GROOVE
Wer sein Publikum auf der Tanzfläche sehen will, muss dafür sorgen, dass es dort groovt. Aber was macht einen guten Groove aus und wie erzeugt man diesen? Welche Hard- und Software ist hilfreich und wo sind gute Sounds für Beats und Bässe zu finden? Wie lassen sich bestehende Tracks erweitern und zum grooven bringen? Diese und weitere Fragen klären wir in unserem großen Spezial, sowohl anhand fertiger Tracks als auch in ausführlichen Praxis-Workshops.
Der Groove wird nicht selten als das wichtigste Element eines Musikstücks betrachtet, schließlich ist er es, der die Zuhörer dazu bringt, mit dem Kopf zu nicken, mit den Füßen zu wippen oder ausgelassen zu tanzen. Ob im klassischen Bandkontext oder in elektronischen Tracks sind es vor allem Drums und Bass, die einem Musikstück seinen charakteristischen Puls und damit seine hypnotische Wirkung verleihen. Aber auch andere Instrumente wie Rhythmusgitarren, Keyboards und Synthesizer können dabei eine entscheidende Rolle spielen. Doch was macht einen großartigen Groove aus? Der renommierte Drummer Norman Garschke hat folgende Erklärung parat: „Diese besondere hypnotische Wirkung entsteht durch ein einzigartiges Mikro-Timing zwischen den beteiligten Einzelinstrumenten der Drums, durch die unveränderte Wiederholung des Patterns und nicht zuletzt auch durch eine sehr bewusste individuelle Lautstärkebalance der Einzelinstrumente.“Ein packender Groove wird dabei in den seltensten Fällen durch möglichst exakt gespielte Drum-Patterns erzielt. „In der Regel sind es genau die kleinen Schwankungen im Timing der Einzelinstrumente (Mikro-Timing), die durch ihre stetige und exakte Wiederholung die „groovende“Wirkung entstehen lassen“, führt der Schlagzeuger weiter aus. „So entstehen hypnotisierende Loops, bei denen man die Füße nicht stillhalten kann und unweigerlich zum Tanzen animiert wird.“Das Drum-Fundament wird schließlich von dem Bass und weiteren Instrumenten rhythmisch unterstützt oder sinnvoll erweitert.
Block rockin’ beats
Vielen Hits verleiht eine einfache, aber äußerst effektive Kombination aus Four-On-The-FloorDrums und einer geradlinigen Achtel-Bassline einen packenden Groove. Dies lässt Ihnen auch die Möglichkeit offen, durch ein subtiles Verdichten oder Ausdünnen für Abwechslung zu sorgen. Damit ein Beat transparent und nicht zu überfrachtet wirkt, kann es sinnvoll sein, sich wie ein echter Schlagzeuger auf maximal vier gleichzeitige Elemente zu beschränken.
Weniger ist hier oft mehr - nicht zuletzt, um genügend Platz für die übrigen Instrumente zu lassen. Da live gespielte Beats meist lebendiger und organischer klingen als programmierte Grooves, empfiehlt es sich, diese mittels MIDI-Keyboard oder einem MIDI-Pad-Controller einzutrommeln. Störende Timing-Schwankungen lassen sich mittels Quantisierung schnell ausgleichen. Und dies geht meist deutlich schneller von der Hand, als einem programmierten Beat das Grooven beizubringen.
All about that bass
Damit das Fundament eines Songs stimmt, ist eine gute Abstimmung zwischen Drums und Bass unerlässlich. Dies gilt selbstverständlich nicht nur für den Sound, sondern auch die Rhythmik.
Der Rhythmus einer Bassline wird durch das Zusammenwirken von Notenwerten und Betonungen bestimmt. So klingt bereits eine durchgängige Achtellinie deutlich lebendiger, wenn Sie bestimmte Zählzeiten akzentuieren. Auch das Timing der ein- zelnen Töne hat eine große Wirkung auf das Feeling der Bassline. Während leicht verzögerte Noten für ein entspanntes Feeling sorgen, können leicht vorgezogene Noten auf bestimmten Zählzeiten einen treibenderen Groove erzeugen. Es müssen aber nicht immer geradlinige Bassläufe sein: Gerade in Soul, Funk und Reggae, aber auch in Dubstep und Trap sind synkopierte Rhythmen ein bewährtes Stilmittel. Dadurch, dass eigentlich unbetonte Schläge des Viervierteltakts akzentuiert werden, erhält die Musik einen besonders mitreißenden Groove. Doch nicht nur Sound und Rhythmik spielen bei einer Bassline eine entscheidende Rolle, sondern auch die Melodik. So schlägt der Bass als Instrument eine Brücke zwischen dem Rhythmus und der Melodie eines Songs. Darüber hinaus stellt er häufig das harmonische Fundament eines Songs bereit. Damit Drums und Bass sowie alle übrigen rhythmischen Elemente bestmöglich miteinander harmonieren, ist eine sorgfältige Klangauswahl sowie eine geschickte Frequenz- und Stereostaffelung enorm wichtig.
Groove is in the heart
Auf den folgenden Seiten geben wir Ihnen wertvolle Tipps, wie Sie Ihre Tracks noch mehr zum Grooven bringen. In praxisnahen Workshops analysieren wir außerdem, was die Grooves fünf aktueller Hits und zeitloser Klassiker der elektronischen Musik so besonders macht und bauen diese im Detail nach. Darüber hinaus stellen wir Ihnen besonders empfehlenswerte Hard- und Software-Werkzeuge vor, die zu frischen und einzigartigen Grooves inspirieren.
Wer sein Publikum auf der Tanzfläche sehen will, muss dafür sorgen, dass es dort groovt. Wie aber kommt ein guter Groove zustande und wie lässt er sich kreieren? Welche Hard- und Software ist hilfreich und wo sind gute Sounds für Beats und Bässe zu finden? Wie lassen sich bestehende Tracks erweitern und Groove nachhaltig ins Blut kriegen? Diese und weitere Fragen klären wir sowohl anhand fertiger Tracks als auch in Praxis-Workshops, die wir von null an beginnen.