Do it yourself: Das Studio aus dem Workshop
Auf den vorigen Seiten haben wir uns ausgiebig der akustischen Optimierung eines Heimstudios gewidmet. Ziel war es, den Klang des Raums mit einfachen Mitteln und geringen kosten selbst zu verbessern. Was wir gemacht haben und warum, sehen Sie hier im Überblick…
Frontseite
Bei unserem Hörtest haben wir in diesem Heimstudio verschiedene akustische Probleme identifiziert, darunter harte Höhen und Mitten. Um Reflexionen an der Frontwand zu dämpfen, wurden oberhalb der Abhörposition Absorberkacheln angebracht. Aber warum oberhalb und nicht direkt dahinter? Die Lautsprecher strahlen nur die tiefen Frequenzen kugelförmig ab und die hohen und mittleren Frequenzen nach vorne. Aus diesem Grund müssen die Absorber, die vor allem auf mittlere und höhere Frequenzen wirken, nicht zwangsläufig direkt hinter den Studiomonitoren platziert werden, sondern können auch einige cm darüber hängen.
Decken-Panels
Auch zwischen Studiodecke und Fußboden entstehen Reflexionen, die sich mit dem Direktschall der Lautsprecher überlagern und zu unerwünschten Auslöschungen im Frequenzgang führen. Breitbandabsorber über dem Mischpult und Abhörplatz sind die erste Wahl, um diese zu reduzieren. Acht an der Decke angebrachte Akustikkacheln wirken Klangverfärbungen durch diese Reflexionen effektiv entgegen.
Seitenwände
Zu den störendsten akustischen Problemen in den meisten Räumen gehören die Flatterechos, die entstehen, wenn Schallwellen zwischen parallelen Wänden hin- und hergeworfen werden. Diese können nicht nur hörbare Klangverfärbungen verursachen, sondern beeinträchtigen auch die Ortbarkeit der Signale im Mix. Da die Reflexion von Schallwellen nach den bekannten Reflexionsgesetzen erfolgt, findet man die Position für diese Absorber einfach durch einen Spiegel an der Wand, in dem man den entsprechenden Lautsprecher von der Abhörposition aus sehen kann. Mit an den Seitenwänden angebrachten Breitbandabsorbern erzielen wir eine wirkungsvolle Dämpfung dieser Reflexionen.
Bässe im Griff
Wenn sich zwei gegenläufige Wellen gleicher Frequenz und Amplitude überlagern, entstehen stehende Wellen. Diese Raumresonanzen, die auch Raummoden genannt werden, kommen in praktisch jedem Raum vor, so auch in diesem Heimstudio. Sie machen sich als auffällige Klangfärbungen bis hin zum Dröhnen bemerkbar. Eines der wirksamsten Werkzeuge, um Raummoden in den Griff zu bekommen, sind Bassfallen. Dabei ist es am wichtigsten, Bassfallen in den Raumecken hinter den Monitoren und an den Wandkanten hinter der Abhöre zu installieren. Um einen noch besseren akustischen Effekt zu erzielen, haben wir auch in den übrigen Raumecken Bassfallen montiert.