Power Producer: Apple Logic
Vor allem im HipHop und verwandten Sparten ist ein LoFi-Sound ziemlich angesagt. Wer kreativ ist, erstellt seine instrumentalen LoFi-Klänge komplett in Eigenregie und lässt sich schon beim Soundtüfteln ordentlich inspirieren. Mit Logic Pro X macht dies sogar richtig viel Spaß. Als Beispiel produzieren wir mit dem Quick Sampler einen trashigen Brass-Sound.
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Soundquelle
Für einen Bläserklang wählen wir selbstverständlich das Logic-Instrument Studio Horns. Der Sound kann gern fett und obertonreich sein, während wir auf Modulationen und Controller-Einsatz verzichten. Gut ist das Setting „80s Brass Stab“, das mit einem Cm7-Akkord (alternativ gehen auch einzelne Töne) auf der Takteins angespielt und als Midi-Region aufgezeichnet wird.
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Sampling
Dieser Brass Chord wird jetzt im Quick Sampler aufgenommen, der auf einer zweiten Instrument-Spur liegt. Beim Quick Sampler wechseln wir zum „Recorder“und wählen als Input die Instrument-Spur mit den Studio Horns an. Nach erledigter Aufnahme arbeiten wir im Classic-Mode weiter und kümmern uns um Sample- und Sounddesign.
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Looping
Für Akkorde, die länger klingen sollen, und auch für einen wilden „samplesken“Touch nutzen wir die Loop- Funktion des Quick Sampler. Der Sample Start liegt jedenfalls vorne bei 111, die Loop-Punkte werden frei gesetzt und die Speed auf Wert 8 gesetzt, was sich klangfarblich auswirkt. Das Looping darf nicht perfekt, sondern besser „defekt“klingen.
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Modulation
Nun treiben wir das Unperfekte auf die Spitze: LFO1 wirkt auf die Loop Position (Target) ein und wühlt gehaltene Klänge auf.
Für einen Vinyl-Pitch-Effekt moduliert LFO2 den Pitch (Target). Beide LFOs arbeiten temposynchronisiert. Beim Filter empfiehlt sich der Typ „LP12dB Gritty“, Hüllkurven und Modulationsmatrix ebenso probieren.
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Effekte
Der Sample-Klang lässt sich jetzt anfetten und noch weiter modulieren. Klasse ist hierfür das Plug-in Phat FX von Logic Pro X mit dem Setting „Anthem Buildup“als Ausgangspunkt. Per XY-Pad lässt sich der LoFi-Sound lebendig verändern. Final geben wir noch ein wenig das Tape Delay mit dem Setting „1/8 Note Dotted Dub“hinzu. Fertig: spielen und modulieren! [1]
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Alternativen
Nach diesem Schema können viele tonal spielbare LoFi-Klänge mit dem Quick Sampler produziert werden, indem bei Schritt 1 (Soundquelle) ein Vintage Electric Piano, die Studio-Strings oder andere Instrumente verwendet werden. Das fertige Ergebnis kann jeweils als ein neues Setting abgespeichert werden zur Verwendung bei allen künftigen Song-Projekten.