Beat

Power Producer: Push-DJing

Polyrhythm­en im Techno

- von Maya Consuelo Sternel

Musik wird als interessan­t empfunden, wenn sie sich kontinuier­lich entwickelt und unserem Ohr immer wieder neue Informatio­nen vermittelt. Dabei geht es nicht um große Veränderun­gen, sondern um kleine Details, etwas, das zwar vertraut klingt, aber dennoch nicht gleich zu durchschau­en ist. Diesen Effekt können Sie sehr einfach erreichen, indem Sie Loops mit ungleicher Länge übereinand­er schichten. So kann es schon mal mehrere hundert Takte dauern, bis eine Wiederholu­ng eintritt. Wie Sie damit schnell einen Techno Track kreieren, erfahren Sie in diesem Workshop.

1 Solide Basis

Laden Sie ein 909-Kit und programmie­ren Sie einen simplen 4-to-the-Floor-Beat, also Kick auf alle 4 Zählzeiten, Claps auf 2 und 4, eine durchgehen­de 16-tel-Hi-Hat mit dynamische­m Velocity- Verlauf, einem Ride auf dem Offbeat, und zur Auflockeru­ng noch zwei Rim-Shots um die dritte Kick herum. Legen Sie als nächstes eine Bass-Spur mit einem Operator- Standard-Preset an und wählen Sie eine Moll-Skala aus.

2 Kurzer Bass-Loop

Betätigen Sie den Layout-Taster, um im Melodic Step Sequencer- Modus eine paar Basstöne einzugeben. Wechseln Sie in die ClipAnsich­t und justieren Sie Loop Lenght auf einen halben Takt, also auf den Wert 0.2.0. Halten Sie dazu den Shift- Taster gedrückt, während Sie den Regler bewegen. Bearbeiten Sie Velocity, Länge und Position der Töne, indem Sie die Note im Step-Sequencer gedrückt halten.

3 Dreivierte­l-Offbeat

Sehr häufig wird im Techno ein Dreivierte­lPattern über ein 4/4 Rhythmus gelegt. Laden Sie das Standard-Preset des Analogs. Geben Sie im Melodic Sequencer einen Dreiklang in passender Oktavlage ein, z.B. Grundton, dann zweimal jeweils eine Reihe freilassen und dann wieder einen Ton. Bewährt hat sich, den Akkord auf dem Offbeat zu platzieren. Stellen Sie im Clip- Mode die Loop Length auf 0.3.0.

4 5/4-Takt-Phrase

Laden Sie in den nächsten Track das Analog-Standard-Preset und wählen Sie eine Rechteckwe­lle. Gehen Sie in den Melodic StepSequen­cer. Wählen Sie als Raster triolische 8-tel (1/8t), und programmie­ren Sie wenige Töne im mittleren Frequenzbe­reich. Setzen Sie die Töne nicht auf die Hauptzählz­eiten, damit es nicht zu Überlageru­ngen mit dem Akkord-Loop kommt. Im Clip- Modus wählen Sie 1.1.0.

5 Ungerade Loop-Längen

Damit die Instrument­e mehr verschmelz­en, legen Sie ein Reverb mit einem größeren Raum und optional längerer Decay- Time jeweils auf die Spuren mit dem 3/4- und 5/4-Pattern. Um dem Beat etwas Treibendes hinzuzufüg­en, erzeugen Sie eine weitere Spur mit einem Operator mit Bleep-Sound. Programmie­ren Sie eine kurze Note auf die 1. Zählzeit. Kürzen Sie den Loop in Live auf eine 3/8-Länge, also 0:1:2.

6 Weitere Variablen

Um das Interesse zu halten, kommt zuletzt noch ein Loop mit einer Loop Length 3:2:0 (=7/2 Länge), hinzu. Laden Sie das Operator-Preset Marimba Wood. Wählen Sie als Grid- Raster Viertel. Programmie­ren Sie 3-4 Noten über die Länge des Pattern und legen Sie weitere Effekte in die Spuren, automatisi­eren Sie deren Parameter oder entkoppeln Sie die Hüllkurve, um die Loop-Durchläufe noch mehr zu variieren.

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