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BLR – Böda
In der Tech House-Szene ist BLR längst kein Unbekannter mehr. Nach seinem ersten Release, das gleich auf Tiestos Deep-House-Sublabel AFTR:HRS gesignt werden konnte, folgten weitere Releases auf Top-Labels, wie Spinnin‘ Deep. In seinem 2017er-Track „Böda“beweist der Brite mit cooler Brass-Hook, abgefahrenen Vocals und fluffigen Beats besonders eindrucksvoll seinen kreativen Abwechslungsreichtum.
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Die Nummer startet mit einem gekonnten, achttaktigen Build-up-Part, der als Mix-Intro und Einstieg in einen ersten Break-Part fungiert. Der Build-up wird aus in Vierteltriolen laufenden Synth-Chords, die nebenbei einen der SignatureSounds des Tracks bilden, aufgebaut und liefert zusammen mit typisch klickernden Tech-House-Beats einen catchy TrackAuftakt. Der Bassbereich der Bassdrum bleibt dazu vorerst per Higpass-Filter weg-gecuttet. Der Clou des Build-up-Parts ist, dass seitens der Synth-Chord-Linie mit Genre-typischen Mitteln jede Menge Spannung aufgebaut wird. Will heißen: Zuerst wird immer mehr Hall hinzu gefahren, wozu sich wenig später eine zusehende Erhöhung der Release-Phase des Synths gesellt. Am Build-up-Höhepunkt kulminiert das Ganze dann schließlich abermals weiter mit zusätzlicher Hilfe eines in Sechzehnteltriolen laufenden Delays. Derart „abge-spacete“Abfahrten sind typisch für Techno und Tech-House und schicken das Club-Publikum im wahrsten Sinne in eine andere Welt, bevor der nächste Part wieder schön rein knallt.
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Im nun folgenden abermals achttaktigen Break-, bzw. zweiten Build-up-Part beginnt das Abfahrt-Spielchen aufs Neue, jedoch diesmal zwecks Abwechslung mit einem über den Synth gelegten Klick- bzw. Plucked-Sound als cooles Sound-DesignSchmankerl. Garniert wird alles zusätzlich mit einem einzelnen Hall-Vocal-Shot, der auf der ersten Zählzeit der ersten sowie der zweiten vier Takte erklingt. Cool: Der erste Vox-Shot leitet den Break mit sphärischem Hall ein – das „schickt“. Mit einem klassischen „Wind-up“-Rausch-Uplifter versehen und von einer immer weiter „aufgehenden“und wie die Synth-Chords in Vierteltriolen spielenden Sub-Bassline begleitet, schraubt sich alles erneut nach oben – bis zum letzten Takt vor dem Drop. Dort hallt das ganze Build-up-Gebilde aus Synth, Rauschen und bis zur Flutter-Artigkeit hochgeschraubtem Delay auf der letzten Note aus, bevor ein kurzer Synth-Chord-Reverse-Schnipsel die erste Zählzeit des Drops quasi „ansaugt“. Derartige Reverse-Sounds sind generell ein probates Mittel, um Übergänge zwischen unterschiedlichen Song-Abschnitten interessanter zu gestalten.
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Der wirkliche Knalleffekt kommt jedoch erst mit dem Drop. Dort überrascht eine zunächst lediglich vom Beat und Sub-Bassline begleitete Trompeten-Hookline die Zuhörer und sorgt damit für einen WahnsinnsEnergieschub. Der Grund für diesen besonders starken und effektvollen Impact liegt an zwei Faktoren: Erstens ist es die Offbeat-Rhythmik des Trompeten-Leads, wodurch dessen Einsatz eben erst ein Achtel später nach dem ersten Bassdrum-Schlag erfolgt. Das erzeugt nochmal zusätzliche Spannung nach dem coolen Build-up. Zweitens werden die Hörer sozusagen unterbewusst behutsam zu dem neuen Trompeten-Sound hingeführt, und zwar durch den Klangcharakter der vorangehenden Synth-Chords. Clever konzipiert: Dieser schlägt klanglich genau in die passende Blechblas-Kerbe, was das Ohr bereits vorab in entsprechendem Fahrwasser schwimmen lässt. Als nach acht Takten Trompeten-Lead als Krönung auch noch erneut die Synth-Chord-Linie hinzukommt, wird die gemeinsame Klangzugehörigkeit dann im AB-Zusammenspiel besonders deutlich. Die Synth-Chords passen sich neben dem Trompeten-Lead hervorragend ein und mutieren nach weiteren acht Takten zwecks weiterer Abwechslung gar zum absteigenden Arpeggio.
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Nach so viel Action müssen die Leute auf der Tanzfläche erst einmal verschnaufen, weshalb der zweite Break erneut mit einer Solo-Einlage von Synth-Chords und Plucked-Sound aufwartet. Deren TriolenRhythmik wird nun jedoch durch weitere eingeschobene Extranoten erweitert. Das wiederum steigert zusammen mit der ebenfalls mitlaufenden Sub-Bassline als Fortsetzung des Drop-Parts den Drive und hält die Spannung im Break weiter oben. Verstärkt wird dies noch durch ohne Bassdrum langsam hinzu gefahrene Hi-Hat-Beats.
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Nach acht Takten kommen hoch gepitchte, mit psychedelischem Hall und Delay versehene Vocal-Schnipsel hinzu, die vor dem inneren Auge wie abgedrehte Minions oder abgefahrene Kobolde wirken – weiterhin begleitet vom Bassdrum-losen Hi-Hat-Beat. Weitere acht Takte später setzen die Beats wieder aus und der nächste Build-up zum zweiten Drop beginnt.
Als besonderes Schmankerl schweigen an dieser Stelle auch die Synth-Chords und lediglich der Plucked-Synth läuft weiter. In Halbtonschritten läuft dieser immer weiter nach oben, stetig weiter verhallt und mit dezentem Delay-Effekt sowie zuvor bereits gehörten EffektVocals im Hintergrund.
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In Drop Numero zwei laufen im Gegensatz zur ersten Ausgabe bereits ab Anfang die Hi-Hats mit, was abermals die Spannung und den Drive an dieser Stelle oben halten soll. Apropos: Bereits im ersten sowie nun auch im zweiten Drop verschönern jede Menge Vocal-Shots von diversen Vokalschnipseln bis hin zu coolen Kurz-Shouts das Bild. Sie unterstützen die Rhythmik und sorgen für eine noch fluffigere, abgefahrenere Stimmung auf der Tanzfläche.