Power Producer: Akai MPC
Fesselnde Arrangements - Teil 2
Weg vom Rechner, nur auf Hardware arrangieren… ein ehrgeiziges Wunschziel mit Hürden, denn die Einschränkungen sind groß, während die Rechner-DAW mit verlockenden Features und hohem Komfort winkt. Doch die Reduktion aufs Wesentliche kann die Dinge auch einfacher machen. Man musst meist nur ein wenig umdenken…
Projektinfos
Material: MPC Live, X, One, Touch, Studio, Renaissance, Force oder Software 2
Zeitaufwand: 1-2 Stunden
Inhalt: Eine lange Sequenz spannend ausarbeiten und on-the-fly Tracks vorarrangieren.
Schwierigkeit: Fortgeschrittene
1 Peak-Abschnitt
In der letzten Folge [1] haben wir eine einzige lange SEQUENCE verwendet, um möglichst viele Ideen für einen Track zu sammeln. Innerhalb dieser SEQUENCE (in unserem Falle mit 32 Takten Länge) sind die einzelnen Tracks schon minimal vor-arrangiert, sodass das Pad nicht komplett durchläuft, sondern erst ab Takt 17 einsetzt und der Shaker erst ab Takt 9.
2 Es muss rocken!
Auch andere Elemente haben schon ihre festen Plätze und sind überdies teils automatisiert, wie etwa ein Arpeggio, das per Hochpassfilter anfangs langsam ein- und später wieder ausfadet. Kurzum: Es ist Bewegung in den 32 Takten. Ganz wichtig: Falls Sie die SEQUENCE noch nicht begeistert, fügen Sie weitere Elemente hinzu oder ändern die bestehenden ab.
3 Ausarbeiten
Denn diese Elemente werden später den Peak darstellen. Falls einige der Spuren den Mix überladen, muten Sie diese einfach, aber löschen Sie sie nicht. Rockt die SEQUENCE? Dann duplizieren Sie sie und bauen die Kopie weiter aus, etwa mit Effekten, variierenden Melodien oder mehreren Fill-ins. Beim Tempo von 138 BPM wären wir somit schon bei zwei Minuten Inhalt.
4 Aufbauen
Nennen Sie beide Sequenzen passend um, etwa PEAK A und PEAK B und erzeugen weitere Duplikate, die aber abgespeckt werden, um auf die Peaks hinzuarbeiten. So lassen wir Arpeggio und Pad weg, bauen dafür aber Riser und mehr Effekte ein. Ob der Aufbau funktioniert, können Sie testen, indem Sie on-the-fly von einer SEQUENCE zur nächsten wechseln.
5 Der B-Part
Als nächstes wichtiges Element kommt der B-Part ins Spiel: Damit sich der Track nicht permanent um die gleiche Melodie dreht, sorgt der B-Part für eine Überraschung oder Wendung. So könnte die positiv gestimmte Atmosphäre der Hookline im B-Part temporär von einer düsteren oder dissonanten Melodie abgelöst werden, um Spannung zu erzeugen.
6 Spannung steigern
Auch eine typische Anwendung: Statt die Hookline über volle neun Takte auszuspielen, können Sie auch nur einen Ausschnitt davon als Loop verwenden. Ausgeschmückt mit langsamen Filterfahrten oder anderen Automationen sorgt auch das für Spannung. Ideal lässt sich ein solcher Part nach dem B-Part platzieren, um einen Übergang zur vollen Hookline zu schaffen.