Test: JBL LSR 305P MkII
JBL beschränkt sich bei der Neuauflage der bewährten Studiomonitore LSR 305 auf Detailverbesserungen und macht damit eine sehr gute Einsteiger-Box noch ein bisschen besser.
Wenn Sie in einem einschlägigen Forum die Frage stellen würden, welche leichten und kompakten Monitore im Preisbereich um 300 Euro/Paar empfehlenswert wären, würden bei den Antworten mit Sicherheit relativ schnell die JBL LSR 305 auftauchen. Und dies völlig zu Recht!
Mit genau diesen Worten haben wir vor mehr als drei Jahren unseren Kurztest der beliebten Monitorboxen begonnen, und diese Aussage gilt auch heute noch. Mittlerweile gibt es die kompakten und günstigen Studiomonitore in der neuen MkII-Version. Da es eigentlich nicht viel zu verbessern gab, beschränken sich die Neuerungen sinnvollerweise auf Details.
Glänzende Aussichten
Die äußere Form wurde weitestgehend vom Vorgänger übernommen, der mit einem schicken und seriösen Design überzeugen konnte. Diesbezüglich wurde allerdings bei der Neuauflage ein wenig verschlimmbessert, die auffällig glänzende Umrandung des Hochtöners lässt die Boxen ein wenig billig wirken. Die Verarbeitung des Gehäuses an sich ist aber sehr gut angesichts des günstigen Preises. Die Boxen sind aktive 2-Wege-Monitore mit einem 5 Zoll großen Tieftöner und einem 1 Zoll großen Hochtöner ausgestattet, angetrieben von zwei getrennten Class-D-Verstärkern. Die Bassreflexöffnung befindet sich rückseitig. Offensichtlich übernommen vom Vorgänger wurde der auffällige „Image Control Waveguide“des Hochtöners, der maßgeblichen Einfluss auf die gute Klangabbildung der Boxen hat.
Überarbeitete Klangfilter
Alle Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite. Für die Stromversorgung ist das mitgelieferte Kaltgerätekabel zuständig, neben dem Anschluss gibt es einen Powerschalter und eine dezente LED auf der Vorderseite signalisiert die Betriebsbereitschaft. Die Audioquelle wird über XLR oder 6,3-mm-Klinke angeschlossen, beide Anschlüsse sind symmetrisch ausgelegt. Die Eingangsempfindlichkeit lässt sich mit +4dB und -10dB zwischen Studio- und Homerecording-Pegel umschalten. Der Pegelregler ist erfreulicherweise sehr fein gerastert, was die exakte Abstimmung eines Boxenpaares erleichtert. Denn die
LSR 305 werden stückweise verkauft und enthalten jeweils die volle Ausstattung, es handelt sich nicht um eine Kombination aus aktiver und passiver Box.
Zur Klanganpassung wurde das Shelvingfilter von der Vorversion übernommen, mit dem Sie per Schalter die hohen Frequenzen bei
4,4 kHz um 2dB anheben oder absenken können. Das zweite Kuhschwanzfilter für die tiefen Frequenzen wurde bei der MK2-Version dagegen durch einen sogenannten Boundary EQ ersetzt, der eine Absenkung des Frequenzbereiches bei 50 Hz um 1,5 oder 3 dB erlaubt und so die Anpassung an suboptimale Aufstellungsorte in Ecken, Wandnähe oder auf dem Schreibtisch und die damit verbundene Bassbetonung ermöglicht.
Klanglich verbessert
Klanglich erfüllen die Monitorboxen die aufgrund der Qualität der Vorgängermodelle hohen Erwartungen problemlos. Die Höhen sind präsent, aber nicht überbetont und aggressiv. Die Wiedergabe von Transienten erscheint etwas weniger hart, die angenehm weichere Betonung liegt wahrscheinlich in der neuen Ferrofluid-Dämpfung begründet. Auch der obere Mittenbereich, ein Problemkind vieler aktueller Monitorboxen in dieser Preisklasse, wird hervorragend abgebildet, dies war schon eine Stärke des alten Modells. Optimierungsbedarf gab es eher bei den tiefen Frequenzen, und tatsächlich klingt der überarbeitete Tieftöner ein wenig linearer, sauberer und weniger komprimiert. Am grundsätzlich neutralen, analytischen Klangbild mit einer ganz leichten Tendenz zu einem HiFi-Sound hat sich aber nichts geändert. Hervorzuheben sind weiterhin der sehr große Sweetspot, der dem Nutzer viel Bewegungsfreiheit lässt, sowie die definierte Stereoabbildung – beides ist in erster Linie dem bereits angesprochenen Waveguide zu verdanken. Positiv zu erwähnen ist auch die gute magnetische Abschirmung gegen Mobilfunk-Einstreuungen. Weniger schön ist das nach wie vor vorhandene leichte Eigenrauschen, das allerdings nur empfindlichen Gemütern in schallgedämmter Umgebung auffallen dürfte.
Fazit
Über die neue glänzende Umrandung kann man sich streiten, ansonsten zeigen sich die JBL LRS 305 mk2 als würdige Nachfolger der beliebten und bewährten Studiomonitore und bieten ein ausgewogenes Klangbild mit leicht verbesserter Bass- und Transientenwiedergabe, großem Sweetspot und guter Stereoabbildung zu einem attraktiven Preis. Mittlerweile hat die Konkurrenz aber nachgelegt, vor allem die ADAM T5V sind eine echte Alternative, weshalb sich vor dem Kauf ein Klangvergleich empfiehlt.