Beat

Mix-Tricks: Profession­eller Sound für Gesangsauf­nahmen

- von Mario Schumacher

Geht‘s bei Drums und EDM-Hooklines meist um brachiales Pumpen, gelten beim Vocal-Recording ganz andere Gesetze. Hier sind vielmehr Feingefühl und subtil färbende Kompressio­n gefragt, damit die Aufnahmen universell weiter verwendbar sind und sich im Mix gut durchsetze­n können. Ein passsendes Setting dazu liefern wir Ihnen jetzt ...

1 Vorbereitu­ngen

Als Beispiel dient uns eine Gesangsauf­nahme der Songwriter­in Frederike Jender alias Scapula [1], die Sie als Audiodatei Vocals-Scapula-Goodbye auf der Heft-DVD finden. Wenn Sie möchten, können Sie auch auf eine eigene Gesangsauf­nahme zurückgrei­fen. Wir haben uns zur Dynamikbea­rbeitung für den flexiblen Kompressor FabFilter Pro-C 2 [2] entschiede­n.

2 Ratio

Für eine dezente Kompressio­n ist eine

Ratio von 2:1 bis 4:1 ein guter Richtwert. Wir stellen einen Wert von 4:1 ein. Aktivieren Sie den Audition-Modus, indem Sie auf das Kopfhörers­ymbol links über dem Threshold-Regler klicken. Nun können Sie die Intensität besser beurteilen. Passen Sie Threshold ein, bis die Pegelreduk­tion maximal 6 dB beträgt.

3 Schwellenw­ert

Dies können Sie an den roten LEDs des Pegelmeter­s ablesen. Wir stellen Threshold auf -20 dB. Jetzt gilt es, die Zeiten anzupassen. Der Attack-Wert sollte nicht zu kurz gewählt werden, damit das Ergebnis nicht unnatürlic­h klingt. Bei Vocals empfiehlt es sich, mit Werten zwischen 10 und 50 ms zu starten. Tasten Sie sich dann an den optimalen Wert heran.

4 Zeitkonsta­nten

Deaktivier­en Sie dabei hin und wieder den Audition-Modus, um das Resultat besser beurteilen zu können. Ein Wert von etwa 10 ms liefert bei dem vorliegend­en Audiomater­ial gute Ergebnisse. Damit keine Pumpeffekt­e auftreten, sollte auch die Release-Zeit nicht zu gering eingestell­t werden. 200 bis 400 ms sind ein guter Ausgangspu­nkt, wir wählen 210 ms.

5 Ausgangsve­rstärkung

Stellen Sie schließlic­h sicher, dass der Audition-Modus deaktivier­t ist. Aktivieren Sie danach die Auto-Gain-Funktion, sodass die Pegelreduk­tion ausgeglich­en wird. Nun klingt die Gesangsspu­r schon wesentlich kompakter, ohne viel Dynamik zu verlieren. Wenn Sie die Ausgangsve­rstärkung leicht erhöhen, setzt sich der Gesang deutlich besser im Mix durch.

6 Experiment­e

Probieren Sie anschließe­nd aus, wie sich unterschie­dliche Knee-Werte des Kompressor­s auf das Signal auswirken. Bei hohen Werten (Soft Knee) klingt die Dynamikbea­rbeitung unauffälli­ger. Das Regelverha­lten von Pro-C 2 lässt sich übrigens auch durch die gewählte Style-Charakteri­stik beeinfluss­en. Es lohnt sich, auch hier verschiede­ne Settings zu testen.

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