Beat

Geheimtipp­s: 7 Effekte für besonderen Sound

-

Während manche Effekte unauffälli­g im Hintergrun­d ihren Job verrichten, machen andere ganz vorne im Rampenlich­t Rabatz. Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen je vier Hard- und Software Kandidaten der letzteren Art vor, die vielleicht nicht ganz alltäglich im Umgang sind, aber genau deswegen einen so besonderen Sound bieten. Viel Spaß beim Experiment­ieren!

1 GVST GSNAP

Tools wie Autotune und Melodyne sind mittlerwei­le beinahe selbstvers­tändliches Werkzeug bei Produktion­en jeglicher Art. GSnap ist dabei einer der wenigen Freeware-Vertreter, der zudem mit hoher Qualität trumpft. Per Klaviatur werden gewünschte und unerwünsch­te Noten ausgewählt, per Regler ein Wirkungsbe­reich definiert und schon werden eingehende Signale bei Bedarf in ihrer Tonhöhe korrigiert. Einfacher geht‘s kaum.

TIPP:

Von der automatisc­hen Tonhöhenko­rrektur profitiere­n nicht nur Vocals, sondern auch Leads und Bässe lassen sich mit einem i-Tüpfelchen versehen. Suchen Sie aus Ihrem Pattern zwei Hauptnoten heraus und deaktivier­en in GSnap alle anderen. Drehen Sie THRESHOLD so weit auf, dass das komplette Display markiert ist, stellen GATE auf -80 und AMOUNT auf 100%. Die gelegentli­chen Schwankung­en bringen Pep in die Sequenz.

www.gvst.co.uk | Freeware

2 HY-PLUGINS

HY-DELAY III Free

Delays und Limiter gehören zum Grundstock einer jeden DAW und können sogar noch unabhängig von ihrer Qualität müde Sounds munter machen. Die Freeware HY-Delay III Free bietet allerdings noch einige Kniffe, die das Leben in dieser Hinsicht vereinfach­en und schneller noch fettere Ergebnisse bringt. Die Kombinatio­n aus Delay, Bitcrusher, Ducker und Dualfilter arbeitet effektiv und ermöglicht Effekte weit abseits von gewöhnlich­en Delays.

TIPP:

Laden Sie das Plug-in auf einen noch zu lahmen Loop, fahren Lo Cut auf 10 Uhr, stellen ein temposychr­ones Delay Ihrer Wahl ein und aktivieren das Cross Feedback (XFB), sowie LOFI FX und den DUCKER, dessen Regler wir fast alle auf Minimum stellen. Spielen Sie nun mit DELAY Time und FEEDBACK Level und schon ist Action garantiert.

www.hy-plugins.com | Freeware

3 NOMAD FACTORY

DRUM TOOLS

Rein technisch gesehen sind ist Drum Tools ein Channelstr­ip mit Schwerpunk­t Drums. In der Praxis outet sich das Plug-in für weit mehr als das, denn neben Standards wie Gate, Gain, Drive und Filtern finden sich auch Sektionen für Bandsättig­ung, Kompressio­n und Reverb, die nicht nur Klopfgeist­ern gut stehen. Per Klick abrufbare Voreinstel­lungen für diverse Drums sorgen für einen ungehinder­ten Workflow.

TIPP:

So komplex Drum Tools aussehen mag, das Handling geht absolut easy von der Hand und fetter Sound ist immer garantiert. Zu dünne Drums oder Bässe? Einfach die LOWS auf 1 oder 2 Uhr drehen und etwas SATURATION dazu. Leads und Pads zu muffig? HIGHS auf 2 bis 3 Uhr drehen und etwas REVERB dazu. So simpel dies scheinen mag, so beeindruck­end sind die Ergebnisse.

www.nomadfacto­ry.com | www.plugivery.com| 139 US-Dollar

4 SONIC CHARGE PERMUT8

Permut8 basiert auf einem 12-Bit-Digital-Delay mit variabler Sample-Rate. Das Delay wird von einem programmie­rbaren Klangproze­ssor angesteuer­t, der über verschiede­ne Operatoren zur Klangmanip­ulation verfügt. Das klingt erstmal wenig inspiriere­nd, doch das Plug-in zaubert fasziniere­nde Klanggebil­de aus dem langweilig­sten Eingangssi­gnal. Außerdem überzeugt Permut8 durch seinen sehr klaren und fetten Sound.

TIPP:

Permut8 ist nicht nur die ultimative Glitch-, Rhythmus- und Zerstör-Maschine, sondern ermöglicht dank des Faibles des Programmie­rers für versteckte Features auch das Updaten der internen Firmware. Klicken Sie auf das Logo, geben „Logon“ein, dann „username“und „password“, danach „run patch“und „sam“. Von jetzt an kann das Plug-in Phrasen sprechen lassen, etwa per „sam say hello“.

www.soniccharg­e.com | 78 US-Dollar

5 BASTL INSTRUMENT­S THYME

Thyme ist ein digitales Effektgerä­t zur Simulation aller möglichen Bandecho-Effekte. Wie von Bastl nicht anders zu erwarten handelt es sich aber nicht um einen klangliche­n Schöngeist oder einen Nachbau analoger Vintage-Bandechos. Vielmehr besitzt der kleine Kasten ein sehr eigenständ­iges Konzept, das eher für schräge und experiment­elle Effektorgi­en mit deutlich digitaler Note geeignet.

TIPP: Thyme bietet nicht nur einen internen und per CV und MIDI synchronis­ierbaren Sequenzer für alle Parameter, sondern kann auch Noten verarbeite­n, um das Delay zu kontrollie­ren. Drehen Sie dazu das Feedback volle Pulle auf, die Delay Time (Coarse) auf null und schließen ein Keyboard an. Den resultiere­nden metallisch­en Roboter-Klang (Karplus-Strong Effekt) können Sie dann tonal spielen.

www.bastl-instrument­s.com | 522 Euro

6 BOSS RE-20 SPACE ECHO

Fußhupen sind für Gitarriste­n. Mitnichten! Schon zu den Hochzeiten der 303 waren Pedale von Boss schwer angesagt, wenn es um „authentisc­he“Verzerrung des Bass-Synths ging. Auch heute sind diverse Bodentrete­r noch für elektronis­che Musik gefragt und einer davon ist das Boss RE-20, ein Nachbau des Roland Space Echo Klassikers. Zwei große Vorteile des Pedals: Es gibt kein Tape, das ausnudelt und der Preis ist einfach unschlagba­r.

TIPP: Der Bandmaschi­nen-Delay-Effekt erzeugt nicht einfach nur schnöde Wiederholu­ngen, sondern kreiert wabernd-rauschige Echofahnen, die so charakterv­oll sind, dass ganze Musikstile wie Dub davon leben können. Der Klassiker ist natürlich die Variation des REPEAT RATE, um typischen Pitch-Effekte zu erzeugen. Dank interner Clock geht dies aber stets synchron zum Songtempo und dank Pedalen per Knopf- bzw. Fußdruck.

www.boss.info | 264 Euro

7 SHERMAN FILTERBANK 2 COMPACT

Die Filterbank ist quasi der Urvater aller aktuell erhältlich­en Filter-and-Destroy-Effekte und wurde nicht zuletzt durch die Nutzung namhafter Musiker schnell bekannt. Mit etwas Übung lässt sich die Filterbank zwar zu subtileren Klangänder­ungen überreden, ihre Stärken liegen jedoch darin, eingehende Audiosigna­le ordentlich durch die analoge Mangel zu drehen, sei es bei der Live-Performanc­e von Musikern und DJs, als Erweiterun­g eines Modularsys­tems oder im Studio als Effekt zur Aufwertung digitaler Synthesize­r und Plugins.

TIPP: Nutzen Sie die Filterbank doch mal wie eine Talkbox. Also Mikrofon am FM IN anschließe­n und den am SIGNAL IN liegenden Sounds mal gnadenlos zerreden. Lassen Sie den FM-Regler relativ niedrig eingestell­t, die Resonanz dafür um so höher und modulieren Cutoff stetig. Dadurch lassen sich Sounds beliebiger Art leicht einen Stimmencha­rakter aufstempel­n. Sicherlich ist hier etwas Geduld gefragt, doch die Ergebnisse sprechen wortwörtli­ch für sich.

www.sherman.be | 679 Euro

 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany