Desktop-Audio
Alles, was auf dem Desktop nützlich ist
Günstige USB-Mikrofone gibt es mittlerweile jede Menge, in der vorletzten Ausgabe haben wir das beyerdynamic FOX getestet und jetzt hat es schon das nächste Modell in unser Teststudio geschafft. Das Samson G-Track verfügt allerdings über eine Besonderheit, die es von der Konkurrenz abhebt: Ein Line-Eingang ermöglicht auch die Aufnahme von elektronischen Instrumenten oder anderen Audioquellen mit Line-Pegel. Das ist eine praktische Sache, denn dies erlaubt Songwritern und Bedroom-Producern ohne große Verkabelung oder technisches Wissen die unkomplizierte Aufnahme nicht nur von Gesang, Sprache oder akustischen Instrumenten, sondern auch von E-Gitarre, Synthesizer, Drumcomputer oder dem per Audioplayer eingespielten Playback.
Großmembran-Kondensatormikrofon
Angesichts des günstigen Preises von unter 100 Euro gibt es an der Verarbeitung nichts zu meckern. Das G-Track fühlt sich durchaus wertig an, es ist aus robustem Metall gefertigt und liegt mit seinen 600 Gramm auch gut in der Hand. Zur Vermeidung von unfreiwillig übertragenen Körpergeräuschen empfiehlt sich aber die Anbringung auf einem Stativ. Ein solides Exemplar für die Tischaufstellung wird ebenso mitgeliefert wie ein Adapter für jedes handelsübliche Mikrofonstativ. Dazu liegen noch jede Menge passende Kabel und Adapter im Paket, also bis auf den fehlenden Poppschutz eine umfassende Erstausstattung.
DasG-Tracki stein Großmembr an-Kondensatormikrofon mit 19 mm- Elektr et-Kondensator kapsel, die Richt charakteristik ist als Super niere ausgelegt. Wer sich fragt, wo herbei einer solchen Ausstattung undVe rarbei tungsqualitätd er günstige Preis kommt, wird beim eingebauten Digitalwandler fündig, der nur mit maximal 48 kHz bei 16bit auflöst. Dies muss nicht zwingend negative Auswirkungen auf die Klangqualität haben, ganz zeitgemäß ist dies aber nicht mehr und die fehlenden 24bit bedeuten in jedem Fall verschenkten Headroom für leisere Audiosignale.
Eingebauter Line-Eingang
Alle Anschlüsse befinden sich auf der Unterseite. Neben der USB-Buchse gibt es dort auch zwei Stereo-Miniklinkenbuchsen, über die Sie einen Kopfhörer oder Monitorboxen zum Abhören und ein Instrument oder Mischpultausgang zum Aufnehmen anschließen.
Bedient wird das Mikrofon über drei Drehregler auf der Frontseite. Auch hier ein Lob an die Entwickler für die praxistaugliche Hardware, alle drei Regler sind auf Druck versenkbar und so gegen Beschädigung und versehentliches Verstellen geschützt. Der obere Regler ist für die Lautstärke des Kopfhörerausgangs zuständig, die anderen beiden Reglern für Instrumenteneingang und Mikrofon-Vorverstärker hiermit pegeln Sie analog Gesang und Sprache vor dem A/D-Wandler ein. Samson G-Track sendet per USB zwei Kanäle zum Computer. Mit dem auf der linken Seite angebrachten Schieberegler stellen Sie ein, ob die beiden Kanäle für ein an der Instrumentenbuchse anliegendes Audiosignal genutzt werden sollen oder ob jeweils ein Kanal für die Mikrofonaufnahme und der andere Kanal für das Instrument (in mono) reserviert ist. Die gleichzeitige Aufnahme von Gesang und dem Line-Eingang in Stereo ist also nicht möglich. Passend dazu wählen Sie mit dem rechten Schieberegler, ob beide Kanäle in Stereo oder Mono über den Kopfhörer zu hören sind (um ein hartes Panning von Gesang und Instrument zu vermeiden). Sie haben zudem die Wahl, das Eingangssignal direkt und latenzfrei abzuhören (Direct Monitoring) oder aber das Signal aus der DAW.
Durchschnittliche Klangqualität
Im Praxistest zeigt sich das Mikrofon völlig unkompliziert, Sie können es einfach per USB-Kabel mit dem Computer verbinden, Aufnahmesoftware starten, Kanal auswählen und loslegen. Die Bedienung ist selbsterklärend, die weite Nierencharakteristik und der transparente Nahbesprechungseffekt lassen viel Spielraum für Sänger und Sprecher. Die Betonung der oberen Mitten sorgt für gute Sprachverständlichkeit und Durchsetzungsfähigkeit der Stimme, allerdings verliert der Gesamtklang dadurch auch an Wärme und Substanz und klingt leicht harsch und topfig. Hinzu kommt eine gewisse Empfindlichkeit für S-Laute sowie Körperschall und Rauschen. Ähnliches gilt für den Instrumenteneingang, der zwar eine solide Klangqualität bietet, aber dem irgendwie auch das letzte Quentchen Sound fehlt.
Fazit
Das USB-Mikrofon G-Track überzeugt mit sehr guter Verarbeitung, durchdachter Bedienung und umfangreicher Ausstattung, wobei vor allem der zusätzliche Line-Eingang als Alleinstellungsmerkmal positiv hervorzuheben ist. Gewisse Abstriche müssen bei der Klangqualität gemacht werden, die für unkomplizierte Demo-Aufnahmen im Desktop-Studio aber ausreichend ist.