Test: Pioneer DDJ-SR2
Update für den Serato-Controller
Pioneer DJ hat den zweikanaligen Serato DJ Controller DDJ-SR überarbeitet und mit neuen Funktionen ausgestattet. Überzeugt die Neufassung des DDJ-SR2 in der Praxis?
Pioneer DJ bietet eine große DJ-Controller-Auswahl an, die unterschiedliche Nutzergruppen anspricht. Wir haben die Einsatzpotenziale des DDJ-SR2 für Sie ausgelotet.
Hardware
Der Pioneer DJ DDJ-SR2 misst 55 mal 33 mal 7 Zentimeter und wiegt mit 3,7 Kilogramm etwas weniger, als sein Vorgänger. Der Controller ist mit zwei Decks zur Steuerung von Serato DJ ausgestattet und ordentlich verarbeitet. Die Decks bieten berührungsempfindliche Jog-Räder mit einem Durchmesser von 15 Zentimetern und Transporttaster. Mit den neuen Needle-Search-Strips gelingt das Durchsuchen von Songs und eine Kombination aus Drehreglern, Potis und Tastern dient zur Kontrolle der Effekte. Die überarbeiteten Performance Pads sind jetzt mehrfarbig beleuchtet und stehen in achtfacher Ausführung pro Deck für kreative Funktionssteuerungen parat. Direkt neben den Pads gibt es Taster zum Einfangen und Modifizieren von Loops und zur Kontrolle der enthaltenen Pitch’-n-Time-Erweiterung. Die Mixersektion verfügt über zwei Kanalzüge mit Trim-, EQ- und Filterdrehreglern. Kanalfader übernehmen den Mixvorgang und sind dem Crossfader fest zugewiesen.
Einstellmöglichkeiten für Kurvenverläufe, Umkehrungen etc. gibt es nur in der Software und im Systemmenü des Controllers, entsprechende Bedienelemente hat die Hardware nicht zu bieten. Zu den Neuerungen im Mixerbereich zählen die zusätzlichen LED-Ketten, die die Kanalpegel parallel zum Masterpegel visualisieren und ein Booth-Regler, der zuvor auf der Geräterückseite platziert war. In der Mitte des Controllers befinden sich zudem Regler zur Kontrolle des Sampler-Ausgangspegels in Serato DJ und Bedienelemente zur Navigation in der Songsammlung. Zuwächse und Veränderungen hat der DDJ-SR2 auch im Bereich der Anschlüsse zu vermelden. Das Gerät bietet jetzt einen XLR- und Cinch-Masterausgang und einen separaten Klinke-Booth-Ausgang. Zum Anschluss eines Mikrofons gibt es eine unsymmetrische Klinke-Buchse. Gestrichen wurde der Aux-Eingang, dafür sind beide Kanäle mit kombinierten Line-/Phono-Buchsen ausgestattet, die den Anschluss von Zuspielern erlauben. Die Zuspieler können zur Erweiterung oder in Verbindung mit der optionalen DVS-Steuerung [1] genutzt werden. Der DDJ-SR2 ist mit einer Soundkarte ausgestattet, die mit 24 Bit und 44,1 Kilohertz arbeitet und über sechs Eingänge und vier Ausgänge verfügt.
Mixbetrieb
Der Pioneer DJ DDJ-SR2 lässt sich mit wenigen Mausklicks installieren. Zum Betrieb des Controllers wird unter Mac OS und Windows ein Gerätetreiber benötigt, den Serato DJ beim ersten Starten installiert. Das Layout des Pioneer-DJ-Boliden ist übersichtlich, sodass die ersten Schritte problemlos gelingen. Songs lassen sich in die Decks laden und manuell oder automatisch angleichen. Mit den Performance Pads können Sie Hotcue-Punkte setzen und anfahren, Loop Rolls aktivie- ren, Songs per Slice-Funktion zerstückeln, Hotcue-Punkte mit Pitch Play transponieren oder Samples triggern. Letzteres gelingt allerdings nur mit statischen Lautstärkewerten.
Die gut klingenden Effekte in Serato DJ sind mit den Bedienelementen des Controllers treffsicher aktivierbar und erlauben ein kreatives Mixen. Beeindruckt waren wir auch von den sehr direkt reagierenden Jog-Rädern, die zum Scratchen und für Backspins geeignet sind. Im Systemmenü des Controllers und der Software erfolgen die Anpassungen für die Jog-Räder und den Crossfader. Das Cut-Lag lässt sich hier bis auf 0,3 Millimeter reduzieren – super! Um das Mixen mit vier Decks zu erleichtern, ändern sich beim Umschalten der Decksteuerungen die Farbgebung der Songladetasten und die Beleuchtungen der Jog-Räder.
Eine Abholfunktion verhindert Pegelsprünge für die Pitchfader, Fader, EQs und Filter. Die rückwärtigen analogen Eingänge erlauben eine Erweiterung des Setups. Sie können hier Zuspieler anschließen und ihre digitalen Songs aus Serato DJ mit Tracks von Audio-CDs kombinieren. Dieser Vorgang funktioniert recht gut, die Pegel der externen Signale lassen sich anpassen, Equalizer, Filter und die Effekte sind nutzbar. Etwas weniger komfortabel sieht es bei der Verwendung des DDJ-SR2 als Stand-alone-Mixer aus, denn in diesem Fall stehen lediglich die Trim-Potis und Fader zur Verfügung.
Fazit
Der neu aufgelegte Pioneer DJ DDJ-SR2 ist mit zahlreichen Updates versehen worden und hat uns insgesamt gut gefallen. Der Controller eignet sich zum digitalen Mixen mit bis zu vier Decks und bietet einen einfachen Zugriff auf die kreativen Funktionen in Serato DJ. Kleinere Abzüge gibt es für den eingeschränkten Stand-alone-Mixer-Modus, Pluspunkte für die sehr gut funktionierenden Jog-Räder. Einen Einsatz sehen wir im semiprofessionellen und mobilen DJ-Bereich.