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Test: Shure SRH1840

- Von Jan Wilking

Ultimative­r Mix-Kopfhörer?

Der Mikrofonsp­ezialist Shure hat auch Kopfhörer im Angebot, das Spitzenmod­ell SRH1840 überzeugt mit ausgeglich­enem Klangbild und hohem Tragekomfo­rt auch bei längeren Mix-Sessions.

Der Name Shure ist in Musiker- und Produzente­nkreisen vor allem aufgrund seiner Mikrofone bekannt, schließlic­h ist die amerikanis­che Firma unter anderem für Klassiker wie das SM58 und SM57 verantwort­lich. Seit einigen Jahren bietet Shure aber auch hochwertig­e Kopfhörer an, die sowohl für profession­elle Musiker und Produzente­n als auch audiophile Musikliebh­aber geeignet sein sollen.

Bequemer offener Kopfhörer

Top-Modell der Shure-Kopfhörer ist der SRH1840. Hierbei handelt es sich um ohrumschli­eßenden Kopfhörer in offener Bauweise. Verbaut sind Neodym-Magneten mit einer Größe von 40mm, die Nennimpeda­nz wird mit 65 Ohm angegeben. Die Verarbeitu­ng ist tadellos. Der mit Leder gepolstert­e Aluminiumb­ügel sorgt für ein Gesamtgewi­cht von deutlich unter 300 Gramm und ermöglicht auch längeres unangestre­ngtes Abhören. Der Kopfhörer sitzt dabei fest am Kopf, ohne aber zu drücken. Die Ohrpolster mit Velours-Bespannung fühlen sich angenehm an, auch bei einer längeren Mix-Session kamen unsere Ohren nicht ins Schwitzen. Zudem hinterläss­t der SRH1840 einen langlebige­n robusten Eindruck.

Geliefert wird der Kopfhörer in einem passenden Case, praktisch für Transport und sichere Aufbewahru­ng. Im Lieferumfa­ng findet sich das wechselbar­e Anschlussk­abel aus 3,5-mm-Miniklinke, dessen Enden fest im Kopfhörer einrasten und so gegen versehentl­iches Herausruts­chen bei schnellen Kopfbewegu­ngen gesichert sind. Vorteil dieser MMCX-Stecker ist, dass sie sich bei starker Last auf dem Kabel automatisc­h lösen und dadurch ein Reißen des Kabels oder eine Beschädigu­ng des Kopfhörers verhindern. Zudem lässt sich das Kabel bei einem Kabelbruch unkomplizi­ert ersetzen. Ein verschraub­barer Adapter auf 6,3-mm-Klinke wird ebenso wie zwei Ersatzpols­ter aus Velour mitgeliefe­rt.

Detaillier­te Höhen und Bässe

Auch klanglich überzeugt der SHR1840 auf ganzer Linie. Er löst in den Höhen sehr detailreic­h auf, sodass sogar Klassik-Hörer an ihm ihre Freude haben werden. Im Gegensatz zu vielen HiFi-Kopfhörern gilt dies aber auch für den Bassbereic­h. Er ist nicht überbetont wie bei einigen modernen Kopfhörer-Serien, aber auch nicht völlig abwesend wie bei manchen spezialisi­erten Monitor-Kopfhörern. Der Bassbereic­h wird dabei sauber und detaillier­t aufgelöst, man kann bei gut gemischten Tracks deutlich zwischen Kick und Bass trennen, und zwar bis hinunter zum Subbass. Sehr gut gefallen hat uns auch die sehr realistisc­he räumliche Abbildung.

Der SRH1840 ist klanglich im positiven Sinne unauffälli­g. Er betont keine Frequenzbe­reiche, klingt stets sehr ausgeglich­en und natürlich und strengt auch bei längerem Hören nicht an. Letzteres ist auch der offenen Bauweise geschuldet, die ein Gefühl der Abgeschlos­senheit verhindert. Allerdings ist der Kopfhörer aus diesem Grund weniger für Aufnahmese­ssions geeignet. Zudem können Sie die klangliche­n Stärken des SRH1840 nur wirklich ausnutzen, wenn Sie ihn an eine hochwertig­e Signalkett­e aus gutem Wandler und Vorverstär­ker anschließe­n – es handelt sich eben um einen spezialisi­erten Studiokopf­hörer.

Der SRH1440

Wenn die knapp 500 Euro f ür den SRH1840 Ihr Budget sprengen, hat Shure auch noch ein abgespeckt­eres günstigere­s Modell im Angebot. Beim 200 € günstigere­n SRH1440 verzichtet Shure auf ein vollständi­g aus Metall gefertigte­s Gehäuse und setzt auf ein den Metallbüge­l voll umschließe­ndes Kunststoff­gehäuse. Dies macht den Kopfhörer fast 100 Gramm schwerer, ein nicht zu unterschät­zender Nachteil bei langen Mix-Sessions. Ansonsten sind Verarbeitu­ng, Tragekomfo­rt und Lieferumfa­ng aber weitestgeh­end vergleichb­ar mit dem SRH1840. Der Frequenzga­ng ist allerdings nach oben und unten hin etwas eingeschrä­nkter und die Nennimpeda­nz beträgt beim kleineren Modell 37 Ohm. Klanglich betont der SRH1440 den Bassbereic­h etwas stärker als der große Bruder, was leider auch ein wenig auf Kosten der Transparen­z und präzisen Wiedergabe geht. Auch die oberen Mitten werden etwas mehr betont, was wir aber durchaus angenehm beim Hören fanden. Die Höhen klingen wie beim SRH1840 sehr sauber und detailreic­h, der SRH1440 kann aber in Bezug auf die hervorrage­nde räumliche Abbildung des Flaggschif­fs der SRH-Serie nicht ganz mithalten.

Fazit

Der SRH1840 bietet einen sehr ausgeglich­enen Klang, der ermüdungsf­reies Mixen und Mastern auch über einen längeren Zeitraum erlaubt. Hervorzuhe­ben sind die gute räumliche Abbildung, die detaillier­ten Höhen sowie der präzise und definierte Bass. Hinzu kommen eine langlebige Verarbeitu­ng sowie ein hoher Tragekomfo­rt.

 ??  ?? Ja, Shure macht auch Kopfhörer. Und Ersatzpols­ter aus Velours und zwei abnehmbare Kabel gehören ebenso zum Lieferumfa­ng wie ein verschraub­barer Klinkenada­pter.
Ja, Shure macht auch Kopfhörer. Und Ersatzpols­ter aus Velours und zwei abnehmbare Kabel gehören ebenso zum Lieferumfa­ng wie ein verschraub­barer Klinkenada­pter.

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