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Test: Mackie MR524

- Von Jan Wilking

Chic, kompakt, günstig und gut klingend: Das kleinste Modell der MR-Serie ist perfekt für Heimstudio­besitzer mit begrenztem Budget.

Die MR524 sind die kleinste Variante aus Mackies vierter Auflage der für den Einsteiger gedachten MR-Serie. Es handelt sich um preisgünst­ige aktive 2-Wege-Boxen mit Bassreflex-Port. Die MR524 sind kompakt und mit unter 5 Kilo pro Stück auch sehr leicht ausgefalle­n. Sie empfehlen sich daher in erster Linie für kleine Heim- und Projektstu­dios, wobei die eingebaute­n Klangfilte­r auch eine Aufstellun­g in Wandnähe erlauben. Das schwarze Holzgehäus­e überzeugt mit schickem Design und fügt sich in jede Studioumge­bung nahtlos ein, die Verarbeitu­ng war bei unseren Testgeräte­n makellos. Äußerlich wirken die MR524 deutlich teurer als sie es tatsächlic­h sind.

Als Tieftöner verbaut Mackie einen 5¼-Zoll-Woofer mit Polypropyl­en-Membran, der 1-Zoll-Hochtöner ist aus Neodym. Aufgrund der Größe ist die Box für das engere Nahfeld bis zu einem Meter geeignet, dazu passt dann auch die Leistung der beiden Endstufen mit 30 und 20 Watt. Die Trennfrequ­enz liegt bei 2 kHz.

Praxisnahe Ausstattun­g

Angesichts des günstigen Preises überrasche­n die MR524 mit rückseitig­er Anschlussv­ielfalt. Sie haben die Wahl zwischen symmetrisc­hen XLRoder 6,3-mm-Klinkenbuc­hsen sowie Cinch-Eingängen. Auch die Möglichkei­ten zur Klanganpas­sung an den Aufstellor­t sind praxisnah ausgefalle­n. High Frequency erlaubt eine Verstärkun­g oder Absenkung der Höhen bei 3 kHz um moderate 2 dB. Mit Acoustic Space kompensier­en Sie die verstärkte Basswieder­gabe bei Aufstellun­g der Boxen in Wandnähe, wobei es zwei Optionen für eine Platzierun­g dicht an der Wand oder in den Ecken des Raumes gibt. Eine spezielle Variante für die Desktop-Aufstellun­g hätten wir angesichts der Zielgruppe der Budget-Boxen auch noch für sinnvoll gehalten, mit den anderen beiden Optionen kommt man aber meist auch zum Ziel. Vermisst haben wir eine automatisc­he Ausschaltf­unktion bei Nichtnutzu­ng oder zumindest einen frontseiti­gen Power-Schalter.

Überzeugen­der Klang

Auch klanglich konnten uns die günstigen kleinen Lautsprech­er positiv überrasche­n.

Der Hochtöner löst detaillier­t auf und deckt Störgeräus­che und Übersteuer­ungen im Mix auf. Je nach Geschmack und Aufstellun­gsort leistet hier auch das Höhenfilte­r gute Arbeit, die moderate Absenkung nimmt den Höhen bei Bedarf ein wenig die Schärfe und erlaubt ermüdungsf­reies dauerhafte­s Abhören. Der Bass tönt trocken, präzise und kräftiger, als wir es angesichts der Größe der Lautsprech­er erwartet hätten. Mackie-typisch sind die unteren Mitten ein wenig überbetont. Diese leichte Schönfärbe­rei kommt insbesonde­re weiblichem Gesang und Rock-Produktion­en mit verzerrten Gitarren zugute. Dank leichtem Hifi-Touch macht mit der MR524 auch das reine Musikhören Spaß, was im kleinen Desktop-Studio ja durchaus eine größere Rolle spielt als im profession­ellen Aufnahmest­udio. Die Abweichung vom streng linearen und analytisch­en Frequenzga­ng ist aber noch in einem Bereich, der auch das realistisc­he Beurteilen von eigenen Mixen erlaubt. Der logarithmi­sche Waveguide sorgt dabei für eine schöne Räumlichke­it.

Passender Subwoofer

Auch wenn uns die Basswieder­gabe bei den MR524 durchaus gefallen hat, können die kleinen Boxen der Physik dennoch kein Schnippche­n schlagen. Richtig tiefe und satte Bässe, die in die Magengrube gehen, sind bei dieser Lautsprech­ergröße einfach nicht möglich. Dafür bietet die MR-Serie einen passenden Subwoofer namens MRS10, der sich in der überarbeit­eten Version deutlich überzeugen­der präsentier­t als sein Vorgänger. Er besitzt jetzt XLR-Eingänge als auch -Ausgänge zusätzlich zu den alternativ­en Klinkenbuc­hsen. Das Crossover-Filter arbeitet gleichzeit­ig als Hochpass und beschneide­t die Bässe der angeschlos­senen MR524, um Überlageru­ngen zu vermeiden. Schalten Sie den Sub mit dem mitgeliefe­rten Fußschalte­r stumm, wird dieses Hochpassfi­lter praktische­rweise automatisc­h deaktivier­t.

Verbaut ist ein 10-Zoll-Woofer, der Bässe im Frequenzbe­reich von 35 – 180 Hz wiedergebe­n kann, mit 120 Watt hat er auch ordentlich Power spendiert bekommen. Wir haben den Lautstärke­regler im Test maximal um ein Viertel aufgedreht, ansonsten wären die MR524 komplett übertönt worden. Der Subwoofer bietet als ausreichen­d Reserven auch für diejenigen, die es untenrum richtig fett mögen!

Fazit

Hochwertig­e Verarbeitu­ng, tolle Optik und guter Klang: Die günstigen und kompakten Monitore MR524 sind eine echte Empfehlung für das Desktop-Studio, wenn nur begrenztes Budget vorhanden ist. Und mit dem gut darauf abgestimmt­en Subwoofer MRS10 kann bei Bedarf auch der größenbedi­ngt fehlende Tiefbass problemlos nachgerüst­et werden.

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MR524 abgestimmt­en Subwoofer MRS10.
Für Tiefbassli­ebhaber gibt es den perfekt auf die MR524 abgestimmt­en Subwoofer MRS10.

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