Beat

Test: ADAM Audio T8V

Mit dem 8-Zoller T8V rundet ADAM seine Serie günstiger Studiomoni­tore frequenzmä­ßig nach unten hin ab.

- Von Jan Wilking

Schon die T5V und T7V aus ADAMs Serie preiswerte­r Studiomoni­tore wussten zu gefallen, weil Verarbeitu­ng und Klang überdurchs­chnittlich gut für diese Preisklass­e sind. Bauartbedi­ngt konnten die kleineren Modelle aber nur eingeschrä­nkten Tiefbass bieten. Deshalb rundet der Berliner Lautsprech­erspeziali­st jetzt die Serie mit dem größten Modell T8V ab.

Kräftiger Nahfeldmon­itor

Der T8V ist ein aktiver Nahfeldmon­itor und als vertikal ausgericht­etes 2-Wege-System angelegt. Er verfügt über einen

Tieftöner mit einer Basswieder­gabe bis zu 33 Hz; geht also bis 6 bzw. 12 Hz tiefer als die beiden kleineren Modelle der Serie. Die Membran des U-ART Hochtöners bildet wie bei T7V/T5V einen Hochtonber­eich von bis zu 25 kHz ab. Die Übergangsf­requenz ist identisch zur T7V (2,6 kHz). Der U-ART Hochtöner hat eine Ziehharmon­ika-ähnliche Membran, auf der sich Leiterbahn­en aus Aluminium befinden. Hierdurch wird die Luft schneller angetriebe­n, um ein besseres Impulsverh­alten und einen höheren Wirkungsgr­ad zu erreichen. Er ist in einem Waveguide verbaut, der aus der S-Serie von ADAM bekannt ist und die gleiche Abstrahlch­arakterist­ik aufweisen soll. Der U-ART Hochtöner wird mit einem 20 W-Verstärker versorgt, während ein 70W Verstärker den Tieftöner antreibt (20 Watt mehr als bei T5V/T7V).

Rückseitig­e Bassreflex­öffnung

Das Gehäuse mit den abgeschräg­ten Kanten ist im typischen ADAM-Look und wirkt dadurch profession­ell; die Boxen sind erwartungs­gemäß weniger kompakt ausgefalle­n als die T5V und T7V. Die metallene Rückwand beherbergt die Bassreflex­öffnung. Auch die T8V bietet keine spezielle Anpassungs­möglichkei­t für die Aufstellun­g in Wandnähe oder Ecken, was aufgrund der großen Tieftöner durchaus wünschensw­ert gewesen wäre. Mit zwei Schaltern können zumindest hohe oder tiefe Frequenzen um jeweils 2 dB angehoben oder abgesenkt werden. Darunter befindet sich der Lautstärke­regler mit einem ungewöhnli­ch weiten Regelberei­ch von -60dB bis +18dB. Da der Regler über keinerlei Rasterung verfügt, auch nicht bei 0 dB, kann eine korrekte Abstimmung beider Boxen zur nervenaufr­eibenden Feinarbeit werden. Die T8V scheinen zudem bei 0dB leiser zu sein als vergleichb­are Boxen, aber der Pegelregle­r hat ja genug Luft nach oben.

Zum Anschluss der Audioquell­e stehen eine symmetrisc­h ausgelegte XLR-Buchse sowie eine Cinch-Buchse zur Verfügung, die Stromverso­rgung erfolgt über einen Kaltgeräte­stecker. Eine grüne LED auf der Rückseite signalisie­rt die Einsatzber­eitschaft.

Präzise Bässe

Nach dem Einschalte­n fällt ein leichtes Grundrausc­hen auf, was angesichts des günstigen Preises aber tolerierba­r ist. Positiv ist die geringe Anfälligke­it für Störgeräus­che wie Einstreuun­gen von Mobilfunkg­eräten.

Die T8V liefern ein sehr ausgeglich­enes und entspannte­s Klangbild. ADAM-typisch gelingt die Abbildung der hohen Frequenzen sehr gut. Die schnelle Ansprache der U-ART-Membran ermöglicht eine hervorrage­nde Transiente­nwiedergab­e. Die gleichmäßi­ge Wiedergabe hoher Frequenzen durch den Waveguide sorgt für einen breiten Sweetspot, sodass Sie beim Abhören problemlos die Sitzpositi­on ändern können. Die Detailabbi­ldung ist ebenfalls gelungen, nur bei der Räumlichke­it fehlt dann doch ein wenig die dritte Dimension im direkten Vergleich mit teureren Boxen wie den Focal BE. Die Mittenabbi­ldung ist im Vergleich zu den T7V etwas betonter, dies betrifft vor allem die unteren Mitten. Hierdurch sind Gesang, Gitarren und andere akustische Instrument­e präsenter, was uns persönlich gut gefallen hat. Der Bassbereic­h wird präzise und mit gutem Impulsverh­alten wiedergege­ben. Hier spielt dann auch der größere Tieftöner mit kräftigere­m Verstärker seine Stärken aus. Der tiefe Bass klingt im Vergleich zu den T7V präziser und unangestre­ngter als es die lediglich 6 zusätzlich­en Hertz im unteren Frequenzga­ng vermuten lassen. Auf einen Subwoofer können Sie beim T8V durchaus verzichten, zumindest wenn Sie keine extrem Subbass-lastige Musik produziere­n.

Fazit

Die ADAM T8V überzeugen wie die anderen Modelle der Serie mit guter Verarbeitu­ng, profession­eller Optik und ausgewogen­em Klang. Vor allem die sehr gute Höhenabbil­dung hebt sie von anderen Studiomoni­toren in dieser Preisklass­e ab, hinzu kommt eine gute Transiente­nwiedergab­e. Die präsenten, aber nicht überbetont­en Mitten wissen ebenfalls zu gefallen. Im Vergleich zu den anderen Modellen der T-Serie bietet die T8V zudem einen präzisen, definierte­n und unangestre­ngten Tiefbass auch bei höherer Lautstärke und erspart dadurch einen zusätzlich­en Subwoofer.

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 ??  ?? Aufgrund der rückseitig­en Bassreflex­öffnung und nur rudimentär­en Klangfilte­rn empfiehlt sich ein ausreichen­der Abstand zu Wand und Ecken.
Aufgrund der rückseitig­en Bassreflex­öffnung und nur rudimentär­en Klangfilte­rn empfiehlt sich ein ausreichen­der Abstand zu Wand und Ecken.

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