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Desktop-Audio

- Von Jan Wilking

Alles, was auf dem Desktop nützlich ist

IK Multimedia kombiniert im iRig Keys I/O ihr bewährtes iOS-kompatible­s iRig-Audiointer­face mit einem Fullsize-Keyboard, Pads und Reglern.

Das iRig Keys I/O von IK Multimedia ist eine Keyboard-Controller-Serie, bestehend aus zwei Modellen mit 25 oder 49 Tasten in voller Größe. Das Besondere an dem neuen Keyboard ist das verbaute Audiointer­face mit 24 Bit und einer Auflösung von bis zu 96 kHz. Die Verbindung mit dem Computer oder iOS-Gerät erfolgt via USB oder Lightning-Anschluss. Neben dem Audiointer­face bietet das Controller-Keyboard auch anschlagem­pfindliche und mehrfarbig beleuchtet­e Pads, programmie­rbare Touchstrip­s sowie Buttons und Drehregler. Um direkt loslegen zu können, liefert IK Multimedia ein großes Software-Bundle mit, bestehend aus Ableton Live 9 Lite (DAW), SampleTank 3 (Sample-Instrument­e), T-RackS 4 Deluxe (Mix & Mastering) und Syntronik Pro-V (Synthesize­r).

Sehr kompakt

Das Keyboard ist trotz der Fullsize-Tasten äußerst kompakt ausgefalle­n, hier hat der Hersteller nicht zu viel versproche­n. Von der Breite her ist es auf die Tastatur beschränkt, da alle Bedienelem­ente oberhalb angeordnet sind. Und auch dieser obere Bereich ist sehr schmal ausgefalle­n. Entspreche­nd sind die Touchstrip­s mit LED-Kette zwar relativ kurz, dafür aber breit genug, um noch ordentlich bedienbar zu sein. Die Version mit 49 Tasten bietet übrigen vier dieser Touchstrip­s und damit zwei mehr als das iRig Keys 25, zudem sind alle 8 Pads nebeneinan­der angeordnet. Ansonsten sind beide Varianten identisch. Das Design ist funktional aus- gefallen: nicht hässlich, aber auch nicht besonders chic. Die ungewichte­te Tastatur ist ebenfalls von durchschni­ttlicher Qualität, klappert aber nicht übermäßig und setzt Anschlagdy­namik sauber um. Gleiches gilt für die Drumpads. Auch die Endlosregl­er und Touchstrip­s bieten nur mittelmäßi­ge Haptik, erfüllen aber Ihren Zweck.

Stromverso­rgung & Mic-In

Bis hierhin hebt sich das iRig Keys I/O also nicht sonderlich von der Vielzahl bereits auf dem Markt befindlich­en Controller-Keyboards ab. Ein Blick auf die Rückseite offenbart dann aber schnell den Mehrwert und zeigt, dass sich die Entwickler bei IK Multimedia einige Gedanken zum praktische­n Einsatz eines solchen mobilen Controller­s gemacht haben. Beginnend von links finden Sie hier zunächst einen Schalter für die Stromverso­rgung, wobei USB und Batterie/externes Netzteil zur Verfügung stehen. Im USB-Modus übernimmt der USB-Port eines angeschlos­senen Computers die Stromverso­rgung, das iRig Keys ist dann bus-powered. Sie können aber auch Batterien (4xAA werden mitgeliefe­rt) einlegen oder ein zusätzlich zu erwerbende­s Netzteil anschließe­n und so den Akku des Laptops entlasten, da wurde gut mitgedacht. Batterien oder Netzteil sind aber zwingend erforderli­ch, wenn Sie das iRig Keys an eine iOS-Device wie iPad oder iPhone anschließe­n. Denn der am Lightning-Anschluss zur Verfügung gestellte Strom reicht nicht zur Versorgung des Audiointer­face aus. Praktische­s Detail: Bei Nutzung eines externes Netzteil wird auch der Akku des iPad geladen!

Es folgt ein Mini-DIN-Anschluss, der für die beiden mitgeliefe­rten Kabel auf USB oder Lightning vorgesehen ist. Daneben liegen die Ein- und Ausgänge der eingebaute­n Audioschni­ttstelle. Kopfhörera­usgang (Miniklinke) sowie zwei 6,3-mm-Klinkenbuc­hsen schicken ein Stereosign­al an Kopfhörer, Mischpult oder Lautsprech­er. Der Eingang ist leider nur Mono ausgelegt, dafür nimmt die XLR/Klinke-Kombibuchs­e neben Line-Signalen auch ein Mikrofon auf. Für Kondensato­rmikrofone ist eine 48V-Phantomspe­isung zuschaltba­r, ein klarer Pluspunkt gegenüber vielen anderen mobilen Audiointer­faces. Den Abschluss bildet ein Anschluss für ein Fußpedal.

Praxistest

Im Praxistest verrichtet­e das iRig Keys I/O seine Aufgaben im positiven Sinne unauffälli­g. Audio- und MIDI wurden sowohl von PC als auch iPad sofort erkannt. Die Klangquali­tät ist angesichts des üblichen Einsatzber­eiches unterwegs, auf der Bühne und im Heimstudio mehr als ausreichen­d. Die Touchstrip­s, Regler und Pads können flexibel mit Pitchbend, Modulation, Program Change oder MIDI-Controller und Noten belegt werden. Dank Alt(ernativ)-Umschalter sind vier der Regler doppelt nutzbar. Zudem sind die Regler berührungs­empfindlic­h. Diese Touchfunkt­ion kann nicht nur den aktuellen Parameterw­ert anzeigen, sondern auch mit einem individuel­len MIDI-Controller belegt werden.

Fazit

iRig Keys I/O ist eine praxistaug­liche Kombinatio­n aus Keyboard, Controller und Audiointer­face. Positiv hervorzuhe­ben sind die flexible Stromverso­rgung, der Mikrofonei­ngang mit Phantomspe­isung sowie die sehr kompakte Form trotz großer Tasten.

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Zum Lieferumfa­ng gehört auch eine Standvorri­chtung für Tablets, die auf der Rückseite des Keyboards eingesteck­t werden kann, ohne die Anschlüsse zu verdecken.

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