Power Producer: Komplete 12
Brachiale Industrial-Sounds erstellen
In der heutigen Ausgabe des NI K12-Power Producers widmen wir uns derben Industrial Sounds, denn auch für die härtere Gangart bietet das umfangreiche Komplete-Package zahlreiche Möglichkeiten. Bestens dafür geeignet ist das Crush Pack, eine Sammlung mit den drei Verzerrern Bite, Dirt und Freak. Bite ist ein Resampler und Bitcrusher, Dirt ein eher traditionelles Verzerrer-Plugin auf zwei Ebenen und Freak vereint Ring-, Amp- und Frequency-Modulation. Unsere Referenzeinstellungen sehen Sie jeweils im Bild als Ausgangspunkt für eigene Experimente.
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Drums mit Bite
Widmen wir uns zunächst den Drums. Laden sie über Komplete Kontrol via Drums und Digital Drumkit exemplarisch das Preset Agressive Break und dann das Plugin Bite in den Insert. Durch das Aufdrehen des Crunch- Reglers können Sie nun die gewünschte Verzerrung hinzufügen und Ihren Beat schön dreckig machen. Über den Mix- Regler lässt sich der Effektanteil regeln.
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Weiter ins Detail
Kommen wir zum Finetuning. Mit Jitter können Sie zusätzlich etwas Bewegung in den Sound bringen. Saturation sorgt für zusätzliche Wärme und Sättigung, damit das Signal nicht so digital klingt. Allerdings gilt es hier, den Lautstärkezuwachs im Blick zu behalten. Mit Dither können Sie eine Art Rauschen hinzufügen. Experimentieren Sie mit subtilen wie mit extremen Einstellungen.
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Bässe mit Dirt
Als nächstes laden Sie einen Bass dazu, zum Beispiel Acid Raw aus Massive (zu finden über Bass und Analog Bass in Komplete Kontrol). In den Insert fügen Sie Dirt ein. Das Plugin arbeitet auf zwei Ebenen (A und B), die sich layern lassen. Beide verfügen über einen Driver- Regler für den Grad der Verzerrung und einen Amount- Regler, in dem sich das Zumischverhältnis einstellen lässt.
4 Finetuning
Mit dem Pfeil entschieden Sie über das Routing, ob Channel A in B geht oder umgekehrt. Hinter den Ziffern I, II und III verbergen sich drei Distortion- Modi, von subtil über hell bis zu dunkel und brachial. Bias reduziert Obertöne, Tilt ist wie ein EQ auf dem Input-Signal – je tiefer der Wert, desto dunkler der Sound. Sie werden merken, Dirt klingt recht musikalisch und es ist schwer, es damit zu übertreiben.
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Pads mit Freak
Fügen wir noch einen Pad-Sound hinzu. Wir haben uns für Bashful aus Massive entschieden und ein Pad in der dritten Oktave gespielt. Freak kommt in den Insert. Es lässt sich in den drei Modi Radio, Oscillator und Sidechain betreiben (einzustellen unter dem Logo). Darunter wählt man zwischen Ring-, Amp- und Frequency-Modulation aus. Von den drei Plugins ist Freak in der Tat das freakigste.
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Verrückte Ergebnisse
Wir haben uns für den Oscillator entschieden, der eine Art Tremolo- FX hinzufügt. Probieren Sie dieselbe Einstellung mit dem Radio-Modus und fügen sie extreme Einstellungen via Mix- Regler dezent zu. Auch lohnen hier Automationen. Width verbreitert den FX, Harmonic fügt Obertöne bei. Probieren Sie Freak unbedingt auch mal auf Stimmen. Die Resultate klingen schnell nach Science-Fiction und Horror.