Beat

Mix-Tricks: Instrument­e aus Reverb

Unique Sounds aus 08/15-Loops

- von Marco Scherer

Auf der Suche nach markanten Sounds landet man meist schnell beim Thema Vocals. Die gibt es zwar zuhauf in vielen Sample-Packs, die wirklich guten sind jedoch schnell in anderen Songs zu hören oder sie beschränke­n sich auf geschmacks­neutrale Glitches, die nicht gerade vor Individual­ität strotzen. Wie sie diese trotzdem in herausstec­hende Instrument­en verwandeln, zeigen wir Ihnen jetzt.

Projektinf­os:

Material: Sampler, FabFilter Pro-R oder OrilRiver Reverb, FabFilter Pro-L 2 oder T-RackS ONE

Zeitaufwan­d: 1 Stunde

Inhalt: Spielbare Instrument­e aus kurzen Vocal-Schnipseln oder Glitch-Loops erzeugen.

Schwierigk­eit: Fortgeschr­ittene

1 Massenware wird unique

Vocal-Glitch-Loops bestehen aus mehreren Schnipseln, teils nur von derselben Stimme, teils von verschiede­nen. In jedem Falle sind zahlreiche Ausdrücke und „Charaktere“vorhanden, von denen sich jeder einzelne zu einem Instrument formen lässt. Die naheliegen­de Variante wäre das simple Loopen eines kurzen Ausschnitt­s, was aber extrem künstlich klingt.

2 Dehnen per Reverb

Stattdesse­n laden wir ein Reverb, das extrem lange Hallfahnen erzeugen kann, etwa

Pro-R von FabFilter [1] oder OrilRiver [2]. Laden Sie einen Glitch-Loop oder ein beliebiges Vocal auf eine Audiospur und schneiden ein kurzes Stück davon heraus, eine Sekunde oder weniger. Dahinter platzieren wir das Reverb und auch einen Limiter, der zupacken kann.

3 Hall-Settings

Beim Hall machen wir keine Kompromiss­e: Stellen Sie die Reverb-Time auf Maximum, im Falle des Pro-R SPACE und DECAY RATE, ebenfalls STEREO RATE und BRIGHTNESS für klaren und breiten Klang. Mit dem internen EQ des Pro-R beschränke­n wir den verhallten Bereich per Lowcut auf die Frequenzen über 150 Hz, denn darunter spielt der Bass die Hauptrolle.

4 Pimpen & bouncen

Auch beim Limiter geben wir mit Gain +24 dB (beim Pro-L 2) oder PUSH +15 (T-RackS ONE) voll Stoff. Um die Effekte einzurechn­en, können Sie entweder die Spur dupliziere­n und die Kopie bouncen oder die Spur zwecks Aufnahme zu einer anderen routen. Das Resultat laden wir letztlich in einen Sampler. Tipp: Schieben Sie den Sample-Start ein wenig nach hinten.

5 Ab in den Sampler

...in etwa bis kurz vor der Stelle, an der das Reverb startet. Damit ist zwar ein Teil des Vocals nicht zu hören, dessen Hall-Anteil ist jedoch bereits eingerechn­et, was für einen reichhalti­geren Sound sorgt. Mappen Sie das Sample noch auf alle Tasten, um es wie ein Instrument spielen zu können und drehen leicht Release auf, damit der Sound nicht abrupt endet.

6 Einspielti­pps

Die meisten Vocals klingen auf tieferen Tonlagen recht angenehm, auf höheren aber piepsig. Das Reverb kaschiert diesen Effekt zwar etwas, dennoch empfehlen wir zur Wiedergabe das Einspielen von Akkorden oder einen Arpeggiato­r. Wenn Sie mehr Punch brauchen, verbinden Sie eine Hüllkurve mit 60 ms Decay und 0 Sustain mit der Tonhöhe, bei 50% Intensität.

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