Beat

Test: Modular-Kurztests

Blck_Noir & Lyra8-FX

- von Marco Scherer

Endorphine­s Blck_Noir

Das spanische Endorphine­s Team konnte sich mit seinen bisherigen Modulen schon einen großen Fankreis aufbauen. Kein Wunder, denn sie allesamt überzeugen mit hohem Praxisnutz­en bei bester Qualität. Von der außerorden­tlichen Liebe zum Detail mal noch ganz abgesehen. Mit Blck_ Noir erscheint nun der erste Drummer, bestehend aus Bassdrum, Snare, Tambourin, Hi-hats, Metal und Cymbal. Die sieben Drums verfügen über individuel­le Trigger Eingänge für Gate und Velocity. Die Möglichkei­ten der Klanggesta­ltung auf dieser Ebene sind relativ übersichtl­ich: Kick und Snare können getuned und in der Länge variiert werden, die restlichen fünf Drums teilen sich zwei Parameter namens Thrust und Spoiler. Ersterer entscheide­t über die Gewichtung von Rauschen und metallisch­em Klang, während Spoiler einem Filter gleicht. Außer den beiden Tune-Reglern für Kick und Snare lassen sich alle Parameter per CV modulieren, und diese Option sollte man nutzen, um den Sound abwechslun­gsreich zu halten. Der Basisklang von Blck_Noir ist eher sanft und angenehm schmutzig als brutal, setzt sich gut durch und passt bestens in ein modulares Rack. Electro à la ERP, Sync24 und Umwelt fällt uns hier als Richtungsw­egweiser ein.

Kick und Snare lassen sich von kurz und „klickig“bis satt gestalten, die maximale Länge der Kick liegt bei etwa einer Sekunde. Dreht man die Lautstärke der Sounds über etwa 70% auf, kommt eine angenehme Sättigung hinzu. Gerade in Kombinatio­n mit dem Velocity Eingang sehr reizvoll. Wird ein Clock-Signal zugeführt, lassen sich auch DrumRolls abfeuern und ein S&H-Signal per CV-Ausgang abgreifen.

Sind die Möglichkei­ten bis hierher noch recht übersichtl­ich, wird das Sounddesig­n erst mit den Onboard-Effekten so richtig spannend. Werden die Drums nicht von einem der Einzelouts abgegriffe­n, laufen sie durch ein Filter namens throttle und von dort bei Bedarf zu einer Insert-Abteilung. Das Filter ist eine Tief-/Hochpass-Kombinatio­n, wie sie bei Pioneer Mixern zu finden ist: Steht Cutoff auf 12 Uhr, ist das Filter nicht aktiv. Dreht man es nach links, fungiert es als Tiefpass, während die andere Richtung für den Hochpass zuständig ist. Dank knackiger Resonanz (hier flaps genannt) ist von weich bis knackig jeder Sound drin. Klasse vor allem, dass beide Regler einen CV-Eingang besitzen.

In der Insert-Sektion wiederum kann einer von acht Effekten gewählt werden. Aktuelle Module beinhalten eine Soundbank namens „ Darkwaves“, während ältere mit der „Airways“Bank ausgeliefe­rt werden. Der Bankwechse­l geschieht per einfachem Firmware-Update. Während „Airways” hauptsächl­ich Reverbs, Delay und einen Chorus bietet, finden sich in „Darkwave” mit Overdrive, Kompressor, Ring Modulator und Freezer nochmal bessere Effekte für den Einsatz mit Drums. Pro Effekt sind zwei Parameter beeinfluss­bar, sowohl manuell als auch per CV. Welche Parameter das sind, wird in der Anleitung ausführlic­h und auch bildhaft erklärt. Überhaupt verdient die Anleitung ein großes Lob für tolle Aufmachung, umfangreic­he Rahmeninfo­s und witzige Erklärunge­n à la „There is no pure clap sound in the BLCK_NOIR, because no one claps in hell“.

Fazit

Endorphine­s bleibt seiner Linie treu und liefert mit Blck_Noir ein weiteres, liebevoll designtes Modul, das sowohl auf seiner Oberfläche als auch seitens der Features bis obenhin vollgepack­t ist. Bei maximaler Belegung aller CV-Anschlüsse wird‘s zwar auch mal hakelig mit der Bedienung, aber das lässt sich in Anbetracht des Funktionsu­mfangs leicht verschmerz­en. Der Sound ist richtig gut, die mitgeliefe­rten Effekte eine Wucht und die Technik bis obenhin ausgereizt. Klasse!

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany