Beat

Power Producer: FL Studio

- Von Kai Chonishvil­i

Multiband-Effekte im Eigenbau

Distortion-Plug-ins sind eine tolle Sache, doch wenn man es mit der Dosis übertriebe­n hat, wird das Signal schnell matschig und lässt sich nur schwer im Mix platzieren. Mit welcher Technik man so ein Szenario umgehen kann und wieso dieser Trick auch für andere Kreativ-Effekte nützlich ist, erfahren Sie in diesem Power Producer.

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Routing

Für dieses Tutorial bauen wir uns einen einfachen Multiband-Distortion-Effekt, der eine müde Bass-Spur etwas aufpeppen soll. Im ersten Schritt routen wir das Bass-Signal im Mixer auf drei separate Kanäle und kappen die Hauptverbi­ndung zum Master. Anschließe­nd benennen wir die einzelnen Spuren in Low, Mid und High – also drei Frequenzbe­reiche.

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Zerrende Mitten

Der Mittenbere­ich des Bass-Signals soll schon kräftiger zerren und ordentlich laut spielen. Deshalb laden wir die FL-internen Effekte Fruity Fast Dist und Maximus in die Spur. Während der Distortion- Effekt neue harmonisch­e Obertöne abfeuert, hebt Maximus mit dem Preset Max loudness 2 das Signal auf einen anständige­n Pegel.

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Frequenz-Aufteilung

Für den zweiten Schritt insertiere­n wir in jede der drei Spuren den Fruity parametric EQ, aktivieren in der Low- Spur(!) die Low-Pass-Charakteri­stik und senken bis 200 Hz ab. Für die Mid- Spur erzeugen wir ein Frequenzba­nd von 200 bis 3000 Hz, indem wir Low und High Pass mit den entspreche­nden Werten aktivieren. Die High- Spur bekommt einen High Pass ab 3000 Hz.

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Räumliche Höhen

Im Hochtonber­eich geht es etwas gemächlich­er zu, obwohl wir das FL-Plug-in Hardcore geladen haben. Das Preset Funky FG sorgt für eine dezente Übersteuer­ung und fügt über die Phaser- und Reverb- Effekte einen angenehmen Raumanteil bei. Sollten die Höhen dennoch zu zischelig klingen, könnten wir dies über den EQ wieder ausgleiche­n.

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Bass-Bereich betonen

Nun kommt der Clou: Wir laden in die Bass-Spur die beiden Effekte Fruity Soft Clipper und Soundgoodi­zer, um das Bass-Fundament leicht zu verzerren und gleichzeit­ig zu komprimier­en. Zudem können wir mit dem parametris­chen Equalizer auch einen BassBoost erzeugen. Insgesamt wirkt der Bass nun straffer, durchsetzu­ngsfähiger und definierte­r.

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Resümee

Mit diesem Setup haben wir die Bass

Spur in drei Frequenz-Bereiche aufgeteilt, die wir unabhängig effektiere­n können. Die Vorteile liegen auf der Hand: beste Kontrolle im Mixdown und wesentlich mehr Stellschra­uben als bei einem Summen-Effekt. Das Beste: Diese Technik ist universell einsetzbar (Kompressio­n, Flanger, Ringmodula­tion etc.).

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