Power Producer: Push
Als kompakte All-in-One-Lösung für mobile Veranstaltungen will der Prime 2 als Standalone-DJ-Controller die Herzen der DJs erobern. Was die Zwei-Kanal-Konsole zu „beaten“hat und wie sie sich im harten Club- und Eventalltag schlägt, zeigt dieser Test.
Nach der erfolgreichen Markteinführung des Prime 4, schickt Denon DJ den kleinen Bruder Prime 2 als Standalone-DJ-Controller ins Rennen. Bestückt mit zwei Mediaplayern und einem Zwei-Kanal-Mixer, agiert der Controller auf Basis des internen Betriebssystems Engine OS, das sich über das intuitive kontraststarke 7-Zoll Touchdisplay steuern lässt.
Connected
Für Moderations- oder Animationseinlagen des DJs wurden Anschlüsse für zwei Mikrofone nebst separat einstellbarer Lautstärke und 3-Band-Klangregelung implementiert. Im Gegensatz zum Prime 4 gibt es bis auf einen AuxWeg keine Möglichkeit, externe CDJs oder Plattenspieler anzuschließen. Au s ga n g s s e i t i g sind neben zwei Master-Outs und einem Booth-Out noch zwei frontseitige Kopfhöreranschlüsse zu verzeichnen. Über drei USB-Anschlüsse für USB-Laufwerke, einer USB-Rechner-Verbindung, einem Netzwerkanschluß und einem SATALaufwerksschacht bestehen reichlich Zufuhrsmöglichkeiten den Controller mit Musik zu befüttern. Wem das nicht genügt, der kann noch drahtlos über die WIFi-Schnittstelle Songs von Anbietern wie Tidal, Beatport und SoundCloud direkt streamen.
Player und Mixer
Für die Haptik des authentischen Turntablism sorgen die 6-Zoll Jogwheels, die sich nicht nur grifffest anfühlen, sondern auch einen optimalen Drehwiderstand für das Beschleunigen und Abbremsen bei Übergängen bieten. Für Scratcheinlagen und krasse Backspin-Aktionen ist lediglich der Vinyl-Modus zu aktivieren. Die Mitte des Controllers wird von den zwei Kanälen des Mischpults samt Crossfader eingenommen. Jeder der Kanäle ist mit einem gummierten Trim und 3-Band-EQ ausgestattet. Anstatt von vier Sweep-Effekten des großen Bruders muss man sich auf einen Filtersweep beschränken. Die darunter liegenden Channelfader fahren sich mit einem angenehmen Widerstand, wie auch die Pitchregler der Player. Der kräftig zupackende Equalizer und das Filter wissen klanglich zu überzeugen.
Kreativabteilung
Innovative und abwechslungsreiche DJ-Sets leben von Kreativität. Die acht Performance Pads sind dafür sehr hilfreich. So lassen sich nicht nur gekonnt acht Hot Cues auf den gummierten Pads setzen oder taktgenaues Looping erzielen, vielmehr lassen sich auch einzelne Loops und Beats in Echtzeit als Slices durcheinanderwürfeln, ideal für Live-Remixing-Einlagen. Die Variationsvielfalt des Mixes lässt sich noch über die Effektabteilung des jeweiligen
Decks forcieren. Über den Parameter FX Select und das Auswahlmenü kann der DJ seinen Mix mit einem von dreizehn Effekten garnieren, darunter Echo, Hall, PingPong, LFO-Filter, AutoGate, PingPong, Scratch und Flanger, die allesamt qualitativ gelungen sind und per FX Time-Poti detaillierter verändert werden können.
Praxiseinsatz
Der Controller macht sowohl live im Club als auch im Homestudio für Streamings von DJ-Sets eine gute Figur. Die Arbeit an den Decks und am HD-Display ist nicht nur intuitiv, vielmehr ist es inspirierend und unterhaltsam. Die Darstellung laufender Tracks mit einem Cover oder DJ-Logo im Inneren der JogWheels, sowie die Beleuchtung der Bedienelemente erfreut auch das Auge. Die Navigation am Touchdisplay mit seinen Icons ist sehr bedienerfreundlich umgesetzt, im Vergleich zu manch Mitbewerbern. Rasch lässt sich hier durch Songs, Ordnerstrukturen und Playlisten stöbern, sei es direkt am Touchdislay oder mit dem zentralen Silber-Encoder. Beim Laden von Songs lässt sich der Track bereits vor Vollendung der schnellen Analyse schon abspielen. Sehr löblich. In Einzelfällen wurden allerdings die Beatgrids vom Engine OS nicht automatisch taktsynchron gesetzt. Die direkte Onboard-Aufnahme eines DJ-Sets am Display via Record-Button ist ein weiterer Pluspunkt. Dank der umfassenden Schnittstellen USB, HD und SD-Karten, sowie die drahtlose Verbindung ist die Zufuhr via externer Datenspeicher oder vom Rechner mit üppigen Songarchiven stets gewährleistet.
Fazit
Der Prime 2 ist ein DJ-Controller, der sich aufgrund der Kreativmöglichkeiten und des intuitiven Workflows nicht nur für Einsteiger empfiehlt, sondern auch für mobile Profi-DJs. Mit seinen gut klingenden Effekten, dem hohen Unterhaltungswert und dem attraktiven Preisleistungsverhältnis drängt die All-in-OneLösung in die Eliteliga der 2-Kanal-Controller im Standalone-Betrieb.