Power Producer: Push-DJing
Polyrhythmen im Techno
Musik wird als interessant empfunden, wenn sie sich kontinuierlich entwickelt und unserem Ohr immer wieder neue Informationen vermittelt. Dabei geht es nicht um große Veränderungen, sondern um kleine Details, etwas, das zwar vertraut klingt, aber dennoch nicht gleich zu durchschauen ist. Diesen Effekt können Sie sehr einfach erreichen, indem Sie Loops mit ungleicher Länge übereinander schichten. So kann es schon mal mehrere hundert Takte dauern, bis eine Wiederholung eintritt. Wie Sie damit schnell einen Techno Track kreieren, erfahren Sie in diesem Workshop.
1 Solide Basis
Laden Sie ein 909-Kit und programmieren Sie einen simplen 4-to-the-Floor-Beat, also Kick auf alle 4 Zählzeiten, Claps auf 2 und 4, eine durchgehende 16-tel-Hi-Hat mit dynamischem Velocity- Verlauf, einem Ride auf dem Offbeat, und zur Auflockerung noch zwei Rim-Shots um die dritte Kick herum. Legen Sie als nächstes eine Bass-Spur mit einem Operator- Standard-Preset an und wählen Sie eine Moll-Skala aus.
2 Kurzer Bass-Loop
Betätigen Sie den Layout-Taster, um im Melodic Step Sequencer- Modus eine paar Basstöne einzugeben. Wechseln Sie in die ClipAnsicht und justieren Sie Loop Lenght auf einen halben Takt, also auf den Wert 0.2.0. Halten Sie dazu den Shift- Taster gedrückt, während Sie den Regler bewegen. Bearbeiten Sie Velocity, Länge und Position der Töne, indem Sie die Note im Step-Sequencer gedrückt halten.
3 Dreiviertel-Offbeat
Sehr häufig wird im Techno ein DreiviertelPattern über ein 4/4 Rhythmus gelegt. Laden Sie das Standard-Preset des Analogs. Geben Sie im Melodic Sequencer einen Dreiklang in passender Oktavlage ein, z.B. Grundton, dann zweimal jeweils eine Reihe freilassen und dann wieder einen Ton. Bewährt hat sich, den Akkord auf dem Offbeat zu platzieren. Stellen Sie im Clip- Mode die Loop Length auf 0.3.0.
4 5/4-Takt-Phrase
Laden Sie in den nächsten Track das Analog-Standard-Preset und wählen Sie eine Rechteckwelle. Gehen Sie in den Melodic StepSequencer. Wählen Sie als Raster triolische 8-tel (1/8t), und programmieren Sie wenige Töne im mittleren Frequenzbereich. Setzen Sie die Töne nicht auf die Hauptzählzeiten, damit es nicht zu Überlagerungen mit dem Akkord-Loop kommt. Im Clip- Modus wählen Sie 1.1.0.
5 Ungerade Loop-Längen
Damit die Instrumente mehr verschmelzen, legen Sie ein Reverb mit einem größeren Raum und optional längerer Decay- Time jeweils auf die Spuren mit dem 3/4- und 5/4-Pattern. Um dem Beat etwas Treibendes hinzuzufügen, erzeugen Sie eine weitere Spur mit einem Operator mit Bleep-Sound. Programmieren Sie eine kurze Note auf die 1. Zählzeit. Kürzen Sie den Loop in Live auf eine 3/8-Länge, also 0:1:2.
6 Weitere Variablen
Um das Interesse zu halten, kommt zuletzt noch ein Loop mit einer Loop Length 3:2:0 (=7/2 Länge), hinzu. Laden Sie das Operator-Preset Marimba Wood. Wählen Sie als Grid- Raster Viertel. Programmieren Sie 3-4 Noten über die Länge des Pattern und legen Sie weitere Effekte in die Spuren, automatisieren Sie deren Parameter oder entkoppeln Sie die Hüllkurve, um die Loop-Durchläufe noch mehr zu variieren.