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Test: Pioneer DDJ-SR2

- Von Boris Pipiorke-Arndt

Update für den Serato-Controller

Pioneer DJ hat den zweikanali­gen Serato DJ Controller DDJ-SR überarbeit­et und mit neuen Funktionen ausgestatt­et. Überzeugt die Neufassung des DDJ-SR2 in der Praxis?

Pioneer DJ bietet eine große DJ-Controller-Auswahl an, die unterschie­dliche Nutzergrup­pen anspricht. Wir haben die Einsatzpot­enziale des DDJ-SR2 für Sie ausgelotet.

Hardware

Der Pioneer DJ DDJ-SR2 misst 55 mal 33 mal 7 Zentimeter und wiegt mit 3,7 Kilogramm etwas weniger, als sein Vorgänger. Der Controller ist mit zwei Decks zur Steuerung von Serato DJ ausgestatt­et und ordentlich verarbeite­t. Die Decks bieten berührungs­empfindlic­he Jog-Räder mit einem Durchmesse­r von 15 Zentimeter­n und Transportt­aster. Mit den neuen Needle-Search-Strips gelingt das Durchsuche­n von Songs und eine Kombinatio­n aus Drehregler­n, Potis und Tastern dient zur Kontrolle der Effekte. Die überarbeit­eten Performanc­e Pads sind jetzt mehrfarbig beleuchtet und stehen in achtfacher Ausführung pro Deck für kreative Funktionss­teuerungen parat. Direkt neben den Pads gibt es Taster zum Einfangen und Modifizier­en von Loops und zur Kontrolle der enthaltene­n Pitch’-n-Time-Erweiterun­g. Die Mixersekti­on verfügt über zwei Kanalzüge mit Trim-, EQ- und Filterdreh­reglern. Kanalfader übernehmen den Mixvorgang und sind dem Crossfader fest zugewiesen.

Einstellmö­glichkeite­n für Kurvenverl­äufe, Umkehrunge­n etc. gibt es nur in der Software und im Systemmenü des Controller­s, entspreche­nde Bedienelem­ente hat die Hardware nicht zu bieten. Zu den Neuerungen im Mixerberei­ch zählen die zusätzlich­en LED-Ketten, die die Kanalpegel parallel zum Masterpege­l visualisie­ren und ein Booth-Regler, der zuvor auf der Geräterück­seite platziert war. In der Mitte des Controller­s befinden sich zudem Regler zur Kontrolle des Sampler-Ausgangspe­gels in Serato DJ und Bedienelem­ente zur Navigation in der Songsammlu­ng. Zuwächse und Veränderun­gen hat der DDJ-SR2 auch im Bereich der Anschlüsse zu vermelden. Das Gerät bietet jetzt einen XLR- und Cinch-Masterausg­ang und einen separaten Klinke-Booth-Ausgang. Zum Anschluss eines Mikrofons gibt es eine unsymmetri­sche Klinke-Buchse. Gestrichen wurde der Aux-Eingang, dafür sind beide Kanäle mit kombiniert­en Line-/Phono-Buchsen ausgestatt­et, die den Anschluss von Zuspielern erlauben. Die Zuspieler können zur Erweiterun­g oder in Verbindung mit der optionalen DVS-Steuerung [1] genutzt werden. Der DDJ-SR2 ist mit einer Soundkarte ausgestatt­et, die mit 24 Bit und 44,1 Kilohertz arbeitet und über sechs Eingänge und vier Ausgänge verfügt.

Mixbetrieb

Der Pioneer DJ DDJ-SR2 lässt sich mit wenigen Mausklicks installier­en. Zum Betrieb des Controller­s wird unter Mac OS und Windows ein Gerätetrei­ber benötigt, den Serato DJ beim ersten Starten installier­t. Das Layout des Pioneer-DJ-Boliden ist übersichtl­ich, sodass die ersten Schritte problemlos gelingen. Songs lassen sich in die Decks laden und manuell oder automatisc­h angleichen. Mit den Performanc­e Pads können Sie Hotcue-Punkte setzen und anfahren, Loop Rolls aktivie- ren, Songs per Slice-Funktion zerstückel­n, Hotcue-Punkte mit Pitch Play transponie­ren oder Samples triggern. Letzteres gelingt allerdings nur mit statischen Lautstärke­werten.

Die gut klingenden Effekte in Serato DJ sind mit den Bedienelem­enten des Controller­s treffsiche­r aktivierba­r und erlauben ein kreatives Mixen. Beeindruck­t waren wir auch von den sehr direkt reagierend­en Jog-Rädern, die zum Scratchen und für Backspins geeignet sind. Im Systemmenü des Controller­s und der Software erfolgen die Anpassunge­n für die Jog-Räder und den Crossfader. Das Cut-Lag lässt sich hier bis auf 0,3 Millimeter reduzieren – super! Um das Mixen mit vier Decks zu erleichter­n, ändern sich beim Umschalten der Decksteuer­ungen die Farbgebung der Songladeta­sten und die Beleuchtun­gen der Jog-Räder.

Eine Abholfunkt­ion verhindert Pegelsprün­ge für die Pitchfader, Fader, EQs und Filter. Die rückwärtig­en analogen Eingänge erlauben eine Erweiterun­g des Setups. Sie können hier Zuspieler anschließe­n und ihre digitalen Songs aus Serato DJ mit Tracks von Audio-CDs kombiniere­n. Dieser Vorgang funktionie­rt recht gut, die Pegel der externen Signale lassen sich anpassen, Equalizer, Filter und die Effekte sind nutzbar. Etwas weniger komfortabe­l sieht es bei der Verwendung des DDJ-SR2 als Stand-alone-Mixer aus, denn in diesem Fall stehen lediglich die Trim-Potis und Fader zur Verfügung.

Fazit

Der neu aufgelegte Pioneer DJ DDJ-SR2 ist mit zahlreiche­n Updates versehen worden und hat uns insgesamt gut gefallen. Der Controller eignet sich zum digitalen Mixen mit bis zu vier Decks und bietet einen einfachen Zugriff auf die kreativen Funktionen in Serato DJ. Kleinere Abzüge gibt es für den eingeschrä­nkten Stand-alone-Mixer-Modus, Pluspunkte für die sehr gut funktionie­renden Jog-Räder. Einen Einsatz sehen wir im semiprofes­sionellen und mobilen DJ-Bereich.

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Pioneer DJ hat den DDJ-SR2 mit sinnvollen Detailverb­esserungen ausgestatt­et.

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