Beat

Neue Effekt-Plug-ins

- von Kai Chonishvil­i, Mario Schumacher

Effektöses für die VST- & AU-Schnittste­lle

Softube

Vocoder

Softubes exklusiv für die UAD-Plattform erhältlich­er Vocoder wurde von dem markanten Klang klassische­r Hardware-Vocodern inspiriert. Die Anzahl der Frequenzbä­nder lässt sich zwischen 4 und 20 regeln, wodurch ein großes Spektrum an Vocoder-Sounds abgedeckt wird. Zur Erzeugung des Trägersign­als ist ein 12-stimmiger Synthesize­r mit mehreren Wellenform­en inklusive Pulsweiten­modulation an Bord. Dank der Noise-Wellenform sind auch geräuschha­fte Sounds möglich, die Tonhöhenmo­dulation erlaubt Vibratoeff­ekte. Der Synthesize­r lässt sich via MIDI spielen, alternativ lassen sich Noten und Akkorde über das eingebaute Keyboard eingeben.

In dem Resynthesi­s-Control-Bereich können Sie die Verstärkun­g der Frequenzbä­nder, die Resonanz sowie das Verhältnis zwischen tiefen und hohen Frequenzen anpassen. Dreht man den Shape-Regler auf Slow, lassen sich flächenart­ige Klänge erzielen. Eine weitere Besonderhe­it des Vocoders ist die Freeze-Funktion, mit der Sie die Frequenzve­rteilung der Analysefil­ter aufnehmen können, wodurch sich interessan­te Texturen sowie zum Hosttempo synchrone Sample-&-Hold-Effekte erzeugen lassen. Besonders spannend wird es, wenn Sie die Freeze-Funktion mittels MIDI-Noten triggern.

Fazit

Während Mitbewerbe­r wie Image-Line Voxodex aufgrund der höheren Anzahl an Bändern eine höhere Sprachvers­tändlichke­it bieten, punktet Softubes Vocoder mit einem besonders warmen und musikalisc­hen Klangchara­kter und einer bemerkensw­ert einfachen Bedienung. Eine Vielzahl klassische­r und moderner Vocoder-Effekte wie Roboter-Vocals und „sprechende“Beats sind mit dem Plug-in ein Kinderspie­l, die Freeze-Funktion sorgt dabei für interessan­te Klangtextu­ren.

Goodhertz

TREM Control

Die Plug-ins der kalifornis­chen Softwaresc­hmiede Goodhertz werden in einschlägi­gen Foren immer wieder als Geheimtipp­s für die kreative Effektbear­beitung genannt. Umso gespannter waren wir auf das Plug-in TREM Control, das sich ganz dem Thema Tremoloeff­ekte widmet. Der erste Eindruck ist nicht zuletzt dank der klar strukturie­rten und liebevoll gestaltete­n Bedienober­fläche sehr positiv. Doch hält das Plug-in auch klanglich, was die ansprechen­de Optik verspricht?

TREM Control bietet dem Benutzer die Auswahl zwischen neun verschiede­nen Tremolotyp­en. Die Rate des Tremoloeff­ekts lässt sich in einem Bereich von 0 bis 640 Hz einstellen oder zum Hosttempo synchronis­ieren. Bei höheren Raten sind auch markante metallisch­e Sounds möglich. Auch die LFO-Wellenform können Sie flexibel anpassen. Eine Swing-Funktion lässt den Tremoloeff­ekt bei Bedarf ordentlich grooven. Mit der Röhrensimu­lation mit regelbarem Timbre können Sie dem Eingangssi­gnal darüber hinaus eine charakterv­olle Klangfärbu­ng aufprägen, von der nicht nur Gitarren-, E-Piano- oder Keyboardkl­änge profitiere­n können. Für einen besonders authentisc­hen Sound können Sie dem Effektsign­al das Rauschen der Röhrensimu­lation beimischen.

Fazit

Mit einem hervorrage­nden Sound, umfangreic­hen Einstellmö­glichkeite­n, einer intuitiven Bedienober­fläche sowie inspiriere­nden Presets macht TREM Control alles richtig. Das Klangspekt­rum des Plug-ins reicht von klassische­n Tremolo- bis hin zu modernen Gate- und Stottereff­ekten oder kreativen Soundmanip­ulationen. Dank der flexiblen Optionen zur Anpassung des Tremoloeff­ekts und zur Klangfärbu­ng können wir das Werkzeug auch Sounddesig­nern wärmstens empfehlen.

Acustica Audio

Taupe

Mit Taupe präsentier­en die Audio-Spezialist­en von Acustica Audio ein echtes Highlight, denn hier wurden gleich 21 analoge und digitale Bandmaschi­nen gesampelt und in ein Plug-in gegossen. Doch es gibt noch mehr!

Taupe ist ein Software-Bundle bestehend aus einem großen Kanalzug inklusive 3-Band-EQ, Kompressor und eben einer Bandmaschi­ne sowie den genannten Komponente als separate Plug-ins. Von Ampex über Revox bis zu Studer, alle namhaften Bandmaschi­nen wurden abgesampel­t und deren Frequenzve­rlauf sowie Sättigungs­verhalten abrufbar gemacht. Wow und Flutter sucht man jedoch vergebens, denn Acustica Audio sampelt die Hardware und arbeitet nicht algorithmi­sch. Klanglich gibt es einige Highlights zu verbuchen: das subtile Verkleben von Einzelsign­alen zu einem dreidimens­ionalen Ganzen lässt sich mit einer warmen Oberfläche durch hohe Sättigung wunderbar umsetzen. Die richtige Dosis für den Song ist aufgrund der zahlreiche­n Bandmaschi­nen schnell gefunden. Der EQ arbeitet äußerst musikalisc­h und kann der Summe das fehlende Etwas spendieren. Weiter verdichtet wird das Signal durch den dezent arbeitende­n Kompressor. Einziger Wermutstro­pfen sind leichte Artefakte aufgrund der Sampling-Technologi­e, die in manchen Settings auftreten. Doch schon das letzte Update brachte eine große Besserung.

Fazit

Acustica Audio Taupe entpuppt sich als besonderes Tool für das Mixing und Mastering, da es Summensign­ale auf eine sehr elegante Art abschließe­n kann. Attribute wie warm, dreidimens­ional und magisch kommen einem in den Sinn, wenn die richtige Parameters­tellung gefunden ist. Antesten ist Pflicht!

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