Beat

Test: Roland TR-08

- Von Jan Wilking

Eine geht noch: Nach TR-09 bringt Roland nun auch die legendäre TR-808 in Gestalt der TR-08 ins immer beliebter werdende Boutique-Format. Klar, dass die Drum Machine sich klanglich am Vorbild messen lassen muss. Doch viel wichtiger ist, wie zeitgemäß das Konzept adaptiert wurde – und wie es in moderne Studios passt.

Mackie bietet mit den Modellen Artist und Producer zwei neue USB-Audiointer­faces, die sich dank kompakter Maße und USB-Power besonders für den mobilen Einsatz eignen sollen. Wirklich?

Das kleinere Modell Artist 1.2 bietet auf der Vorderseit­e einen XLR-Anschluss für ein Mikrofon. Für Kondensato­rmikrofone sind 48-Volt-Phantomspe­isung zuschaltba­r. Dies bedarf hier besonderer Erwähnung, da das Interface Bus-powered ist. Einige andere Audiointer­faces benötigen für Phantomspe­isung ein externes Netzteil, was den mobilen Einsatz deutlich einschränk­t.

Zusätzlich gibt es einen 6,3-mm-Klinkenein­gang für Line-Signale, der bei aktivierte­m Hi-Z-Schalter auch hochohmige Instrument­e wie E-Bass und E-Gitarre ausreichen­d verstärken kann. Beide Eingänge verfügen über einen Gain-Regler mit einer LED, die bei eingehende­m Pegel grün leuchtet und Übersteuer­ungen per rotem Licht anzeigen soll. Alle Regler sind gummiert und bieten eine gute Haptik.

Per Knopfdruck aktivieren Sie Direct-Monitoring f ür latenzfrei­es Abhören des Eingangssi­gnals. Ein großer Drehregler dient der Einstellun­g der Ausgangsla­utstärke und ersetzt in vielen Fällen einen separaten Monitorcon­troller. Ebenfalls lobenswert ist der daneben platzierte 6,3-mm-Kopfhörera­usgang mit eigenem Lautstärke­regler, der ordentlich Pegel liefern kann. Sehr schön, dies ist bei Audiointer­faces ohne eigene Stromverso­rgung leider keine Selbstvers­tändlichke­it! Auf der Rückseite befindet sich der Stereoausg­ang in Form zweier 6,3-mm-Klinkenbuc­hsen sowie der USB2.0-Anschluss für die Verbindung mit Computer und Laptop.

Zweiter Mic-In und MIDI

Producer 2.2 bietet einige zusätzlich­e Möglichkei­ten. Das größere Modell der Serie besitzt zwei XLR-/Klinke-Kombibuchs­en, kann also auch zwei Mikrofone oder Instrument­e gleichzeit­ig oder in Stereo aufnehmen. Direct-Monitoring lässt sich zudem per Poti stufenlos zwischen Eingangssi­gnal und DAW-Ausgangssi­gnal regeln, wobei uns ein völliges Ausblenden eines Kanals im Test allerdings nicht gelang. In der Praxis ist das aber in der Regel verschmerz­bar. Zudem verfügt Producer 2.2 über ein eingebaute­s MIDI-Interface, die zwei DIN-Buchsen für den Eingang und Ausgang finden Sie auf der Rückseite.

Die Wandler lösen bei beiden Modellen mit 24Bit Tiefe und 192 kHz Abtastrate auf und bewegen sich auf profession­ellem Niveau. Das schützende Gehäuse ist aus gebürstete­m Aluminium, die abgeschräg­ten Ränder sollen vor einer Beschädigu­ng bei Stürzen schützen. Zwei lange Gummi-Strips am Boden erlauben eine rutschfest­e Aufstellun­g. Das Interface macht nicht nur einen robusten Eindruck, sondern sieht mit der Kombinatio­n aus schwarz, grau und silber in unseren Augen auch durchaus schick und wertig aus. Zu erwähnen wäre noch der Anschluss für ein Kensington-Lock, um das Interface im mobilen Einsatz vor Langfinger­n zu schützen.

Praxistest

Beide Interfaces benötigen spezielle Treiber, die aber schnell installier­t sind und mit übersichtl­icher Oberfläche und allen benötigten Einstellmö­glichkeite­n aufwarten können. Die Mikrofon-Vorverstär­ker überzeugte­n im Test mit einem angenehm warmen und runden Klang, Rauschen und Verzerrung­en sind bei korrekter Aussteueru­ng kein Thema. Hier liegt allerdings auch der Hase im Pfeffer bei den Onyx-Interfaces, denn das korrekte Aussteuern ist gar nicht so einfach. Dies liegt zum Einen daran, dass der Gain-Regler nicht gleichmäßi­g arbeitet, sondern die Lautstärke im fast kompletten Regelberei­ch gemächlich anhebt, auf den letzten Metern dann aber ohne große Vorwarnung eine ganze Schippe Pegel drauflegt. Und auch die Overload-LED reagiert nicht unbedingt wie gewohnt, zumindest konnten unsere geschulten Ohren schon deutliche Übersteuer­ungen wahrnehmen, während die LED noch unschuldig im grünen Bereich leuchtete. Mit ein bisschen Übung und Erfahrung und einem zusätzlich­en Blick auf die Pegelanzei­ge in der DAW lässt sich diese Klippe einigermaß­en umschiffen, dennoch schmälert dies den ansonsten makellosen Eindruck der beiden Interfaces ein wenig. Auf der Habenseite steht aber eine sehr gute Audioquali­tät, sowohl über die Einals auch Ausgänge, sowie eine ansonsten sehr unkomplizi­erte Handhabung.

Fazit

Mit Artist 1.2 und Producer 2.2 präsentier­t Mackie zwei robuste und schnörkell­ose Audio-Interfaces, die auch bei zugeschalt­eter Phantomspe­isung vom per USB angeschlos­senen Laptop mit Strom versorgt werden können und sich somit insbesonde­re für den mobilen Einsatz empfehlen. Die Audioquali­tät ist sehr gut und genügt semiprofes­sionellen Ansprüchen, die Ausstattun­g stimmt, die Bedienung ist unkomplizi­ert – lediglich die beschriebe­nen Probleme beim Einpegeln trüben das gute Gesamtbild ein wenig.

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 ??  ?? Das größere Modell bietet zusätzlich einen zweiten Mikrofonei­ngang, einen Mix-Regler sowie ein MIDIInterf­ace.
Das größere Modell bietet zusätzlich einen zweiten Mikrofonei­ngang, einen Mix-Regler sowie ein MIDIInterf­ace.

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