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DJ Snale – Taki Taki
Bekanntermaßen werden unlängst Latino-Pop, Hip-Hop, Reggaeton und Co. gerne zu einer hochgradig angesagten Party-Mischung verschmolzen – und genau in diese Kerbe schlägt „Taki Taki“. Kein Wunder also, dass DJ Snakes aktuelle Nummer seit ihrem Release insbesondere in den Clubs zu einem der Top-Hits avanciert ist, formvollendet durch die prominente Vokalbesetzung aus Selena Gomez, Cardi B und Ozuna.
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Wie die allermeisten Hits besitzt auch „Taki Taki“ein Signature-Element, das als Erkennungsmerkmal gleich zu Beginn des Titels fungiert. In diesem Fall ist der verwendete Flöten-Sound schön prägnant und passt genau ins südamerikanische Klischee. Zunächst bestreitet die Flöte mit einem Reggaeton-typisch synkopischen Loop, der im Folgenden die größten Teile des Songs begleitet, das Intro. Das Loop-Prinzip hält alles schön einfach und stets für die Zuhörer nachvollziehbar. Zum „Reinkommen“wird der Flöten-Loop mittels Lowpass-Filter von unten nach oben herein gefadet.
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Nach vier Takten kommt der spanische, von Ozuna gesungene und ebenfalls viertaktige Refrain hinzu, der zunächst als Überleitung in einen Reggaeton-Drop fungiert. Um vor dem Drop die nötige Spannung zu erzeugen, wird parallel ein simples Crescendo aus sich rhythmisch steigernden Unisono-Schlägen von Bassdrum und Snare aufgebaut. Will heißen: In den ersten beiden Takten erklingt je ein Schlag auf die erste Zählzeit. In Takt drei sind es dann schon zwei Schläge, nämlich neben der Eins auch auf die Zwei. In Takt vier landen Kick und Snare schließlich auf den ersten drei Viertelschlägen, auf dem vierten Viertel gefolgt von einem typisch tropischen Conga-Roll.
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Für die Drop-Parts haben DJ Snake und seine beteiligten Songwriter-Kollegen ein ganz simples Mittel angewandt, um das Energie-Level nochmals anzuheben. Dazu wurde der Flöten-Loop an dieser Stelle kurzerhand um eine Oktave nach oben geschoben. Nachdem alles in dieser Form für vier Takte herrlich gegroovt hat, kommt nochmals der viertaktige Refrain hinzu. Damit an dieser Stelle mehr Platz für dessen Vocals ist, erklingt nun die Flöte wie bereits im Intro wieder eine Oktav tiefer auf Start-Niveau. Kurzum: Die abwechselnde Oktav-Transponierung des Flöten-Loops sorgt für coole Abwechslung.
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Apropos Abwechslung: Damit das Energie-Level nach der ersten heißen Drop-Abfahrt zunächst wieder abkühlen kann, wird in der nun folgenden ersten Rap-Strophe die Flöten-Loop-Rhythmik in ein nicht ganz so treibendes Pattern abgeändert. Zusätzlich kommt auch wieder die Filterfahrt aus dem Intro zum Einsatz. Der Clou hierbei ist, dass sich so der Flöten-Sound von vorne bis hinten wie ein roter
Faden durch den ganzen Titel ziehen kann, ohne dass dabei zwischendurch Langeweile aufkommt. Weitertanzen garantiert: Damit das so bleibt, läuft das Reggaeton-typische Snare-Pattern ohne Bassdrum weiter, bis diese nach vier Takten wieder hinzukommt und der komplette Beat die letzten acht Strophentakte begleitet. Wie bereits angedeutet, geht es statt mit herkömmlichem Gesang – Stichwort Hip-Hop – nun mit Rap-Vocals weiter, weiterhin ausgeführt von Ozuna.
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Nachdem standesgemäß vier Takte Refrain und vier Takte Drop auf die erste Strophen gefolgt sind, ist nun Cardi B mit der zweiten Strophe dran. Dabei bringt zunächst der Wechsel zwischen den verschiedenen am Track beteiligten Vokalisten abermalige Abwechslung ins Spiel. Sprich: Nicht nur das Geschlecht wechselt von männlich nach weiblich, sondern auch die Sprache, nämlich von Spanisch nach Englisch. Dem nicht genug, hängt Cardi B nach insgesamt zwölf Strophentakten noch einen extra viertaktigen B-Part hintendran. Der Clou: Dieser sorgt mit einem erneuten Wechsel vom Englischen ins Spanische vor dem nächsten, ohnehin spanischen Refrain abermals für Auflockerung. Zu alledem wechselt Cardi vom Rap in die Singstimme, was den Abwechslungskontrast nochmals verstärkt.
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Um nach der auf die zweite Strophe abermals folgenden Refrain-Drop-Kombi weiterhin die Aufmerksamkeit der Zuhörer zu erhalten, wirft Selena Gomez in der dritten Strophe ihren ganzen Charme ins Rennen. Hatten
Ozuna und Cardi B ihre Raps zuvor ganz klassisch mit Forte-Stimme performt, setzt Selena Gomez ihren Strophen-Part mit im wahrsten Sinne sexy „angehauchter“Stimmgebung in Szene. Das schafft nochmals einen Kontrast und setzt ein weiteres Highlight, bevor es schließlich in die letzte Runde Refrain und Drop geht. Dort, genauer gesagt im Refrain wartet eine letzte, für Abwechslung sorgende Besonderheit, denn zu guter Letzt wird dieser Chorus nicht wie zuvor von Ozuna, sondern weiterhin von Selena Gomez gesungen. Summa summarum lassen es solche Wechsel - geschickt eingesetzt – nie langweilig werden und setzen immer wieder kleine Highlights und wichtige Hinhörer.