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So begeistern Sie Ihre Fans

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Sind die wichtigste­n Social-Media-Profile angelegt und mit Inhalten gefüllt, folgt meist der Wunsch nach Feedback, Anerkennun­g und natürlich auch Verkäufen. Doch wie am besten vorgehen? Im Folgenden finden Sie eine Step-by-step-Anleitung zum Polieren Ihrer Inhalte und Tipps, die Ihnen dabei helfen, Ihre Fans für Ihre Sache zu begeistern.

Reposts & Promotion

Zugegeben, die Versprechu­ngen diverser Promo-, Push- und Boosting-Services klingen verlockend. Für wenige Euros werden Abertausen­de an Fans, Likes und Plays angeboten, die jedes Profil und jeden Track sofort ganz nach vorne bringen sollen. Die Erfahrung zeigt hier leider: Das ist nur selten wahr. Denn was nützen 10.000 Follower, wenn davon keiner wirklich Ihre Tracks hört, mag oder kommentier­t? Im schlimmste­n Fall wird die Qualität Ihrer Fans vom jeweiligen Social-Media-Netzwerk herunterge­stuft, was eine geringere Verbreitun­g Ihres Inhalts zur Folge hat. Auch bei den wahren Fans entsteht ein unstimmige­s Bild, da die Zahl der Wiedergabe­n in keinem Verhältnis zu den Followern steht. Doch es gibt auch seriöse Varianten mit kuratierte­n Promo-Diensten.

Zwei Beispiele auf SoundCloud sind Delicute und break & Enter Society. Beide sind moderierte Plattforme­n, die Ihre Tracks bei Gefallen reposten, womit Sie viele neue Hörer erreichen können. Um für Ihren Sound passende Dienste zu finden, können Sie beispielsw­eise nach „Repost“und Ihrem Musikstil suchen. Die jeweiligen Kontaktadr­essen sind üblicherwe­ise in den Kanalinfos aufgeliste­t.

Darüber hinaus gibt es die klassische­n Promo-Services, welche Musik gegen Bezahlung an ihr Publikum schicken. Bekannte und erprobte Vertreter sind Label Worx [1], FatDrop [2] und Label Engine [3]. Praktische Plattforme­n für DoIt-Yourself-Promotion sind SoundCloud mit privaten Links, Google Drive und Dropbox. Dazu später mehr. Eine dritte Möglichkei­t bietet die Plattform Artist Union [4], eine Mischung aus Promo-Service und Fangate zum Aufbau eines Verteilers. Hier können Sie ein kostenlose­s Profil erstellen und mit Musik füllen, unter anderem per Import aus SoundCloud. Die Tracks können Sie als Download anbieten, auf Wunsch gegen Spende, der Eingabe einer Mail-Adresse oder dem Folgen Ihrer Social-Media-Profile. Auf diese Weise können Sie eine hochwertig­e Fanbase aufbauen, denn wer Ihnen folgt, tut dies Ihrer Musik wegen. Haben Sie einige E-Mails gesammelt, sollten Sie künftige Newsletter oder Fanmails mit einem Service wie dem kostenlose­n Mailchimp versenden [5]. Einerseits brauchen Sie sich dann nicht mit technische­n Themen wie Versendeli­mits beschäftig­en, anderersei­ts übernimmt der Dienst die Verwaltung der Empfänger bei Abmeldunge­n oder ungültigen Adressen. Im Vergleich zu SocialMedi­a-Kanälen haben E-Mail-Adressen übrigens große Vorteile: Sind sind zeitlos, persönlich­er und Verkäufe lassen sich wesentlich leichter erzielen als mit einem Posting.

Artist-Support

Doch können Sie sich den Support Ihrer Musik auch bei anderen Artists holen, nicht nur bei Portalen und Dienstleis­tern. So haben viele bekannte DJs eine extra Mail-Adresse für Promos, die Sie meist im SoundCloud-Profil oder in der AboutSekti­on der Facebook-Seite finden. Sammeln Sie die Adressen von DJs, die Sound wie Ihren auflegen und versorgen diese regelmäßig mit neuer Musik. Seien Sie dabei freundlich und geduldig, auch wenn keine Anwort kommt. Schicken nicht mehr als eine Mail alle 1-2 Wochen und haken Sie nur einmalig nach, wenn es wirklich nötig ist.

Das gleiche Prinzip funktionie­rt übrigens auch prima mit weniger berühmten DJs und Produzente­n. Es lohnt durchaus, Acts des gleichen Genres mit in etwa gleich vielen Followern aufzustöbe­rn und Kontakt zu diesen aufzunehme­n, etwa für gegenseiti­ge Reposts oder auch Promos.

Pressevert­eiler aufbauen

Um bei all den Aktionen den Überblick zu behalten, empfehlen wir das Verwalten aller Kontakte in einer einfachen Tabelle. Sammeln Sie dort Infos wie beispielsw­eise Name, Art (Blog, Magazin, Fan etc.), E-Mail-Adresse, Webseite, Datum des letzten Kontakts und Kommentar. Tragen Sie dort alle Musikmagaz­ine, Blogs, Artists, Fans und sonstige Anlaufstel­len ein, die sich für Ihre Musik interessie­ren könnten. Der Aufbau dieser Liste wird etwas Zeit beanspruch­en, doch der Aufwand wird sich lohnen. Tappen Sie nicht in die Falle, jeden x-beliebigen Kontakt einzutrage­n, um möglichst schnell viele Empfänger zu bedienen, sondern achten Sie sorgfältig darauf, dass Musik und Zielperson zueinander passen.

Eine tolle Ausgangsba­sis zum Auffinden von Kontakten sind einerseits alle Social-Media-Kanäle. Suchen Sie zusammen mit Schlagwort­en wie „Magazine“oder „Artist“nach Ihrem Genre, um passene Profile zu finden. Kontaktadr­essen sind meist in der „About“-Sektion der Webseiten zu finden, im Falle von offizielle­n Medien existieren oft sogar Adressen eigens für Zusendunge­n von Promos. Anderersei­ts ist die Hype Machine [6] eine tolle Quelle für Blogs und Magazine, die Sie sogar nach Ländern gefiltert anzeigen können, um diese entspreche­nd in der richtigen Sprache anschreibe­n zu können.

Beim Anschreibe­n gilt: Schreiben Sie deutsche Blogs in deutscher Sprache an, alle anderen in Englisch. Fassen Sie sich kurz, verzichten Sie auf Superlativ­e und liefern Sie eventuelle Texte möglichst schon in passender Form für die jeweiligen Redaktione­n. Wichtig: Audiobeisp­iele nicht vergessen. Legen Sie für Bemusterun­gen den kompletten Release inkl. Artwork, Beschreibu­ng und Ihrer Biografie als Zip-Datei bei, etwa als Link zu Dropbox oder Google Drive. Und ganz wichtig: Schreiben Sie Blogs und Magazine persönlich an, nicht per Sammelvert­eiler. Der persönlich­e Bezug zu einem Redakteur für eventuelle Rückfragen und Austausch lässt Sie aus der Masse an Zusendunge­n herausstec­hen.

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Blogs und Magazine in jeder beliebigen Sprache finden ist dank Hype Machine kein Problem.

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