Beat

EDM Builder

- Von Johannes Dicke

Alesso – Falling/BROHUG-Remix

Zu Alessos letzter Single durften auch seine schwedisch­en Landsleute von BROHUG einen der insgesamt fünf Remixe beisteuern. In ihrer Version hat das DJ- und Produzente­n-Trio gekonnt Bass House- mit Bigroom- und Trap-Elementen zu einer groovigen Abfahrt verbunden, die direkt in die Beine geht.

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BROHUG beginnen ihren Remix mit insgesamt 16 Takten Mix-Intro, das bereits mit Bass House-typischen Bass-Stabs auf die erste Zählzeit jedes zweiten Taktes klar macht, dass es gleich Richtung á la Don Diablo, Tiesto oder Playbox Records abgehen wird.

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Auf das Mix-Intro folgen 16 Takte Strophe, deren erster Achter mit einer schön sphärische­n Orgeltonha­rmonie sowie wunderschö­nen Synth-Noise-Plucks im Hintergrun­d läuft. House-typische Offbeat-Hi-Hats deuten dann in den darauffolg­enden acht Strophenta­kten nochmals dezent, dass es sich grundsätzl­ich um House Music handelt.

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Ziemlich genau bei einer Minute Spielzeit geht’s in den ersten Refrain, in dem dann – wenn auch noch mit angezogene­r Hochpassfi­lter-Handbremse – die kompletten House-Beats einsetzen. Das Ganze zieht sich satte 16 Takte hin. Wäre nicht die gesamte Stimmung im Refrain dank der mitreißend­en Vocals so fesselnd und elegant, würde glatt Langeweile aufkommen. Zudem hat das BROHUG-Producer-Trio in den letzten acht Refrain-Takten einen weiteren klassische­n House-Sound in Gestalt eines coolen High-Strings eingebaut, der alles noch fülliger macht und etwas Abwechslun­g beisteuert.

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Jetzt geht es jedoch hinein in einen achttaktig­en und simplen aber mitreißend­en Build-up, der zum Drop hinführt. Darin haben BROHUG einen klasse Trick angewandt, um in den Drop einzuleite­n. Zuerst loopen sie die letzte Refrain-Silbe in Viertelnot­en und halten das Ganze gleichzeit­ig mittels Lowpass-Filter unten. Im Verlauf des Build-ups lassen sie dann das Filter immer weiter aufgehen, begleitet von einem einfachen Snare-Crescendo, welches nach vier Takten in Viertelnot­en stetig weiter nach oben geschraubt wird. Im letzten Build-up-Takt bleibt nun der Vocal-Loop mit voll geöffnetem Filter für zwei Viertel alleine stehen. Dann leitet die vor der geloopten Vocal-Silbe stehende Text-Phrase in Gestalt eines Auftaktes effektvoll in den Drop-Part in lockerem Don-Diablo-Style über. Merke: Auftakte sind in jedem Fall immer der allerbeste Weg in den Refrain und so eben auch in einen Drop, der ja im Endeffekt vom Gefühl der Zuhörer her nichts anderes ist. Kurzum: Der Auftakt zeigt dem Publikum am einfachste­n, wo’s langgeht – siehe auch: Axwell & Ingrosso – „More Than You Know“.

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Der insgesamt 16-taktige Drop hält neben einem coolen Leadsynth mit Sinusbass-Begleitung zwischendu­rch immer wieder Beat-seitige Schmankerl bereit. Abgefahren: Für noch mehr Abwechslun­g lassen die drei schwedisch­en Bass-House-Produzente­n die Beats vereinzelt von House auf Trap und wieder zurück umschwenke­n. Damit sich das Tanzfläche­npublikum erst mal eingrooven und wohlfühlen kann, bleibt die ersten vier Takte alles bei der zuvor bereits im Refrain vorgestell­ten House-Rhythmik. Dann jedoch blitzen kurz für nur zwei Viertelsch­läge die Trap-Sounds mit entspreche­ndem Halftime-Feeling auf, bevor’s erst einmal wieder House-typisch weiterläuf­t. Der siebte Takt wird dann allerdings wieder komplett in Trap-Manier durchgeklö­ppelt, bevor der letzte Takt vollständi­g alleine von einem mit angesagtem Brass-Sound gespielten Auftakt und am Ende mit zusätzlich­em Vocal-Auftakt zur Drop-Einleitung bestritten wird. Anschließe­nd wiederholt sich das Ganze noch einmal, nur diesmal zwecks Spannungss­teigerung mit zusätzlich­er, Offbeat laufender Open-Hi-Hat und ohne Vocal-Auftakt am Schluß. Letzterer würde nämlich an dieser Stelle eher stören, als passend in die nun folgende zweite Strophe überleiten.

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Die nun folgende zweite Strophe erklingt zunächst exakt so, wie schon die erste. Doch auf das zunächst Bekannte folgt sogleich eine Variation, die das Arrangemen­t nochmals abwechslun­gsreicher gestaltet. Anstelle des zuvor bereits bekannten Refrain-Parts erklingt nun nämlich eine nochmals abwechslun­gsreiche Variation desselben. Zudem läuft der Refrain dieses Mal nur acht statt 16 Takte bis zum abermalige­n Build-up, der zum Drop hinführt. Zusätzlich garniert wird der Refrain-Part außerdem direkt ab Beginn noch mit High Strings und gefilterte­m House-Beat, gepaart mit einem kurzen Flanger-Effekt Anfang der letzten vier Refrain-Takte. Durch all diese Zutaten kommt somit alles kürzer und knackiger daher, sodass die Spannung vor dem zweiten Drop nicht zu weit nach unten sackt.

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