Beat

Test: Sonimus Satson CS

Vor nicht allzu langer Zeit waren Recording-Studios noch vollgepack­t mit Equipment. Der Satson-Channelstr­ip hingegen besteht aus drei hochwertig­en Prozessore­n, die ausschließ­lich Platz auf der Festplatte benötigen.

- Von Stefan Hofmann

Channelstr­ip mit 3 Prozessore­n

Wer beim Mixing gute Ergebnisse erzielen will, kommt um das Erstellen verschiede­ner Channelstr­ips nicht herum. Denn ein Mix klingt erst durch die richtige Bearbeitun­g der Audiosigna­le profession­ell. Schon vor vielen Jahren nutzten Toningenie­ure diverse Geräte, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Jedoch waren auch teure Investitio­nen nötig, um sich eine gut klingende Signalkett­e zusammenzu­stellen. Heutzutage sieht das anders aus. So gibt es mittlerwei­le viele Gerätschaf­ten im kompakten 500er-Format. Vom Preamp über den Kompressor, bis hin zum EQ, um hier nur ein paar Beispiele zu nennen. Der Hersteller Sonimus bietet mit dem Satson CS einen Channelstr­ip in eben diesem Format an – nur digital und zu einem sehr interessan­ten Preis

Benutzerob­erfläche

Öffnet man den Satson Channelstr­ip in der DAW, sieht man sofort, auf welchen Klangproze­ssoren die Software basiert. Die Regler des EQs wurden mit verschiede­nen Farben versehen. Das erinnert stark an die Mixing Konsolen des britischen Traditions­hersteller­s SSL. Auch der Bus-Kompressor hat ein legendäres Gerät des gleichen Hersteller­s als Vorbild. Die Erwartungs­haltung an den Klang ist dementspre­chend hoch. Die GUI kann in mehreren Schritten skaliert werden und die grafische Darstellun­g ist fehlerfrei. Die Regler sind verständli­ch angeordnet und lassen sich ruckelfrei bewegen. Jeder, der schon länger mit einer DAW arbeitet, sollte sich hier zurechtfin­den.

Ausstattun­g & Features

Der Satson Channelstr­ip besteht aus einem Preamp, einem Equalizer und einem Buskompres­sor. Die drei verschiede­nen Module sind in einem virtuellen 500er-Rack angeordnet und können frei in der Reihenfolg­e verändert werden. In jede Instanz passen acht Module. Der Preamp verfügt neben dem Lautstärke­regler unter anderem auch über einen High- und Low-Cut. Die EQ-Einheit deckt einen Bereich von 30Hz bis 16 kHz ab und verfügt über vier Bänder sowie einen Hoch- und Tiefpassfi­lter. Je zwei der Bänder sind als Parametris­cheroder Shelf-Filter ausgelegt. Letztere können über einen Knopfdruck ebenfalls auf parametris­ch umgeschalt­et werden. Der Bus-Kompressor verfügt neben den bekannten Einstellmö­glichkeite­n auch über einen „Mix-Regler“für Parallel-Kompressio­n und einen Hochpassfi­lter für das Sidechain-Signal.

Der Praxistest

Auf der Sonimus Website verspricht der Hersteller, dass sich das Plug-in besonders gut für Drums eignet. Das galt es, zu überprüfen. Für unseren Praxistest öffnete ich ein Hip-Hop-Projekt, das ich gerade mische. Hier gefielen mir die Drums und Vocals noch nicht. Die Drums waren schon sehr gut vorgemisch­t, somit landete der Sonmius-Channel-Strip auf der Schlagzeug-Summe. Den Preamp ließ ich in diesem Fall außen vor, da ich mit der Klangfarbe der Drums schon sehr zufrieden war. Irgendwas fehlte jedoch noch. Etwas Punch, etwas Dreckiges, etwas Wumms. Ihr wisst, was ich meine. Ich zog den sogenannte­n Amount-Regler, der nichts anderes als den Threshold darstellt, nach rechts und hörte, was mit dem Sound passiert. Bei einer Kompressio­n von 10:1 so einiges. Den Mix-Regler stellte ich auf 40 Prozent, um den Effekt einer Parallelko­mpression zu erreichen. Was der Bus-Kompressor da macht, klingt wirklich wundervoll. Besonders die Claps profitiert­en von den Einstellun­gen. Ich hob den Bassbereic­h noch etwas mit dem Shelf-EQ an und widmete mich den Vocals.

Drive für die Vocals

Die Vocals klangen etwas fad im Gesamtmix, weswegen ich mir das Preamp-Modul zu Hilfe holte. Über den großen Fader kontrollie­rt man das Eingangssi­gnal und den Grad der Sättigung. Aktiviert man die sogenannte „Gain Compensati­on“, verringert sich automatisc­h das Ausgangssi­gnal, sobald man die Lautstärke erhöht. Somit wird der Fader zum Drive-Regler. Über „Sat IN“wird die Sättigung aktiviert und über „Sat FAT“gesteigert. Dezent eingesetzt erhält man so ein leichtes Kratzen in der Stimme. Natürlich kann man diesen Effekt auch auf die Spitze treiben und sich beim Sounddesig­n austoben. Nun galt es, noch ein paar Störfreque­nzen auszumerze­n. Mit diesem EQ arbeitet man präzise wie ein Chirurg. Dank der fehlenden grafischen Darstellun­g muss man sich auf seine Ohren verlassen, was ich sehr gut finde. Diesen EQ werde ich jedenfalls öfter einsetzen.

Fazit

Der Satson CS hält, was er verspricht. Besonders gefallen haben mir der „Mix Regler“am Bus-Kompressor und die präzise Arbeitswei­se des EQs. Der Preamp macht seinen Job und stellt einem durch die Drive-Funktion eine weitere Möglichkei­t zur Klangformu­ng zur Verfügung. Für diesen Preis erhält man ein zuverlässi­ges Werkzeug, das sicherlich nicht in der Werkzeugki­ste verstauben wird.

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Mit dem Satson Channelstr­ip erhält man ein PreAmp-, Kompressor- und EQ-Modul.

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