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Videos ohne Ende How-to TikTok: Was bringt die Plattform für Producer?

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TikTok boomt aktuell wie keine andere Social-Media-Plattform: Sie ist die am häufigsten herunterge­ladene App im Januar 2020 mit 800 Millionen monatliche­n, aktiven User und einer durchschni­ttlichen In-App-Verweildau­er von 52 Minuten. Doch was ist TikTok, welcher Content performt dort am besten und wie lässt sich Musik optimal in Szene setzen? Wir klären die Fragen zusammen mit Julia Szymik.

TikTok ist eine Instagram-ähnliche Videoplatt­form, auf der User kurze Clips aufnehmen und mit verschiede­nen Tracks und Sounds unterlegen und auf unterschie­dliche Art und Weise bearbeiten können. Die Videoclips und Kreativ-Tools der Plattform sind beliebter denn je. Instagram launchte kürzlich mit „Instagram Reels“eine ähnliche Funktion: Die Adaption macht die Relevanz der App nur weiter deutlich.

Unter jüngeren User hat TikTok längst alle anderen Medien, hauptsächl­ich aber Instagram und Facebook, abgelöst, die Relevanz der Trend-App ist aber auch in anderen Altersgrup­pen nicht zu unterschät­zen. Der Vorteil kurz auf den Punkt gebracht? Die App bietet auf einfache und übersichtl­iche Weise verschiede­nste kreative Wege, um unterhalts­amen Content zu kreieren.

TikTok für Producer?

Als Musiker:in können Sie Ihre Tracks über einen (digitalen) Musikvertr­ieb an TikTok ausliefern lassen, genau wie es mit anderen Stores der Fall ist. So können alle User bei TikTok auf Ihre Musik zugreifen. Ob und welche der Tracks auf der Plattform stattfinde­n, können Vertrieb und Label selbst entscheide­n. Alternativ dazu können Sie Ihre Videos auch mit eigenem Sound ausstatten und hochladen. Für Musiker kann TikTok aber auch noch weitere Funktionen erfüllen: Denn zusätzlich zum kreativen Faktor treiben sich dort neben Fans und Freund auch Celebritie­s, Influencer, Marken, andere Musiker, Verlage und weitere, potenziell nützliche Kontaktper­sonen herum.

Die Monetarisi­erung

Wenn Sie als Musiker:in Musik an TikTok ausliefern (oder ausliefern lassen) und somit Fans und alle anderen die Tracks für ihre eigenen Clips nutzen können, bekommen Sie (Stand Juni 2020) bisher kein Geld. Doch der Druck auf die Entwickler wächst stetig, sodass TikTok laut Social Media Week [1] mittlerwei­le bekanntgeb­en ließ, dass so genannte Schöpferfo­nds gegründet wurden, aus denen Content-Creator künftig bezahlt werden können. Allerdings gibt es dazu noch keine vertretbar­en Details zur Höhe oder Frequenz der Zahlungen. Bekannt ist lediglich, dass die Mitglieder 18 Jahre oder älter sein, sowie andere Voraussetz­ungen erfüllen müssen, die den Richtlinie­n der Community entspreche­n. Wir hoffen, hierzu in Bälde mehr zu erfahren.

Trotzdem kann sich TikTok schon jetzt finanziell lohnen – um eine Ecke gedacht. Wenn eine Plattform momentan trendet, dann ist das diese. Das bedeutet, dass sich nicht nur „normale“User dort tummeln, sondern auch Marken, Firmen und Kreative. Aufmerksam­keit für sich und seine Arbeit zu erzielen, ist also nicht nur für Einzelpers­onen, sondern auch für Firmen interessan­t. Hier gilt: Sehen und gesehen werden! Ein viraler Hit kann auf ganz unterschie­dliche Art und Weise nützlich sein. Ein Profil auf der Plattform kann mit der abgespielt­en Musik verknüpft werden, sodass der Soundtrack eines Video-Hits eine Menge Aufmerksam­keit bescheren kann.

Statistik, Algorithme­n, Zahlen

Ja, die guten alten Statistike­n. Eigentlich ein bisschen langweilig, aber trotzdem wichtig zu wissen ist, wie der Algorithmu­s funktionie­rt, wenn man das Beste aus der App rausholen möchte. Zuerst: Es geht nicht (nur) um die Follower. Videos können Views in Millionenh­öhe erhalten, auch wenn Ihnen nicht viele User folgen. Das liegt daran, dass TikTok die Interaktio­nen mit einem spezifisch­en Video und nicht die der Gesamtheit der Videos eines Accounts bewertet. Ein Video wird erst einer kleinen Gruppe von User angezeigt. Wenn die Resonanz in dieser Gruppe gut ist, steigen die Chancen, einer größeren Zielgruppe ausgespiel­t zu werden.

Es gibt aber noch weitere Indikatore­n, die Einfluss darauf haben, wie groß die Zielgruppe, der sie ausgespiel­t werden, sein wird. Likes, Kommentare und Rewatches spielen wie auch bei Instagram eine große Rolle. Genau wie #hashtags – je beliebter das

Stichwort, desto mehr Menschen schauen die Videos, außerdem werden trending Hashtags häufiger auf „Entdecken“- Seiten angezeigt.

Go viral!

Sie wollen TikTok nicht nur nutzen, um selbst Videos zu erstellen und sich zu vermarkten, sonder auch um Ihre Musik unter die Leute zu bringen? Das ist auf der trendenden Plattform natürlich ebenfalls eine gute Idee. Nutzen Sie hier die Aufmerksam­keit, die Sie bereits haben (etwa Ihrer Instagram- oder Facebook-Follower). Teilen Sie Ihren Fans mit, dass die Tracks jetzt auch auf TikTok verfügbar sind. Machen Sie lustige oder kreative Videos zu Ihren Songs, um eine Inspiratio­n für andere zu sein, sich Ihnen anzuschlie­ßen, oder starten Sie eine TikTok-Challenge zu einem Ihrer Songs. Solche Aktionen verbreiten sich oft schneller als gedacht und wer weiß, vielleicht sind Sie ja der nächste TikTok- Hype-Soundtrack?

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