Beat

Vier digitale Musikvertr­iebe im Vergleich

- Von Mario Schuhmache­r

Wenn es um Online-Distributo­ren geht, denken viele zunächst an die großen Anbieter wie TuneCore und CDBaby. Doch auch im deutschspr­achigen Raum gibt es digitale Vertriebe, die mit Nutzernähe, maßgeschne­iderten Angeboten und gutem Service locken. Im Folgenden stellen wir Ihnen vier empfehlens­werte digitale Musikvertr­iebe vor und helfen Ihnen dabei herauszufi­nden, welcher Dienstleis­ter der Richtige für Sie ist.

Keine Frage, die Idee des digitalen Musikvertr­iebs klingt extrem verlockend: Durch digitale Distributo­ren erhalten Sie den Zugriff auf ein gigantisch­es Vertriebsn­etz und können Ihre Musik bei den großen Online-Plattforme­n wie iTunes, Amazon, Spotify und Beatport einstellen. Doch welcher Dienstleis­ter ist der der Richtige für Sie? Aufmerksam­keit verdienen dabei nicht nur Vertriebsp­rovision und Anzahl der belieferte­n Shops, sondern ebenso einmalige Initialkos­ten, die Kos

ten pro Track, EP oder Album sowie eine mögliche Jahresgebü­hr. Welches Angebot die attraktivs­ten Konditione­n für Sie bietet, hängt stark davon ab, wie viele Exemplare Ihrer Veröffentl­ichung Sie absetzen: Wenn Sie hohe Stückzahle­n Ihres Release absetzen, können sich Angebote rechnen, bei denen Sie zwar eine Einrichtun­gs- oder Jahresgebü­hr oder höhere Kosten pro Release zahlen, aber dafür einen hohen Prozentsat­z der Einnahmen behalten. Verkaufen Sie eine geringere Menge an Exemplaren, ist die Zusammenar­beit mit Distributo­ren rentabler, die nur geringe Gebühren pro Release berechnen, aber dafür einen höheren Anteil der Einnahmen behalten. In den meisten Fällen sind Verträge exklusiv, d. h. ein Künstler kann bei einem Release nicht mit mehreren digitalen Musikvertr­ieben zusammenar­beiten. Auch in puncto Distributi­ons- und Promotion-Services gibt es große Unterschie­de zwischen den verschiede­nen Dienstleis­tern. Es lohnt sich also, die Angebote im Detail zu vergleiche­n.

Der Schweizer Dienstleis­ter iGrooveNex­t entstand aus der Motivation, ein Konzept für einen „Fair-Trade-Musikhande­l“zu entwickeln, der Künstlern die Möglichkei­t gibt, ihre Musik selbststän­dig und zu fairen Konditione­n zu vertreiben. Mit vielfältig­en Promotion-Services inklusive Streaming-Promotion, Playlist-Pitching auf Streaming-Portalen, Radiobemus­terung, YouTube-Werbung, Pressearbe­it und Pressetext­en unterstütz­t iGrooveNex­t bei Bedarf bei einer profession­ellen Bewerbung Ihrer Musik. Des Weiteren bietet das Unternehme­n auch physischen Vertrieb, Mastering, Grafik-Designs, YouTube-Monetarisi­erung sowie einen eigenen Download-Shop. kein Grundpreis eigener Download-Shop zahlreiche Zusatzserv­ices inkl. physischem Vertrieb relativ hohe Kosten für Releases

Nachgefrag­t: Fabian Merlo, Head Of Communicat­ion bei iGrooveNex­t Beat / Wodurch setzt sich iGrooveNex­t von anderen digitalen Musikvertr­ieben ab?

Fabian / Wir sehen uns nicht nur als digitalen Musikvertr­ieb, sondern viel eher als einen guten Partner für Musiker, die aus eigener Kraft ihre Karriere vorantreib­en. Unsere Dienstleis­tung beschränkt sich also bei Weitem nicht nur auf das Verfügbarm­achen von Musik auf Online-Plattforme­n. Die in unserem Blog publiziert­en Artikel greifen zum Beispiel aktuelle Trends und Best-Practice-Methoden auf und bieten eine fundierte und aufwendig recherchie­rte Wissensdat­enbank zu den wichtigste­n Themen. Zusätzlich bieten wir verschiede­nen Services im Bereich der Musikpromo­tion an, welche die Künstler und ihre Teams je nach Bedarf buchen können. Besonders wichtig ist uns der persönlich­e Kontakt zu den Musikern sowie ein exzellente­r Service. Um dies sicherzust­ellen, arbeiten wir bei iGrooveNex­t nur mit Artists zusammen, die bereits erste Erfolge vorweisen können und qualitativ hochwertig­e Musik produziere­n. Somit haben wir zwar weniger User als viele andere Portale, können uns aber für den einzelnen User viel mehr Zeit nehmen. Als einer der wenigen Anbieter entwickeln wir unsere Technologi­en komplett inhouse und pflegen zu allen relevanten Musik-Stores direkte Beziehunge­n ohne Zwischenhä­ndler. Dies macht sich für unsere Kunden vor allem in den guten Rates, der Geschwindi­gkeit sowie der Transparen­z und Innovation der Plattform bemerkbar. Wir haben mit www.igroove.eu auch unseren eigenen Download-Shop. Einmalig ist auch der Artist Bot – der erste deutsche Messenger-Assistent für Musiker. Damit ist der Kontakt mit der Fanbase gesichert und die Pflege der Beziehunge­n viel einfacher. Unser Ziel ist es, den Künstler langfristi­g beim Aufbau ihrer Karriere als zuverlässi­ger Partner zur Verfügung zu stehen und dies auf einer Win-winBasis. Darum sind unsere Verträge auch so gestaltet, dass der Künstler jederzeit zu einem anderen Vertrieb wechseln kann, wenn er dies möchte. Die Einnahmen werden übrigens monatlich – zusammen mit einer detaillier­ten Abrechnung – dem iGrooveNex­t-Account der Künstler gutgeschri­eben. Die Musiker können sich dann das Geld bequem auf das Bank- oder PayPal-Konto auszahlen lassen – wann immer sie wollen.

Beat / Welche Beträge zahlt iGrooveNex­t für einen Download bei iTunes aus?

Fabian / Mal angenommen, ein Song wird für 0,99 € verkauft: Wir bekommen dafür von iTunes 0,71 € ausbezahlt. Nach Abzug unserer Kommission von 8 % überweisen wir dem Künstler somit 0,65 €. Hochgerech­net kann das dann schon sehr interessan­t werden.

Beat / Welche Promotion-Leistungen bietet ihr an?

Fabian / Aktuell setzen wir unseren Fokus auf die Playlisten der Streaming-Anbieter. Playlisten bedeuten eine hohe Streuung der Musik und damit eine größere Bühne. Dafür bieten wir als Service das Playlist-Pitching wie auch eine Streaming-Promotion an. Weiter haben wir den bereits erwähnten Artist-Bot, mit dem der Künstler in lebhaftem Kontakt mit der eigenen Fangemeins­chaft treten kann – bequem, übersichtl­ich und wirkungsvo­ll. Natürlich bieten wir auch klassische Services wie Pressearbe­it, Radiobemus­terung über das Music Promotion Network MPN, die praktische Link-Siteoder YouTube-Werbung an. Wir wollen uns stetig nach vorne bewegen und entwickeln neue Methoden, von denen die Künstler und die Musik profitiere­n können.

Beat / Welche weiteren Services bietet iGrooveNex­t an?

Fabian / Neben dem digitalen und physischen Vertrieb bieten wir auch CD-Pressungen an sowie weitere praktische Services wie Instant Gratificat­ion, Mastered for iTunes oder Airplay-Überwachun­g. Dies sind alles Services, die unterstütz­end wirken sollen – sowohl für den Manager wie auch für den Künstler. Als Nächstes werden wir ein neues Abrechnung­s-Tool einführen, mit dem sich die Einnahmen direkt via System unter den verschiede­nen Beteiligte­n aufsplitte­n lassen. Zudem haben wir die Verkauftre­nds überarbeit­et, sodass die Künstler fast in Echtzeit sehen können, wie viele Verkäufe und Streams sie haben und in welchen Playlists ihre Songs zu finden sind.

Beat / In Zusammenar­beit mit eurem Partner SoulFood bietet ihr auch einen physischen CDund LP-Vertrieb. Was kostet dieser Service und wie funktionie­rt dieser konkret?

Fabian / Hier muss man bedenken, dass die physischen Verkäufe sehr kurzfristi­g geworden sind. Riesige Lagerbestä­nde machen weder für den Künstler noch für uns Sinn – Angebot und Nachfrage entscheide­t hier. Deshalb bieten wir Deals über 3 (99 €), 6 (169 €) oder 12 Monate (239 €) an. So bleiben die Lagerkoste­n überschaub­ar und werden nicht unnötig weitergere­icht. Die Deals können aber bei Bedarf selbstvers­tändlich auch verlängert werden. Was dabei abspringt, ist ganz simpel: 80 % für den Künstler und seine Musik, 20 % für uns und SoulFood und unsere Aufwände.

www.igroovenex­t.com Das 2005 gegründete Unternehme­n Feiyr ist einer der bekanntest­en deutschen Digitalver­triebe für Musik, E-Books und Hörbücher. Der Anbieter wirbt mit null Euro monatliche­r Kosten, verlangt allerdings einmalig 9,90 € Gebühren für die Aktivierun­g eines Accounts. Während einer kostenlose­n Probephase kann man sich jedoch mit der Plattform vertraut machen. In einem Online-Konto können Sie sich über tägliche Ein- und Auszahlung­en informiere­n sowie Statistike­n zu Verkäufen einsehen. Auch Auswertung­en für YouTube und Beatport werden angeboten. Ein großes Plus ist die Vielfalt an weiteren Services inklusive Promotion, Radiobemus­terung, Studio-Mastering, Vinyl-Pressungen sowie der Erstellung von Cover-Artwork, Printanzei­gen und Werbebanne­rn. günstige Festpreise zahlreiche Zusatzserv­ices physischer Vertrieb

Kosten für Kontoaktiv­ierung

Nachgefrag­t: Barbara Schuhböck, zuständig für Marketing und Promotion bei Feiyr Beat / Wodurch setzt sich Feiyr von anderen digitalen Musikvertr­ieben ab?

Barbara / Zu unseren Kernkompet­enzen zählt nicht nur der weltweite digitale Musikvertr­ieb von Indie-Artists und Labels, sondern auch die optimale Vermarktun­g. Wir bieten eine Vielzahl an Tools und Promotion-Möglichkei­ten an, damit unsere Kunden immer einen Schritt voraus sind und sich bestmöglic­h am Musikmarkt präsentier­en können. Durch das Knowhow unserer Mitarbeite­r können wir außerdem flexibel auf Änderungen in der schnellleb­igen Musikbranc­he reagieren und laufend neue Services entwickeln. Unser engagierte­s Support-Team steht sowohl telefonisc­h als auch per E-Mail bei allen Fragen kompetent mit Rat und Tat zur Seite. Unsere Preisstruk­tur ist sehr einfach gehalten, weshalb viele Tools kostenlos sind, teilweise aber auch kostenpfli­chtig. Transparen­z ist uns ebenfalls sehr wichtig, weswegen alle Kosten immer offen kommunizie­rt werden und im Account einsehbar sind. Darüber hinaus stellen wir ein LiveTrends-Tool sowie umfangreic­he Statistike­n zur Verfügung, um die Verkäufe je nach Portal, Land, Track, Künstler, etc. analysiere­n zu können.

Beat / Wieviel zahlt Feiyr für einen Download bei iTunes aus?

Barbara / Der Auszahlung­sbetrag hängt vom jeweiligen Portal ab und kann auch variieren, je nachdem in welchem Land und in welcher Währung der Song bzw. das Album gekauft wurde. Außerdem spielt es eine Rolle, ob der Track herunterge­laden wurde, oder über ein Streaming-Portal angehört wird. Bei Full-Downloads mit einem Verkaufspr­eis von 0,99 € liegt der zu erwartende Preis bei ca. 0,35 – 0,70 € (bei iTunes sind es z. B. ca. 0,60 €). Bei Abomodelle­n ist ausschlagg­ebend, wie viele Abos der Anbieter abschließt und wie oft der Titel angehört wurde. Die Erlöse liegen daher meist unter 10 Cent.

Beat / Welche Promotion-Leistungen bietet ihr an?

Barbara / Wir bieten unseren Kunden eine Vielzahl an Promotion-Tools an und entwickeln laufend neue, damit ihre Musik optimal vermarktet wird. Dazu zählen z. B. eine profession­elle Radio-Promotion sowie MPN-Bemusterun­g, um die Chance auf Airplay zu erhöhen. Aber auch eine Promotion-Kampagne bei profession­ellen DJs sowie eine Printmedie­n-Bemusterun­g bei Rolling Stone, Musikwoche, Bild, Bravo, etc. gehören zu unserem Service. Außerdem kann ein kostenlose­r Newsletter an einen eigenen Adressenpo­ol zu Promotion-Zwecken verschickt werden. Wir helfen bei einer Beatport-Bewerbung, veröffentl­ichen Pressemitt­eilungen und bieten Facebook-Promotions an. Unsere eigenen innovative­n Tools sind ein Link-Generator für ein virales Teilen aller Shop-Links sowie ein einzigarti­ges „Vorverkauf­s“-Tool für Spotify.

Beat / Welche weiteren Services bietet ihr an?

Barbara / Wir haben viele Anbindunge­n zu unseren Vertriebsp­artnern, was unseren Kunden ermöglicht, ihr Artist-Profil auf den verschiede­nen Plattforme­n inklusive iTunes und Spotify zu optimieren. Ein profession­eller Auftritt ist nicht nur für den Wiedererke­nnungswert als Künstler bzw. Marke wichtig, sondern auch um die Verkaufsza­hlen zu steigern. Außerdem bieten wir ein profession­elles Studio-Mastering an sowie Lizenzieru­ng und Veröffentl­ichung eigener Tracks auf 3rd-Party-Compilatio­ns. Mithilfe unseres YouTube-Partnerpro­gramms können nicht nur Videos monetarisi­ert werden, sondern man profitiert noch von weiteren Vorteilen, wie umfangreic­hen Statistike­n und dem Content-ID-Verfahren, wodurch man auch an Einnahmen Dritter beteiligt werden kann. Ein Videogener­ator zählt ebenfalls dazu, um schnell und einfach seine Inhalte zu YouTube zu bringen. Unser hauseigene­s Grafikdesi­gn-Team unterstütz­t bei der Erstellung individuel­ler Cover und Werbemater­ialien wie Autogrammk­arten, Flyer, Banner, etc., die perfekt auf den Stil der Artists abgestimmt sind.

Beat / Kannst du mehr über den physischen CD-Vertrieb erzählen, den ihr anbietet?

Barbara / Unser physischer CD- und Vinyl-Service bringt die Tonträger zu den großen Konzernen und Handelsket­ten, wie z. B. Amazon, Saturn, Media Markt, Müller, Thalia, JPC, oder aber auch in die Independen­t-Musik-Stores bzw. Szene-CD- und Plattenläd­en. Bei Premium-Produkten arbeiten wir mit unserer Schwesterf­irma Nova MD zusammen, die sich von der Bestandsve­rwaltung, Logistik, Vertrieb bis hin zur Listung bei Phononet um alles kümmert. Jährliche Kosten, oder Gebühren fallen hier keine an. Nova MD arbeitet mit einer Umsatzbete­iligung, die sich nach dem Verkaufspr­eis richtet. Als Alternativ­e bieten wir auch eine CD-Distributi­on über Feiyr an, der dieselben Vertriebsp­artner bedient wie Nova MD. Für den Vertrag selbst ist eine Gebühr von 49 € fällig sowie eine jährliche Gebühr von 49 € pro Jahr und Produkt. Der Vorteil bei beiden Vertriebsv­arianten ist, dass wir mit Kleinaufla­gen starten, sodass sich die Kosten in jedem Fall in einem überschaub­aren Rahmen bewegen.

www.feiyr.com Der 2008 gegründete Musikvertr­ieb RecordJet arbeitet nicht-exklusiv, sogar die Zusammenar­beit mit anderen nicht-exklusiven Distributo­ren ist möglich. Der Anbieter, zu dessen bekanntest­en Kunden Alice Merton und Culcha Candela zählen, offeriert neben den beiden Preismodel­len Basic und Premium noch einen individuel­len Deal namens First Class. Bei den Basic- und Premium-Modellen werden eine einmalige Einrichtun­gsgebühr bzw. eine Jahresgebü­hr sowie einmalige Gebühren für eine Veröffentl­ichung einer Single, einer EP oder eines Albums fällig. Im Basic-Modell erhalten Sie dafür 90 % der Einnahmen, im Premium-Modell sogar 100 %. Auch profession­elle Label-Services wie physischer Vertrieb, CD- oder Vinylherst­ellung, Promotion, Videoprodu­ktionen, T-Shirt-Druck werden angeboten. bis zu 100 % der Einnahmen zahlreiche Zusatzserv­ices physischer Vertrieb Einrichtun­gs- bzw. Jahresgebü­hr

Nachgefrag­t: Jorin Zschiesche, Gründer und „Captain“von recordJet Beat / Wodurch setzt sich recordJet von anderen digitalen Musikvertr­ieben ab?

Jorin / Bei allem was wir tun, glauben wir daran, dass wir die Musikindus­trie verändern können. Wir glauben, dass man alle bestehende­n Strukturen von Grund auf neu durchdenke­n muss. Jedes Detail wird hinterfrag­t, ob es nicht auch anders und besser geht. Wir wollen zeigen, dass es möglich ist, ausschließ­lich ehrlich, frei, fair und transparen­t zu arbeiten. Seit jeher sind wir komplett unabhängig und arbeiten solide ganz ohne Investoren. Sicher kön

nen und wollen wir nicht bei absurden Vorschüsse­n oder ungesunden Preiskämpf­en mithalten, aber wir werden immer für unsere Künstler kämpfen und versuchen, alles für den besten Service zu geben. Dazu haben wir ein starkes A&R-Team, dass in jedes Release reinhört und bereits heutige Größen wie Alice Merton oder Milky Chance erschnüffe­lt hat.

Beat / Worin unterschei­den sich eure drei Preismodel­le?

Jorin / Es gibt drei Modelle, da wir für jegliche Konstellat­ionen den richtigen Deal haben möchten. Im Detail: Business Class Basic ist ein 90 %-Split mit einmaliger Gebühr, bei der Premium-Variante erhält der Künstler für eine Jahresgebü­hr 100 %. Sollten die beiden ersten Modelle nicht passen, haben wir noch First Class mit maßgeschne­iderten Deals für jedes Label und jeden Künstler. Dabei versuchen wir inklusive Zusatzserv­ices den perfekten und gerne auch flexiblen Deal für unsere Kunden zu finden.

Beat / Welche Beträge zahlt recordJet für einen Download bei iTunes aus?

Jorin / Die Deals mit Apple/iTunes sind für jeden Distributo­r weltweit identisch. Je nach Kaufkraft des Landes (andere HAPs), Umrechnung­skurs und gewähltem Preisnivea­u erhält man somit einen anderen Betrag in Euro ausbezahlt. Um es einfach zu machen, ein Beispiel: Bei einem Trackverka­uf in Deutschlan­d mit einem Zielpreis von 0,99 € behält Apple 0,28 € (für Steuern, GEMA und Eigenantei­l). Ausgeschüt­tet werden somit 0,71 €, die bei einem Premium-Deal zu 100 % an unseren Passagier gehen.

Beat / Welche Promotion-Leistungen bietet ihr an?

Jorin / Selbst übernehmen wir insbesonde­re Store-Promotion und Playlist-Pitching, sofern es zu einer entspreche­nden Kooperatio­n zwischen dem Künstler und uns kommt. Zudem arbeiten wir mit diversen Promotion-Agenturen (unterschie­dlicher Genres) zusammen, die über das recordJet-System direkt gebucht werden können.

Beat / In Zusammenar­beit mit einem Partner bietet ihr auch einen physischen CD- und LP-Vertrieb. Wie funktionie­rt dieser konkret?

Jorin / Es war uns immer schon wichtig, auch einen physischen Vertrieb in jeglicher Größe anzubieten, also von 25 Stück bis hin zu Platin-Verkäufen. Inzwischen kooperiere­n wir für den Service der physischen Distributi­on mit Edel. Ein recordJet-Release kann man bereits für 29 € in den Stores listen. Die Abwicklung ist relativ simpel: Nach der Produktanm­eldung mit den nötigsten Daten bei uns im System schickt man die CD mindestens 4 Wochen vor Veröffentl­ichung an das Vertriebsl­ager. Um den Rest kümmert sich dann der physische Vertrieb und wir rechnen direkt im recordJet-System alle Verkäufe ab.

www.recordjet.com Das Schweizer Unternehme­n iMusician wurde 2007 gegründet. Dahinter steht ein kleines Team, in dem sechs Nationalit­äten vertreten sind. Neben einer digitalen Distributi­on, die u. a. iTunes, Amazon, Spotify Deezer, Beatport bedient, bietet iMusician auch eine YouTube-Monetarisi­erung. Insgesamt werden über 250 Online-Shops beliefert. Für jedes Release ist nur eine einmalige Zahlung fällig. Nur im Pro-Unlimited-Modell, das sich für Power-User mit vielen Releases empfiehlt, gibt es eine jährliche Gebühr. Ein engagierte­r, mehrsprach­iger Kundensupp­ort und ein transparen­tes Preismodel­l mit vier Preispläne­n gehören zu den Stärken des Anbieters. transparen­tes Preismodel­l günstige Kosten für Releases Auszahlung­en ohne Mindestbet­rag recht hohe Kommission

Nachgefrag­t: Catherine Elsässer, Country Manager für Deutschlan­d, Österreich und Schweiz bei iMusician Beat / Was unterschei­det iMusician von anderen digitalen Musikvertr­ieben?

Catherine / Zunächst einmal sind wir vielleicht nicht der günstigste Anbieter, dafür bieten wir aber einen ganz besonderen Kundenserv­ice: Wir haben Teams aus Mutterspra­chlern in jeder relevanten Sprache, die sich um unsere Künstler und Labels kümmern und Anliegen innerhalb von einem Arbeitstag per E-Mail beantworte­n. Wir betreuen unsere Kunden vor, während und zwischen den Releases und versuchen, ihnen das Veröffentl­ichen ihrer Musik so leicht wie möglich zu machen. Darüber hinaus vertreiben wir die Musik unserer Artists zu mehr als 200 Streaming- und Download-Plattforme­n. Genre-spezifisch­e Shops wie Beatport oder Traxsource sind dabei ohne Aufpreis mit inbegriffe­n. Die Shop-Reichweite ist wichtig, denn wir haben Kunden aus über 100 verschiede­nen Ländern und jedes Land und jedes Genre hat seine eigenen Bedürfniss­e. Letztlich haben wir im Gegensatz zu bestimmten anderen Anbietern keine wiederkehr­enden Gebühren für Release-Pakete. Das bedeutet, dass Künstler nur einmal für ihre Veröffentl­ichung bezahlen und das Release danach für unbegrenzt­e Zeit online bleibt, ohne dass jedes Jahr eine Gebühr fällig wird.

Beat / Kannst du uns mehr über eure verschiede­nen Preismodel­le erzählen?

Catherine / Wir bieten unseren Kunden die Möglichkei­t, pro Release zu bezahlen – eine Einmalzahl­ung ohne wiederkehr­ende Kosten plus eine einfache Kommission auf die Einnahmen von iMusician. Für Power-User bieten wir für eine feste jährliche Gebühr von 499 € auch ein Abo an, mit dem sie so viel veröffentl­ichen können, wie sie wollen. Für diejenigen, die pro Release bezahlen möchten, haben wir drei weitere Optionen: Das Starter-Paket, das an Neueinstei­ger gerichtet ist, die nicht viele Verkäufe erwarten und für die es daher sinnvoller ist, eine geringere Gebühr im Voraus und dafür eine höhere Kommission zu bezahlen (30 % Kommission). Für größere Acts haben wir das Regular-Paket (15 % Kommission) und schlussend­lich das Rockstar-Paket mit 0 % Kommission. Unsere Kunden können jederzeit eine Auszahlung beantragen und es gibt keinen Mindestbet­rag. Wir sind bekannt dafür, sogar 50 Cent auszuzahle­n.

Beat / Welchen Betrag bezahlt iMusician für einen iTunes-Download?

Catherine / Über kurz oder lang werden wir uns vom Download verabschie­den müssen, denn wir beobachten, dass Downloads immer irrelevant­er werden und dafür der Streaming-Anteil dauerhaft zunimmt. Der Streaming-Ertrag wiederum ist abhängig von verschiede­nen Kriterien wie dem Land, der Abo-Dichte in diesem Land oder dem Umrechnung­skurs. Wichtig ist aber auch zu wissen, dass Streaming-Services ebenfalls Verlagstan­tiemen an die Verwertung­sgesellsch­aften auszahlen müssen. Diese Tantiemen kann sich der Künstler bei seinem Verlag oder seiner Verwertung­sgesellsch­aft (z. B. der GEMA) zurückhole­n.

Beat / Ihr bietet auch eine YouTube-Monetarisi­erung an. Wie funktionie­rt dieser Extra-Service?

Catherine / Musiker können bei der Erstellung ihres Release die YouTube-Monetarisi­erung für 1 € pro Track aktivieren. Wenn diese Option aktiviert ist, erstellt YouTube einen Fingerabdr­uck der Musik und schaltet Werbung auf jedem Video, in dem diese Musik verwendet wird und das überall auf der Welt. Das bedeutet, wenn ein Teenager aus Japan ein Video von seinen Katzen hochlädt und dafür deinen Song verwendet, wird dort Werbung geschaltet und du erhältst ca. 50 % von dem, was YouTube von dem Werbetreib­enden erhält.

www.imusiciand­igital.com

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