Power Producer: FL Studio
Multiband-Effekte im Eigenbau
Distortion-Plug-ins sind eine tolle Sache, doch wenn man es mit der Dosis übertrieben hat, wird das Signal schnell matschig und lässt sich nur schwer im Mix platzieren. Mit welcher Technik man so ein Szenario umgehen kann und wieso dieser Trick auch für andere Kreativ-Effekte nützlich ist, erfahren Sie in diesem Power Producer.
1
Routing
Für dieses Tutorial bauen wir uns einen einfachen Multiband-Distortion-Effekt, der eine müde Bass-Spur etwas aufpeppen soll. Im ersten Schritt routen wir das Bass-Signal im Mixer auf drei separate Kanäle und kappen die Hauptverbindung zum Master. Anschließend benennen wir die einzelnen Spuren in Low, Mid und High – also drei Frequenzbereiche.
4
Zerrende Mitten
Der Mittenbereich des Bass-Signals soll schon kräftiger zerren und ordentlich laut spielen. Deshalb laden wir die FL-internen Effekte Fruity Fast Dist und Maximus in die Spur. Während der Distortion- Effekt neue harmonische Obertöne abfeuert, hebt Maximus mit dem Preset Max loudness 2 das Signal auf einen anständigen Pegel.
2
Frequenz-Aufteilung
Für den zweiten Schritt insertieren wir in jede der drei Spuren den Fruity parametric EQ, aktivieren in der Low- Spur(!) die Low-Pass-Charakteristik und senken bis 200 Hz ab. Für die Mid- Spur erzeugen wir ein Frequenzband von 200 bis 3000 Hz, indem wir Low und High Pass mit den entsprechenden Werten aktivieren. Die High- Spur bekommt einen High Pass ab 3000 Hz.
5
Räumliche Höhen
Im Hochtonbereich geht es etwas gemächlicher zu, obwohl wir das FL-Plug-in Hardcore geladen haben. Das Preset Funky FG sorgt für eine dezente Übersteuerung und fügt über die Phaser- und Reverb- Effekte einen angenehmen Raumanteil bei. Sollten die Höhen dennoch zu zischelig klingen, könnten wir dies über den EQ wieder ausgleichen.
3
Bass-Bereich betonen
Nun kommt der Clou: Wir laden in die Bass-Spur die beiden Effekte Fruity Soft Clipper und Soundgoodizer, um das Bass-Fundament leicht zu verzerren und gleichzeitig zu komprimieren. Zudem können wir mit dem parametrischen Equalizer auch einen BassBoost erzeugen. Insgesamt wirkt der Bass nun straffer, durchsetzungsfähiger und definierter.
6
Resümee
Mit diesem Setup haben wir die Bass
Spur in drei Frequenz-Bereiche aufgeteilt, die wir unabhängig effektieren können. Die Vorteile liegen auf der Hand: beste Kontrolle im Mixdown und wesentlich mehr Stellschrauben als bei einem Summen-Effekt. Das Beste: Diese Technik ist universell einsetzbar (Kompression, Flanger, Ringmodulation etc.).