Beat

Test: Digital Performer 10

Motus DAW Digital Performer geht in die zehnte Runde – und getan hat sich einiges. Welche neuen Features die Software bietet, erfahren Sie in diesem Testberich­t.

- Von Stefan Hofmann

DAW mit vielen neuen Features

Hat man sich mit einer DAW arrangiert und einen Workflow aufgebaut, lässt man Neues meist außen vor. Die Gewohnheit schlägt oft den Entdeckerg­eist. Es lohnt sich jedoch, ab und an auch Neues auszuprobi­eren. Besonders im Segment der Digital-Audio-Workstatio­ns gibt es unzählige Programme, die verschiede­nen Bedürfniss­en gerecht werden. Wir haben uns die neue Version von Motus Digital Performer genauer angesehen und zeigen alteingese­ssenen Nutzern, welche neuen Features das Recording-Programm bietet und finden heraus, für wen sich ein Umstieg lohnt.

Allgemeine Ausstattun­g

Mittlerwei­le liefern DAWs alles mit, was man zur profession­ellen Musikprodu­ktion benötigt. So auch Digital Performer. Die enthaltene­n Plug-ins zur Audiobearb­eitung lassen kaum Wünsche offen. Eqs, Kompressor­en und weitere Klangproze­ssoren fürs Mixing und Mastering wurden in der sogenannte­n „MasterWork­s-Series“zusammenge­fasst. Sie arbeiten sowohl in 32 als auch in 64 bit. Mit dem MasterWork­s-Leveler erhält man beispielsw­eise ein digitales Modell des bekannten LA2A von Teletronix. Weitere Prozessore­n, wie etwa ein dynamische­r Equalizer, sind ebenfalls enthalten. Auch für Bassisten und Gitarriste­n befinden sich einige interessan­te Plug-ins im Lieferumfa­ng. Besonders hervorzuhe­ben ist hier der MegaSynth, mit dem sich die Gitarre in einen Synthesize­r verwandeln lässt.

Instrument­e & Librarys

Diverse Software-Instrument­e lassen keine Wünsche offen. Vom Bass-Synthesize­r über Modulo, der mit subtraktiv­er Synthese arbeitet, bis hin zu einem Sampler ist alles dabei, was das Sounddesig­nherz schneller schlagen lässt. In Version 10 wird nun auch das Plug-in-Format VST3 unterstütz­t. Neu ist außerdem eine 6 GB große Library mit Loops und Sample-Packs namhafter Hersteller wie Big Fish Audio, Loopmaster­s und Lucidsampl­es. Sortiert nach musikalisc­hem Stil kann man diese problemlos über den neuen Content-Browser in ein Projekt laden.

Content Browser & Clips

Für unseren Praxistest erstellen wir ein neues Projekt. Über den Content-Browser suchten wir uns einen passenden Drum-Loop als Ausgangspu­nkt. Durch die integriert­e Vorhörfunk­tion gestaltete sich das denkbar einfach. Doch auch eigenes Material kann problemlos über den Contentbro­wser geladen werden, da dieser direkt auf die Festplatte zugreift, und Digital Performer 10 alle wichtigen Audioforma­te lesen kann. Die wohl größte und wichtigste Neuerung ist Clips. Besonders Ableton-User werden sich hier sofort zurechtfin­den. So ist es möglich, Dateien aus dem Arrangierf­enster in das „Clips“-Fenster zu laden und verschiede­ne Versionen der Audofiles auf je einen Fader zu ziehen – die ebenfalls mit Plug-ins bestückt werden können. Dieses Feature soll sich besonders für Liveauftri­tte eignen. In unserem Fall war es eine gute Unterstütz­ung für den Songwritin­g-Prozess. Steuern kann man das ganze übrigens entweder über den Computer oder einen MIDI-Controller.

Beat Detection 2.0 & Stretch Audio

Die Zusammenar­beit zwischen Beat Detection 2.0 und Stretch Audio funktionie­rt sehr gut. Lädt man wie in unserem Fall einen Drumloop in das Arrangierf­enster und aktiviert den Strechmodu­s, passt sich das File automatisc­h dem Songtempo an. Das ist sehr hilfreich, wenn man mit MIDI-Instrument­en und Audioloops arbeitet. Somit bestimmen nicht mehr die Audiofiles das Tempo, sondern der Nutzer. Selbst automatisi­erte Tempowechs­el werden problemlos übertragen. Wir konnten so in unserer Session problemlos die Drumspur an das Songtempo anpassen und mit den mitgeliefe­rten Softwarein­strumenten ein Instrument­al einspielen. Über den Waveform-Editor lassen sich Audiofiles noch weiterbear­beiten. So kann man beispielsw­eise das Tempo, die Tonhöhe und die Lautstärke der Dateien anpassen. Weitere neue Features, wie beispielsw­eise die neuen VCA-Fader, erleichter­n vor allem den Mixingproz­ess. In unserem Praxistest konnten wir ohne Probleme einen Song produziere­n, mixen und mastern – intuitiv und mit bordeigene­n Mitteln.

Fazit

Alle Prozesse einer Musikprodu­ktion, vom Songwritin­g bis hin zum Liveauftri­tt, meistert Digital Performer 10 problemlos. Diese DAW braucht sich keinesfall­s verstecken und dürfte durch die vielen neuen Funktionen weitere Nutzer hinzugewin­nen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis orientiert sich an anderen Hersteller­n in diesem Segment. Unentschlo­ssene können mit der 30-Tage-Testversio­n starten. Hervorzuhe­ben sind auch die zahlreiche­n Tutorials, die der Hersteller Motu für seine Nutzer bereitstel­lt.

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Digital Performer geht in die zehnte Runde – und wartet mit einer Phalanx an neuen Ideen und Funktionen auf.

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