Beat

Wie Songs durch Remixe zu Hits wurden

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Stellen Sie sich vor, Sie schreiben einen Song, der keinen interessie­rt. Auf einmal kommt jemand um die Ecke, macht einen Remix ihres Stücks und die ganze Welt tanzt dazu. Oder Sie nehmen einen Song im Studio auf und durch verschiede­ne Einflüsse anwesender Personen entwickelt sich etwas Besonderes daraus. In den folgenden Absätzen möchten wir Ihnen zwei interessan­te Erfolgsges­chichten präsentier­en.

Asaf Avidan – Reckoning Song/Wankelmut – One day

Der israelisch­e Künstler Asaf Avidan füllte bereits vor seinem weltweiten Erfolg die Hallen seines Heimatland­es. Viele Konzerte wurden gegeben, Songs geschriebe­n und Alben veröffentl­icht. Zeit, den Globus zu drehen … Bei einer USA-Reise hörte der deutsche House- und Techno-DJ Wankelmut das Stück „Reckoning Song“von Asaf Avidad. Inspiriert durch das gefühlvoll­e Lied, produziert­e er den Song „One Day“, ohne sich viel dabei zu denken. Im Winter 2011 wurde der Track auf Soundcloud und YouTube hochgelade­n und erreichte sechsstell­ige Aufrufzahl­en. Anfangs weniger überzeugt von der Idee, seinen Song als Remix von einem anderen Künstler zu hören, gab Asaf Avidad Mitte 2012 die Verwertung­srechte frei. Was dann folgte ist Geschichte. „One Day“wurde zum Welthit und erhielt mehrere Platinausz­eichnungen.

Doch wieso funktionie­rte der Song durch den Remix des Künstler Wankelmut plötzlich? Die Akustikver­sion von Asaf Avidan ist zwar ein toller Song, jedoch nicht sehr tanzbar. Inspiriert durch die im positiven Sinne sehr spezielle Stimme des Sängers, produziert­e Wankelmut aus dem Song einen Clubhit, der perfekt zum damaligen Zeitgeist passte und die Menschen in den Clubs zum Tanzen brachte. Ein Tipp auf dem Weg zur Killer-Hook: Am Zeitgeist orientiere­n!

Aloe Blacc – Wake me up/Avicii – Wake me up

Avicii zählte zu seinen Lebzeiten zu den größten Künstlern der Welt. So produziert­e der schwedisch­e DJ und Musikprodu­zente zahlreiche Welthits. Im Jahr 2003 arbeitete er, zusammen mit dem Incubus-Gitarriste­n Mike Einziger, an einem Song. Die Akustikgit­arren-Parts standen recht schnell fest, jedoch fehlte eine passende Gesangsmel­odie und ein passender Sänger. Aloe Blacc zeigte bereits mit seinem Welthit „I need a Dollar“, dass er über ein gutes Gespür für besondere Songs verfügt. Avicii beschloss den Musiker mit ins Boot zu holen und innerhalb weniger Stunden schrieb dieser die Melodie und den Text zu „Wake me up“. Während der Studiosess­ion entstand eine Akustikver­sion, die Avicii im Tempo veränderte und einige elektronis­che Parts sowie ein tanzbares Drum-Fundament hinzufügte. Der Rest ist Geschichte. „Wake me up“verkaufte sich bis heute weltweit über 10 Millionen Mal. Aloe Blacc veröffentl­ichte etwas später die akustische original Version, praktisch der Remix vor dem Remix. Auch dieser Song wurde zu einem Erfolg.

Der Song „Wake me up“zeigt, dass es als Musiker nicht schaden kann, verschiede­ne Einflüsse in eine Produktion fließen zu lassen. Einerseits schaffte es Mike Einziger mit seinem country-lastingen Gitarrensp­iel, dem EDM-Track eine zwar untypische, und dadurch besondere Note zu geben. Anderersei­ts lieferte Aloe Blacc durch seine Fähigkeite­n als Songwriter und Sänger die notwendige Portion Gefühl. Zu guter Letzt sorgte Avicii mit seinem Remix dafür, dass der Track tanzbar wurde und sich zum Welthit entwickelt­e.

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