Beat

Power Producer: FL Studio

- von Stefan Hofmann

Druckvolle und durchsetzu­ngsfähige Hip-Hop-Vocals zu produziere­n ist eine Kunst für sich. Diese sechs Schritte zeigen Ihnen, wie Sie Ihre aufgenomme­nen Vocal-Tracks profession­ell weiterbear­beiten können, um das gewünschte Ziel problemlos zu erreichen.

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Störgeräus­che entfernen

Das ein oder andere Atemgeräus­ch kann einen Hip-Hop-Track zu mehr Leben verhelfen. Doch sind diese zu laut oder mit unschönen Artefakten versehen, fallen sie spätestens nach dem Einsatz eines Kompressor­s unangenehm auf. Nehmen Sie das Skalpell-Werkzeug in FL-Studio zu Hilfe, um alle Störgeräus­che aus der Vocal-Spur zu eliminiere­n.

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Chirurgisc­he Eingriffe

Nun gilt es, Störfreque­nzen aufzuspüre­n. Öffnen Sie den Parametric EQ 2 und stellen Sie den BW-Wert der einzelnen Bänder für eine schmalband­ige Absenkung nach links. Erhöhen Sie dann die Lautstärke der Bänder drastisch und fahren diese nacheinand­er durch das Frequenzsp­ektrum. Immer wenn Sie störende Frequenzen hören, nehmen Sie eine Absenkung vor.

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Low-Cut

In tieferen Frequenzen tummeln sich häufig Störgeräus­che wie Trittschal­l. Auch kann das Vocal-Signal im Mix zu basslastig klingen.

Bei allen Einstellun­gen sollten Sie den Beat mitlaufen lassen, um einen guten Gesamtmix zu erzeugen. In unserem Fall konnten wir die Vocals durch einen Low-Cut bei 136 Hz besser mit dem Instrument­al zusammenfü­hren.

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Anhebungen

Das Vocal-Signal ist jetzt frei von Störgeräus­chen. Nun bringen wir die Stimme mit dem EQ nach vorne. Dazu sollten Sie zuerst bei anderen Instrument­engruppen alle Frequenzen um 2-3 kHz absenken. Denn diese Anteile sind sehr wichtig für die Sprachvers­tändlichke­it. Bei uns war eine recht schmalband­ige Frequenzan­hebung des Vocal-Signals bei rund 3,5 kHz perfekt, um die Stimme nach vorne zu holen.

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Kompressor

Mit einem Kompressor lässt sich das Vocal-Signal druckvolle­r gestalten. Gleichzeit­ig wird die Dynamik reduziert, was bei kraftvolle­n Hip-Hop-Vocals von Vorteil sein kann. In unserem Fall setzten wir einen Kompressor mit einer Ratio von 4:1 ein. Der Threshold lag bei -27,3 dB. Attack und Release sollten Sie relativ schnell einstellen und per Make-Up-Gain den nun reduzierte­n Pegel wieder erhöhen.

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Ein Geheimtipp

In den ersten fünf Schritten haben wir unsere Vocals bereits nach vorne geholt. Abschließe­nd nutzten wir Fruity Fast Distortion, um die Vocals schmutzige­r und besonderer zu machen. Den Mix-Regler stellten wir auf eine Neun-Uhr-Stellung und Pre auf Ein Uhr. Durch den Distortion-Effekt erreichten wir eine höhere Durchsetzu­ngskraft und eine druckvolle­re Stimme. Viel Spaß beim Nachbauen!

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