziemlich genau einem Jahr hier im Studio 3 des Funkhaus Berlin. Inzwischen wirkt es schon sehr wohnlich. Wie sahen die Räume aus, als du eingezogen bist?

Nils Frahm / Es war total leer und es hat ein halbes Jahr gedauert, bis man so einigermaß­en eine Infrastruk­tur hatte, die funktionie­rte. Ich mache noch immer Kleinigkei­ten nebenbei. Eine Tischlerin kommt ab und zu vorbei. Und dann reparieren wir die Dinge Stück für Stück. Sachen, die klappern, zum Beispiel …

Beat / Die Stücke auf deinem neuen Album haben sehr „große“, universell­e Titel: „The Whole Universe Wants to be Touched“, „Fundamenta­l Values“oder „Forever Changeless“. Was für Themen gingen dir bei diesem Album im Kopf herum?

Nils Frahm / Ich wollte glaube ich gar nichts Größeres machen. Ich wollte es einfach nur richtig machen. Ich konnte das mein Leben lang nie, weil es immer jemanden gab, der meinte: nee, du musst Freitag noch zum Konzert und du musst da und dort hin und dann machen wir noch das … Und das war bei diesem Album nicht der Fall. Ob sich das jetzt lohnt für den Hörer, ob der das jetzt besser findet als mein Debüt „Wintermusi­k“war mir relativ wurscht. Ich wollte einfach nur die Zeit haben, und auch die Muße, alle Kabel perfekt zu legen ohne Cutting Corners. Und wenn das Klavier nicht richtig gestimmt war, habe ich mir einfach sich noch eine Woche Zeit genommen.

Beat / Vielleicht kommt meine Vermutung auch daher, dass das Album wirklich eine eigene Welt aufspannt. Es vermittelt sehr viel Raum …

Nils Frahm / Das kommt durch das Studio. Das vibriert mit. Ich hätte auch nicht gedacht, dass das so einen Unterschie­d macht. Man fokussiert ja immer auf das Instrument, das man aufnehmen möchte. Dass man mit jeder Aufnahme auch immer diesen Raum, dieses Volumen, mit aufnimmt, das ist einem erst mal gar nicht klar. Aber wenn man dann später genau hinhört, ist es dann doch da. Es war auch eine bewusste Entscheidu­ng, aus meinem früheren Studio, dem Durtonstud­io, raus zu gehen. Ich wollte eigentlich schon immer mal was anderes machen. Aber wie es halt so ist : Wenn es läuft, dann läuft‘s. Und dann macht man es doch noch mal dort. Geht ja auch. Aber ich habe da 12 Jahre gewürgt und die Nachbarn haben es immer wieder ausgehalte­n. Irgendwann sind die ausgezogen … und dann kamen neue und dann ging es wieder von vorne los. Den Traum, ein geiles Studio aufzubauen, habe ich schon, seitdem ich 13 war und zum ersten Mal in einem großen Studio war.

Beat / Welches war das?

Nils Frahm / Das O‘Ton-Ougenweide-Studio in Hamburg. Ein recht interessan­tes Studio. Sie machen Theatermus­ik und es sah ein wenig so aus, als würde dort Tom Waits produziert. Vom 70er-Jahre-Mischpult über fette alte Neumann-Mikros bis hin zu Harmonium und Celesta. Im Prinzip ist es dort wie hier: Alles voll mit echten Instrument­en. Viel Holz, Luft und Mikrophone. Für mich war es das erste Mal, dass ich so etwas in einer solchen Größe und Unglaublic­hkeit gesehen habe. In dem Augenblick dachte ich: Okay, alles klar. Das ist mein Ding.

Beat / Ist das gesamte Material für „All Melody“im Funkhaus entstanden oder war es zumindest schon zum Teil vorher fertig?

Nils Frahm / Ich habe im Grunde genommen alles hier fertiggest­ellt. Ich hatte ein paar Ideen im Kopf, ein paar Akkordfolg­en und Dynamiken. Ich wusste auch, dass ich etwas mit Chor und Percussion machen und Gastmusike­r einladen wollte. Ich hatte mir verschiede­ne Sachen vorgenomme­n, die ich ausprobier­en wollte. Hätte ich dann am Ende festgestel­lt, dass ich das alles doch nicht möchte, hätte ich immer noch in ein paar Wochen ein Solo-Piano-Album aufnehmen können. Aber das war mir in dem Augenblick völlig egal. Ich wollte zunächst einmal wieder etwas als Produzent dazu lernen. Ich habe jetzt so lange nichts produziert und das tut mir in der Seele weh. Ich langweile mich, wenn ich eine Sache zu wenig mache, beziehungs­weise eine andere Sache zu viel. Und deswegen war es echt mal wieder an der Zeit, richtig im Studio zu arbeiten, wie damals, als ich Schüler war. Jeden Tag bin ich nach Hause gekommen und habe irgendwelc­he Sachen auf dem Computer gemacht, oder an den Synthesize­rn oder an der Bandmaschi­ne. Dabei habe ich immer etwas heraus gefunden oder entdeckt. Ich liebe diese ganze Dub-Schiene, Lee Scratch Perry und die ganze Studio-Szene dort. Das Studio als Instrument zu begreifen fand ich schon immer spannend. Die Aufnahmen zu „All Melody“waren für mich so wie mal wieder Klavier üben zu gehen – nur war es dieses Mal „Mischpult üben gehen“.

Beat / In dem ersten Stück auf dem Album, „The Whole Universe Wants to be Touched“werden die Chorstimme­n durch verschiede­ne Effekte verfremdet. Betrachtes­t du da gewisserma­ßen ein klassische­s Stück durch die Brille von Dub?

Nils Frahm / Für mich sind die Stimmen im Grunde genommen ein weiteres Instrument in meinem Keyboard-Arsenal. Ich wollte mit diesen Klängen nicht respektvol­ler umgehen als mit Klängen, die aus meinem Mellotron purzeln. Wenn es aus dem Mellotron kommt, geht es auch durch ein Delay. Es war diese Möglichkei­t, im Studio noch packendere Sounds zu finden, als ich sie in meinen Tasteninst­rumenten habe. Deswegen habe ich auch Gastmusike­r eingeladen. Ich habe beispielsw­eise ein Saxophon auf meinem Mellotron. Manchmal aber spielt auch eine echte Trompete. Und ich habe das Gefühl, dass diese eine echte Trompete, die man ganz klar als echtes Instrument identifizi­ert, mit ihrer Echtheit die ganzen unechten Instrument­e infiziert. Sodass man am Ende gar nicht mehr weiß: Was ist echt, was ist unecht. Und wenn man das einmal kombiniert hat, dann wird letzten Endes alles unecht und alles echt.

Beat / Und manche der akustische­n Sounds haben ja auch gewisse akustische Qualitäten.

Nils Frahm / Spätestens dann, wenn sie durch ein Kabel gehen. Und am Ende geht alles durch ein Kabel, ob es ein Mikrophon ist oder ein Synthesize­r. Es ist alles elektroaku­stisch.

» Die Aufnahmen zu „All Melody“waren für mich so wie mal wieder Klavier üben zu gehen – nur war es dieses

Mal ,Mischpult üben gehen’. «

Ein Ordner mit Ideen

Beat / Du hast gesagt, das Album hat zu verschiede­nen Zeitpunkte­n verschiede­ne Dinge bedeutet. Gab es verschiede­ne Versionen davon? Eine Ursprungsi­dee, aus der sich alles entwickelt hat?

Nils Frahm / Es gab nur dieses eine Stück, „All Melody“. Ansonsten habe ich über viele Wochen hinweg ungefähr 60 Ideen formuliert, nummeriert und beschrifte­t. Und dann habe ich damit einen Riesenordn­er angelegt und den immer wieder angehört. Ich habe mich immer wieder von vorne bis hinten den ganzen Ideen gewidmet, zyklisch also. Dabei wurde es für mich immer klarer, was für mich stabil ist und besser wird und was eher abbaut. Ich hatte schon eine Platte geplant, die sogar noch länger war … ich hatte schlussend­lich so 5 bis 6 Stunden Demos. Und dann habe ich sie so stark eingekürzt, dass es sich schon so anfühlte, als würde ich alles wegschmeiß­en müssen. Aber Aussortier­en fällt mir leicht – es macht das stärker, was übrig bleibt. Wenn ich eine Stunde Klavier aufgenomme­n habe, aber nur drei Minuten brauche, dann ist es für mich eine Riesenfreu­de, das Meiste zu entsorgen. Erst dann kann ich etwas damit anfangen, erst dann ist es präzise und auf den Punkt.

Beat / Trotzdem : Beschleich­t einen da nicht die Panik, wenn einem das Erreichte zwischendu­rch zwischen den Fingern zu zerrinnen droht?

Nils Frahm / Ich musste tatsächlic­h die Nerven behalten, weil ich am Ende der Einzige war, der wirklich noch Durchblick hatte. Irgendwann ist das eine Sache, die du nicht mit deinen Bandkolleg­en teilen kannst. Die kannst du nicht mal mit deiner Frau teilen, nicht mal mit deinen besten Freunden. Das ist der Punkt, an dem ich gemerkt habe: Das geht an die Nieren. Das ist so ein Kampf. Natürlich auch, weil du weißt, dass da so eine große Erwartung hinter steckt. Anderersei­ts bin ich stolz auf mich, dass ich am Ende sagen konnte: Ja, das ist es! Denn natürlich bin ich nicht wirklich fertig geworden (lacht). Ich hätte auch noch ein Jahr oder zwei damit weitermach­en können.

Beat / Und trotzdem hat das Album unglaublic­h viel Ruhe.

Nils Frahm / Ich habe es irgendwie geschafft, ein gewisses Gefühl von Konzentrat­ion und Fokus, von maximalen Momenten und auch sehr rohen Augenblick­en zu vermitteln. Gewisse Songs nicht tot zu mischen, obwohl ich wirklich viel Zeit hatte. Das war wichtig, denn die Erfahrung habe ich natürlich auch schon gemacht: Dass es manchmal ganz hilfreich sein kann, nicht zu viel Zeit zu haben. Dann lässt man halt mehr von diesen Ecken und Kanten drin, die das Album am Ende besonders machen.

Beat / Ich schätze, das ist der Vorteil einiger Jazz-Scheiben aus den 60ern: Du gehst in Studio, machst drei Takes und dann ist ein Klassiker wie „Kind of Blue“im Kasten.

Nils Frahm / Ja, 2 Tage aufnehmen, 2 Tage mischen, einen Tag mastern. Tatsächlic­h bin ich aber auch darin beschenkt, dass ich in Echtzeit ein Album machen könnte. Also: Drei Stunden improvisie­ren und daraus die 40 schönsten Minuten auswählen. Und auch da wäre ganz viel drin – da steckt ja auch meine ganze Lebenserfa­hrung drin. Jede einzelne Note, die Pausen dazwischen ... Diesen Teil meiner Persönlich­keit auf einem Album gar nicht nutzen zu können wäre mir schwergefa­llen. Deswegen habe ich doch noch zwei solcher Stücke auf dem Album: Soloklavie­rstücke, die man eben mal nachts um 2 aufnimmt, bevor man ins Bett geht. Und es ist schön, diesen Momenten Stücke gegenüberz­ustellen, mit denen du Monate verbracht hast, und sie ineinander­fließen zu sehen. Das fand ich ganz toll.

Beat / Ganz allgemein kann man aber schon sagen: Irgendwann werden die Dinge nicht mehr besser.

Nils Frahm / Bei Talk Talk hat‘s geklappt. Wobei ich bei den Alben auch sagen muss … irgendetwa­s ist dabei auf der Strecke geblieben. Ist es der Ton? Oder ist es die Echtheit? Irgendwie klingt es dann doch ein bisschen zu verarbeite­t, zu übermischt und zu durchdacht. Aber eben trotzdem großartig! So ein bisschen ein Gefühl von einer Zwanghafti­gkeit hat es schon. Wenn ich mit meiner Mutter spreche über die 60er und 70er, dann glaube ich, dass die Leute sich damals relativ ernst genommen haben. Bei ECM, das ich auch sehr liebe und viel gehört habe … bei Manfred Eicher fehlt mir das so ein bisschen.

Beat / Da gibt es eher keine Ironie …

Nils Frahm / Nee … (lacht) Die Ironie kam erst durch den Punk. So etwas wie Studio Braun, der Hamburger Humor, die Hamburger Schule … das ist ja meine Vergangenh­eit. Und so möchte ich neben meinen riesigen Pink-Floyd-Ambitionen, die ich mitbringe, immer auch ein gewisses Augenzwink­ern einfließen lassen.

Beat / Wie die ersten Sekunden des Albums.

Nils Frahm / Genau. Da sind noch ein paar Fußschritt­e drin … ich komm zu spät zum Take … und dann erst geht das Album los.

Ein Track wie ein Nest

Beat / Ganz zu Anfang war da nur ein einziges Stück, der Titeltrack „All Melody“– als kosmische Sequenzer-Kompositio­n vielleicht nicht ganz so typisch für dich. Warum hat gerade dieses Stück den Prozess angestoßen?

Nils Frahm / Weil das Stück einfach gut ist und auch live immer ein toller Teil des Sets war. Im Prinzip ist das entstanden, nachdem ich mein Album „Spaces“bereits fertig gemischt hatte. Und so war dieser Track, den ich sehr wichtig fand, auf „Spaces“nicht drauf. Alle haben dann gesagt, man könne ja auch eine EP draus machen. Ich fand eine EP oder 12inch aber nicht so toll. Eine Single zu veröffentl­ichen finde ich in Zeiten von Spotify ein wenig wie AfD wählen – sollte man nicht machen, wenn man eine politische Haltung zum Musikgesch­äft hat. Ich musste also ein Album finden, in das sich dieses Stück wie ein Nest einsetzen lässt. Und was für ein Album ist das, in das ein Stück rein passt, dass eine Four-tothe-Floor-Kickdrum hat? Ein reines Piano-Album ist es wohl eher nicht. Meine Konzeption war also: Ich mache ein Album für dieses Stück „All Melody“, in dem man es nicht für seltsam hält.

Beat / „All Melody“geht dann nahtlos in „#2“über und schließlic­h gibt es sogar noch eine Art Nachgedank­en in dem Track „Momentum“. Es ist wie eine Art klassische Suite.

Nils Frahm / Genau … ich hatte so viele verschiede­ne Versionen von „All Melody“, dass ich zuerst dachte: Vielleicht nutze ich eine davon als Intro. Und dann war die bessere Idee aber für mich, das als Stück erst später nochmal neu aufzugreif­en. Das gibt so ein bisschen einen Filmmusik-Moment, bei dem man das Gefühl hat, das Thema kommt wieder.

Beat / Auch wenn es wie ein Klischee klingt: Dieses Album hat ja auch wirklich etwas Filmisches.

» Man soll meine Musik benutzen, um sich mit Sachen zu beschäftig­en, die ich mir gar nicht vorstellen kann. «

Nils Frahm / Meine Musik ist schon cineastisc­h, man sieht sehr viele Bilder. Am Ende sind es 74 Minuten und ich wäre glücklich, wenn man sich die auf die Ohren packt und konzentrie­rt hört. Aber das Gute ist, dass ich nicht wie ein Regisseur alles kontrollie­ren muss. Ich muss nur eine Art Katalysato­r sein. Die Bilder, die da im Kopf entstehen, sind für jeden anders. Das ist für mich das Schönste daran. Ich wäre andersheru­m nicht so gerne Filmemache­r. Dabei geht es darum, dass am Ende jeder densel-

ben Film sieht. Während es bei meiner Musik wichtig ist, dass jeder sie für sich benutzt, um sich mit Sachen zu beschäftig­en, die ich mir gar nicht vorstellen kann.

Beat / Es geht einerseits um Manipulati­on – und dann wieder überhaupt nicht.

Nils Frahm / Es ist kugelförmi­ge Manipulati­on, keine zielgerich­tete. Ich will dich nicht sechs Zentimeter nach rechts stellen. Ich will nur ein Erdbeben in alle Richtungen, und wenn du dabei ein bisschen verrutscht – okay. Wenn nicht, dann ist das auch okay. Es ist nur eine Möglichkei­t. Du kannst dich einklinken in diese Musik und dich einfach mitschleif­en lassen und dann wirst du irgendwo abgesetzt und guckst dich mal um. Oder du willst halt nicht mit. Bei Filmen hast du diese Wahl gar nicht. Bei Filmen muss jeder mit, ansonsten gehst du raus. Entweder du bist dabei oder du guckst gar nicht hin. Deswegen könnte ich nie einen Film machen: Denn nur weil ich diese Empfindung­en habe, bedeutet das nicht, dass alle anderen sie teilen müssen.

Beat / Wenn schon kein guter Regisseur, wärst du vielleicht ein guter Maler oder Schriftste­ller geworden?

Nils Frahm / Ich glaube schon, dass ich mich mit anderen Medien beschäftig­en könnte. Ich habe früher, als Kind, viel gemalt. Ich war mir sicher, dass ich Maler oder Fotograf werden würde. Mein Vater war ja Fotograf. Visuell fällt mir alles sehr leicht. Ich kann sehr gut gestalten, man sieht das vielleicht auch so ein bisschen am Studio. Am Einrichtun­gs-Touch. Mein Vater ist ein großer Augenmensc­h, ein großer Ästhet. Er hat mein Auge als Künstler sehr trainiert. Ich glaube, meine Sinne sind ganz gut geschärft. Nur meine Nase funktionie­rt sehr schlecht, ich wäre wohl der schlechtes­te Parfum-Macher der Welt (lacht). Aber zu Bild und Musik konnte ich schon immer etwas sagen. Ich habe witzigerwe­ise jetzt einen tollen Galeristen kennengele­rnt, der mir angeboten hat, in seiner Galerie aus zu stellen.

Beat / Bilder oder Fotos?

Nils Frahm / Nein, er meinte einfach nur: Nils, du bist ein Künstler, du brauchst einen Galeristen. Ich fand das ganz schmeichel­haft und cool. Da denkt jemand schon einen Schritt weiter!

Beat / Du hast dir zur Zeit Deines Albums „Screws“den Daumen gebrochen. Was wäre eigentlich gewesen, wenn du mit der Hand niemals mehr hättest Musik spielen können?

Nils Frahm / Dann hätte ich wahrschein­lich noch mehr den Computer und noch mehr Technik benutzt. Und ich hätte versucht, daraus eine Geschichte zu schreiben, die ungefähr so lautet: Kreativer Mensch hat einen schweren Schicksals­schlag, der ihm verbietet, all das zu tun, was er tun wollte. Und jetzt gucken wir ihm dabei zu, wie er genau daraus das Beste macht.

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