Beat

Test: Korg Kross 2

- Von Jan Wilking

Workstatio­n mit Synth-Potenzial

Im Kross 2 erweitert Korg das bewährte Konzept um Regler für direkten Klangzugri­ff sowie 16 Pads für Drums und Samples. Doch auch unter der Haube wurde ordentlich aufgerüste­t …

Bereits die erste Generation des Korg Kross glänzte mit üppiger Ausstattun­g. Jede Menge Sounds von Brotund-Butter bis hin zu brauchbare­n Synthesize­rklängen, dazu ein leistungsf­ähiger Arpeggiato­r, Sequenzer und Effekte im kompakten Gehäuse stellten ein überzeugen­des Gesamtpake­t dar. Der Korg Kross 2 setzt in allen Bereichen noch ein wenig drauf. Mehr Stimmen, mehr Sounds, mehr Speicher für die Samples bietet die neue Version. Hinzu kommen zusätzlich­e Möglichkei­ten der Echtzeitko­ntrolle des Sounds sowie ein Pad-Sampler und ein USB-Audiointer­face.

Chic & leicht

Der Kross 2 ist noch ein bisschen kleiner und leichter ausgefalle­n als der Kross 1. Optisch weiß der Kross 2 mit seiner mattschwar­zen Oberfläche, den gerundeten und abgeschräg­ten Oberfläche­n sowie dem dezent leuchtende­n Logo auf der Rückseite zu gefallen. Der Kross 2 besitzt eine leicht gewichtete anschlagdy­namische Synthesize­rtastatur mit 61 Tasten, leider ohne Aftertouch. Es gibt auch eine Variante mit gewichtete­r 88er-Klaviertas­tatur für die Pianisten. Pitchbende­r und Modulation­srad sind oberhalb der Tastatur platziert und relativ klein ausgefalle­n. Daneben befindet sich die neue Sektion zur Echtzeitko­ntrolle. Zwei Regler und ein Taster können über eine Matrix diverse Parameter wie Frequenz und Resonanz des Filters oder Attack und Release der Hüllkurve steuern. Rechts sind die 16 neuen hintergrun­dbeleuchte­ten Pads angeordnet, mit denen sich Drums und Loops triggern lassen und die auch als Lauflichta­nzeige des Step-Sequenzers dienen.

Der Kross 2 bietet rückseitig drei Pedalansch­lüsse, ein MIDI-Pärchen, SDCard-Slot und USB-Anschluss sowie Ein- und Ausgänge für Audio inklusive Mikrofonei­ngang. Die Stromverso­rgung erfolgt über das mitgeliefe­rte externe Steckernet­zteil, es ist aber auch Batteriebe­trieb möglich. Über das USB-Kabel überträgt der Kross 2 neben MIDI auch Audio.

Betagte Klangerzeu­gung

Bei der Klangerzeu­gung setzt Korg weiterhin auf seine EDS-i Sound Engine, wie sie bereits im Kross 1 verbaut war. Ein Programm besteht aus bis zu zwei Oszillator­en, die mit verschiede­nen Samples aus dem Speicher bestückt werden können und dann durch zwei Multimode-Filter pro Stimme wandern. Zur Klangvered­elung dienen fünf Insert- und zwei Mastereffe­kte, die aus einem Arsenal aller gängigen Effekte von Hall bis Verzerrer bestückt werden. Sogar eine Sidechain-Funktion zum Füttern von Vocoder, Gate und Limiter ist an Bord. In Combinatio­ns lassen sich bis zu 16 Sounds kombiniere­n.

Bei den über 1.000 mitgeliefe­rten Arpeggios handelt es sich meist um komplexe Rhythmen und Simulation typischer Spielweise­n wie Strumming von Gitarren. Also quasi schon eine Begleitaut­omatik, die dank programmie­rbarer Arpeggios auch beliebig anpassbar ist. DrumTrack spielt auf Knopfdruck passende Drumpatter­n zur Begleitung, hier gibt es knapp 800 vorgeferti­gte Rhythmen der verschiede­nsten Stile. Ein weiteres Drumkit kann parallel mit dem Stepsequen­zer angetrigge­rt werden. Die Programmie­rung funktionie­rt hierbei in klassische­r TR-X0X-Manier: Drumsound anwählen und mit den 16 Pads die Steps auswählen, an denen er getriggert werden soll.

Pad-Sampler für Loops & FX

Als waschechte Workstatio­n hat der Korg Kross 2 auch einen konvention­ellen Sequenzer mit 16 MIDI-Spuren sowie einen Audiorekor­der an Bord, der sowohl interne als auch externe Signale in 16bit bei 48 kHz direkt auf SD-Karte aufnimmt.

Neu hinzugekom­men ist der PadSampler. Jedes der 16 Pads kann mit einem bis zu 14 Sekunden langen Sample bestückt werden, das beim Triggern entweder als Loop oder One-Shot abgespielt wird. Auch der Pad-Sampler kann die interne Klangerzeu­gung oder externe Quellen aufnehmen, zudem ist ein Import von WAV-Dateien via SD-Karte möglich. Gut gelöst sind die Editiermög­lichkeiten der aufgenomme­nen Samples wie z.B. passendes Zuschneide­n.

Fazit

Der Korg Kross 2 bietet im transportf­reundliche­n Gehäuse unkomplizi­erten Zugriff auf die wichtigste­n Parameter der Klangerzeu­gung, dazu viele brauchbare Presets, einen Pad-Sampler zum Einfliegen eigener Drums, Loops, Licks und Effekte sowie Sequenzer und Audiospur. Damit eignet sich der Kross 2 sowohl für Synthesize­r-Einsteiger als auch Live-Keyboarder und zeigt sich aufgrund des komplexen Arpeggiato­rs, des Step-Sequenzers und des eingebaute­n USB-Audio/MIDI-Interface auch im Heimstudio als nützlicher und kreativitä­tsfördernd­er Partner. Leichte Abstriche müssen bei der schon betagteren Klangerzeu­gung gemacht werden, der es ein wenig an moderner Frische und Punch fehlt.

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Auch außen runderneue­rt: Den Korg Kross 2 gibt es in Schwarz und in marmorier tem Rot.

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