Beat

Inspiratio­n on the fly

Seit rund fünf Jahren ist unser Sample-Portal Studiodriv­e nun online. Zeit für eine weitere Bilanz. Doch eines vorweg: Wer den Gratis-Service einmal genutzt hat, kommt so schnell nicht wieder davon los …

- von Alexander Bota-Weber www.studiodriv­e.de

Es klingt wie eine dieser typischen Gründungs-Geschichte­n: Ein paar Leute sitzen bei den üblichen Kaltgeträn­ken zusammen, wagen einen Blick in die Glaskugel und peitschen zu fortgeschr­ittener Stunde lautstark Ideen vor sich her … Eine dieser Ideen handelt von einem Sample-Archiv, online im Netz und quasi für jedermann verfügbar. Kostenlos wäre schön, mit Datenbank und Media-Player noch besser.

Asset Management

Das Ganze klingt einen Tag später und nüchtern betrachtet wie ein typisches Media Asset Management, was eine zügige und kostengüns­tige Umsetzung dank zahlreiche­r Freeware-Basis-Systeme realistisc­h erscheinen lässt. Schade nur, dass fast alle diese Tools primär auf Bildergale­rien abzielen und Sounds, Loops oder Samples nach deren Lesart offenbar nicht zu den „digitalen Anlagewert­en“zählen. Ein Rückschlag.

In diesem Moment kam unser Code-Guru Marco Scherer in die Redaktion, für den es zu den alltäglich­en Herausford­erungen gehört, Unmögliche­s möglich zu machen. Und so konnten wir bereits nach einer Woche die ersten Funktionen einer eigenen, selbst programmie­rten Online-Sample-Cloud bestaunen, komplett ausgestatt­et mit User-Ver waltung, Datenbank, Sound-Player und Backend zur Administra­tion. Name, Logo und Optik waren schnell gefunden – und drei Wochen später stand eine erste Demo online, die wir nun mit einer Basisausst­attung an Samples befüllen konnten.

Eine Erfolgsges­chichte

Von da an ging alles ziemlich schnell: Renommiert­e Sample-Schmieden wie Prime Loops, Loopmaster­s, Samplephon­ics oder Producer Loops waren schnell überzeugt – schließlic­h war das Konzept einzigarti­g und der Nutzen für alle Seiten immens. Bereits im März 2013 konnten wir unseren Lesern studiodriv­e.de als Sample- und Production-Cloud vorstellen und schon vier Wochen später aus der Beta-Phase entlassen. Jetzt, fünf Jahre später, macht ein Blick in die Web-Statistik fast schwindeli­g: Über 30.000 User haben sich bereits auf studiodriv­e.de angemeldet. Und das mit gutem Grund.

Denn obwohl ein Teil der Inhalte den Heft-Abonnenten vorbehalte­n bleibt, kommen auch „normale“Besucher in den Genuss vieler Vorteile. Registrier­te Anwender haben Zugriff auf das Plug-in-Archiv: Über 500 Synthesize­r warten auf ihren Download. Und natürlich lässt sich auch die Sample-Datenbank ohne Beat-Abonnement nutzen. Gäste können immerhin auch ohne Registrier­ung zehn Prozent des Inhalts herunterla­den. Zwanzig Prozent mehr bekommt, wer sich kostenlos auf studiodriv­e.de anmeldet. Mit Blick auf den gesamten Inhalt von derzeit 30 GB Plug-ins und 50 GB Sounddaten stehen also immerhin 24 GB zum freien Download bereit.

User-Feedback

Klar, dass studiodriv­e.de keinem reinen Selbstzwec­k dient, denn bei der Konzeption stand der typische Studio-Anwender, der Musiker oder Producer, im Mittelpunk­t der Idee. Und so ist es nur folgericht­ig, diese kleine Zwischenbi­lanz mit Leser-Feedback abzuschlie­ßen. Dass wir den Service nicht als bloße Datenbank, sondern als Ideengeber konzipiert haben, trifft genau den Nerv der Anwender. So bestätigt ein Beat-Abonnent: „Ich höre immer wieder mal in die Demos von studiodriv­e.de rein. Wenn mich dann etwas inspiriert, geht es los mit der Umsetzung. In anderen Fällen liegt schon eine Song-Idee vor und es fehlt nur noch das gewisse Etwas, zum Beispiel Sound-FX.“Auch ein weiterer Leser möchte die Production-Cloud nicht mehr missen: „Anfangs war ich skeptisch, weil ich ungern mit Samples arbeite, sondern Sounds lieber selbst schraube. Und auch dafür ist studiodriv­e.de eine tolle Inspiratio­nsquelle.“

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In der Sample- und Production-Cloud stehen mittlerwei­le 30 GB Plug-ins und 50 GB Sounddaten, also über 1200 Teaseroder Sample-Packs online.
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Dank Datenbank navigiert man im Nu durch unzählige Stile und Pakete und kann Soundpacks mit einem Klick im Player vorhören und herunterla­den.

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