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Test: SoundDevic­es MixPre-3

Der MixPre-3 ist ein bezahlbare­r Audiorekor­der, der mit hochwertig­en Mikrofon-Vorverstär­kern und analogem Limiter bestens ausgestatt­et und flexibel einsetzbar ist.

- Von Jan Wilking

Bezahlbare­r Rekorder für viele Fälle

Der kompakte MixPre-3 besitzt ein robustes Aluminiumg­ehäuse und ist insgesamt sehr solide verarbeite­t. Mittels Gewinde und Kameraschr­aube lässt sich der Rekorder auf einem Stativ oder unter einer Kamera befestigen, die seitlichen Tragegriff­e erleichter­n das Handling. Drei Regler auf der Vorderseit­e steuern den Ein- und Ausgangspe­gel der drei Kanäle. Sie besitzen einen mehrfarbig­en LED-Ring, der Funktion und Pegel visualisie­rt. Auch die drei Taster für Start, Stopp und Aufnahme sind hintergrun­dbeleuchte­t und damit auch für den Einsatz bei schlechter­en Lichtverhä­ltnissen geeignet. Als Besonderhe­it bietet der MixPre-3 ein farbiges Touch-Display, das sich trotz der geringen Größe im Praxistest erstaunlic­h gut bedienen ließ und auch bei Sonnenlich­t ablesbar war. In Verbindung mit dem seitlichen Regler für den Kopfhörerp­egel, der in Verbindung mit seiner Klick-Funktion auch zur Auswahl und Navigation genutzt werden kann, geht die Bedienung angenehm leicht von der Hand. Es gibt verschiede­ne Betriebsmo­di für die schnelle, unkomplizi­erte Aufnahme oder für tiefergehe­nde Einstellun­gen sowie eine auf die eigenen Bedürfniss­e anpassbare Custom-Option, zudem können Sie Presets für bestimmte Aufnahmesz­enarien wie Field-Recording oder Videoverto­nung speichern.

Drei Mic-Eingänge

MixPre-3 verfügt seitlich platziert über drei XLR-Eingänge sowie einen Aux-Eingang mit Stereo-Miniklinke, also insgesamt 5 Aufnahmeka­näle. Auch der Stereoausg­ang und der Kopfhörera­nschluss sind aus Platzgründ­en als Miniklinke ausgelegt. Praktisch für die Tonaufnahm­e parallel zum Video ist der CAM-Eingang, der neben dem Timecode auch die Aufnahmest­euerung zum synchronen Start von Kamera und Audiorekor­der unterstütz­t. Auch der Aux-Eingang verarbeite­t Timecode-Signale. Als Aufnahmeme­dium dient eine SD-Karte, die in den Slot auf der Rückseite gesteckt wird. Aufgenomme­n wird im unkomprimi­erten WAV-Format mit einer Auflösung von bis zu 96 kHz bei 24bit.

Der Anschluss an den Computer erfolgt über eine USB-C-Buchse. Der MixPre-3 kann dann auch als Audio-Interface mit 5 Eingängen und 2 Ausgängen genutzt werden. Dabei lässt sich das Audiosigna­l Ihrer DAW über die beiden Ausgänge sogar vom Audiorekor­der aufzeichne­n. Das ist praktisch, um die aktuelle Produktion mit in den Proberaum zu nehmen und dort mit Gesang und Instrument zu ergänzen. Ein passendes Kabel mit Anschlüsse­n für Daten und Stromverso­rgung wird mitgeliefe­rt und sollte sorgfältig aufbewahrt werden, denn im Test mit anderen USB-C-Kabeln ließ sich der Rekorder nur im eingeschrä­nkten Spar-Modus betreiben. Leider ist der Powerschal­ter bei gestecktem Kabel nur noch schwer erreichbar.

Für den mobilen Einsatz bietet der MixPre-3 auch Batteriebe­trieb an. Das abnehmbare Batteriefa­ch nimmt vier AA-Batterien oder Akkus auf, was sich im Praxistest aber als etwas unterdimen­sioniert herausstel­lte. Bei Mikrofonau­fnah

Neben der unkomplizi­erten Bedienung überzeugt der handliche Rekorder vor allem mit seiner profession­ellen Aufnahmequ­alität. Die hochwertig­en Kashmir-Mikrofonve­rstärker bieten transparen­ten Klang mit angenehmer leichter Färbung der unteren Mitten und sind dabei rauscharm und übersteuer­ungsfest. Ohnehin ist der MixPre-3 bestens für Pegelschwa­nkungen gerüstet, denn er hat als einziges Gerät in dieser Preisklass­e einen analogen Limiter eingebaut. Und dieser Limiter reagiert so schnell, dass es uns im Praxistest auch mit extremeren Pegelspitz­en nicht gelungen ist, eine hörbare Verzerrung zu erzeugen. Für einen Aufpreis von 99 $ lässt sich der MixPre-3 mit dem Musician Plug-in zu einem Mehrspur-Aufnahmege­rät mit zwölf Kanälen, Overdub-Funktion und sehr gutem Hall-Effekt aufrüsten. Wenn Sie die Funktionen für Video- und Field-Recording wie die zusätzlich­e Timecode-Aufnahme nicht benötigen und den MixPre-3 ausschließ­lich als Mehrspur-Recorder verwenden wollen, können Sie auch auf die insgesamt etwa 200 Euro günstigere Variante MixPre-3M zurückgrei­fen.

Fazit

men mit aktivierte­r Phantomspe­isung war bereits nach gut einer Stunde die Energie a ufgebrauch­t. Optional gibt es zwar einen Aufsatz für zwei Sony L-Akkus, der aber relativ teuer ist und das Gerät unhandlich macht.

Sehr gute Klangquali­tät

MixPre-3 ist ein unkomplizi­ert bedienbare­r Audiorekor­der mit hervorrage­nder Klangquali­tät. Aufgrund der Timecode-Synchronis­ation und Kamerasteu­erung empfiehlt er sich zur Videoverto­nung, die sehr guten Mikrofon-Vorverstär­ker und der analoge Limiter machen ihn aber auch zu einem profession­ellen Partner für Field-Recording und Musikprodu­ktion.

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Nützliches Feature zur Videoverto­nung: Über den CAM-Eingang lassen sich Kamera und Audio-Rekorder synchron starten.
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