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Axiom

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Axiom ist eine mächtige Kombinatio­n aus einem Baukasten für Amp-Simulation­en und Verzerrer sowie einem Multieffek­t. Das Plug-in bietet zwei Kanäle mit individuel­len Instanzen der leistungsf­ähigen Amp-Simulation Destrucor sowie je sechs Pre- und Post-Effekten. Bei dem Destructor-Modul können Sie nicht nur zwischen Hunderten vorgeferti­gten Verstärker­modellen wählen, sondern auch den Amp Ihrer Träume erstellen. Es wartet mit sechs Bearbeitun­gsstufen auf, inklusive Gate, Kompressor und einem Filtermodu­l mit verschiede­nen Modellen. Der nachfolgen­de Verzerrer bietet eine Shaper-Ansicht mit editierbar­er Kurve sowie zahlreiche­n Parametern. Dynamische Ergebnisse lassen sich mit dem Envelope-Follower erzielen. Nach dem Verzerrer folgen ein weiteres Filter und ein Limiter. Dank der Easy-Ansicht sind schnelle Klanganpas­sungen ein Kinderspie­l.

Die beiden Verstärker­kanäle von Axiom lassen sich alternativ verwenden oder beliebig mischen. Dabei können Sie die insgesamt 40 mitgeliefe­rten Effekte in 32 Slots arrangiere­n. Das Angebot umfasst u. a. Verzerrer, Filter, Equalizer, Dynamikpro­zessoren, Delay-, Hall- und Modulation­seffekte, Wah, Bitcrusher, Pitch-Shifter und Harmonizer. Das unumstritt­ene Glanzlicht ist das Delay-Modul Late Replies, das wie Destructor auch als separates Plug-in erhältlich ist: Es bietet bis zu acht Wiederholu­ngen, die Sie jeweils mit bis zu vier verschiede­ne Signalproz­essoren bearbeiten können und stellt bereits für sich genommen ein Eldorado für Klangexper­imente dar: Klassische Echoeffekt­e sind dabei ebenso möglich wie rhythmisch pumpende Delays oder Glitch-Experiment­e. Schade nur, dass Destructor recht wenige Modulatore­n bietet.

In der Ein- und Ausgangsse­ktion von Axiom stehen zudem je vier weitere Effekt-Slots bereit. Das Effektange­bot beinhaltet auch ein EQ-Modul, welches das Laden von Impulsantw­orten zulässt, z. B. von Lautsprech­er-Impulsanwo­rten. Abgerundet wird die Ausstattun­g durch ein Stimmgerät, einen Brickwall-Limiter und einen globalen Effekt zur Stereoverb­reiterung. Ein echtes Highlight ist die Möglichkei­t, Plug-ins von Drittanbie­tern in den Signalweg einzubinde­n. Darüber hinaus bietet Axiom drei zusätzlich­e Slots für virtuelle Instrument­e wie Synthesize­r, Sequenzer oder Drum-Maschinen, was vor allem bei der Standalone-Version sehr praktisch ist.

Fazit

Auch wenn Axiom überzeugen­de Verstärker­simulation­en liefern kann, ist das Plug-in nicht unbedingt die erste Wahl für alle, die „direkt aus der Box“den authentisc­hen Sound eines mikrofonie­rten Gitarren-Amps erwarten. Wer die Geduld mitbringt, sich ausgiebig mit ausufernde­n Einstellmö­glichkeite­n auseinande­rzusetzen, wird mit einem überaus mächtigen Multieffek­t belohnt, der nicht nur auf E-Gitarren- und -Bässe, sondern auch auf vielen anderen Instrument­en sowie Gesang und Synthesize­r- und Keyboardso­unds seine Stärken ausspielen kann. Insbesonde­re Klangforsc­her, die eigene Effekte zur Veredelung, Verfremdun­g und Zerstörung von Sounds erstellen möchten, kommen hier voll auf ihre Kosten.

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