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Akai Professional
MPC Beats
Mit der MPC Software gelang Akai damals beinah eine kleine Sensation, denn bis dahin war das MPC-Feeling mit seinem legendären Groove immer an eine Hardware gebunden. Version 2 brachte noch mal eine weitere Wendung, denn damit ließen sich auch Controller von Drittherstellern verwenden, um die Software zu steuern. Da die Software sowohl Standalone funktioniert und auch als Plug-in für alle DAWs verfügbar ist, lässt sich das MPC-Prinzip in jeden bestehenden Workflow und jedes Setup einbinden. Mit der Beats-Version geht Akai nun noch einen Schritt weiter, denn die kleine, abgespeckte Version ist trotz üppiger Ausstattung kostenlos. Also endlich eine MPC für wirklich alle?
Die MPC-Software ist ein Pattern-basierter Sequenzer mit internem Sampler, ganz nach Vorbild der Hardware Modelle. Die Software hat durchaus Qualitäten einer DAW, der Schwerpunkt liegt jedoch klar auf dem Arbeiten mit Patterns. Daher bietet sie keine klassische Timeline, sondern ist auf das Ein- und Ausschalten bzw. Verketten von Patterns ausgelegt. Die Funktionen decken sich mit jenen einer MPC Hardware, die Darstellung auf dem Monitor ist jedoch etwas komfortabler.
MPC Beats bietet geneigten Producern und Beat-Bastlern scheinbar alles, was das Groove-Herz begehrt. Allem voran das typische 4x4 Drum Grid, eine Piano Roll, ein Sample-Editor zum rudimentären Bearbeiten und Slicen, die drei on-board Synthesizer Bassline, Tubesynth und Electric, VST/AU-Unterstützung und eine 2 GB Sound-Library mit einer Auswahl von Drumkits und Loops. Dazu kommen über 80 interne Effekte aus der AIR Effect Kollektion, die hauptsächlich in die Kategorie Brot- und Butter fallen, aber durchaus unüblichere Highlights enthalten. Etwa der LoFi-Effekt mit LFO oder der Mother Ducker für amtliches Sidechain.
Auf insgesamt acht Tracks für Drumkits, Synths und MIDI-Instrumente und zwei Audiospuren lassen sich Ideen schnell festhalten. Zwar klingen acht Tracks erst mal nach wenig Kost, da MPC Beats aber auch als Plug-in in jeder DAW läuft, ist die vermeintliche Limitierung schnell verpufft. Für ein unkompliziertes Setup bietet MPC Beats automatische Zuweisungen für Controller von zahlreichen Herstellern. MIDI-Keyboards, wie das Akai Professional MPK mini, 4x4 und 8x8 Pads, Alesis V-Mini, M-Audio Keystation und Standalone-fähige MPC-Hardware arbeiten nahtlos mit MPC Beats zusammen.
Soweit die technischen Details und Spezifikationen, aber wer braucht denn nun eine MPC Beats? Die Software ist vor allem ein Drumsampler mit Sequenzer, sodass frische Grooves in kürzerster Zeit im Kasten sind. Da sich sowohl ganze Drumkits als auch einzelne Pads unabhängig voneinander bearbeiten, modulieren und mit Effekten belegen lassen, ist auch ausgiebiges Sounddesign möglich. Noch durch die Tatsache verstärkt, dass alle Parameter-Änderungen im Sequenzer programmiert oder live aufgenommen werden können.
Fazit
Wer einen neuen und/oder kostenlosen Drumsampler sucht, macht mit MPC Beats absolut nichts falsch. Im direkten Vergleich zu NIs Battery ist MPC Beats deutlich komplizierter zu bedienen, bietet dafür einen Sequenzer und mehr Features. Gegenüber Geist sprechen Stabilität und größere Flexibilität für Akais Software. Im Duell mit Maschine dürfte diese die Nase in Sachen Komfort voraushaben, jedoch ist sie nicht kostenlos. Zwar ist eine gewisse Einarbeitung nötig, vor allem wenn man bislang noch nie mit MPCs gearbeitet hat, die gebotenen Features machen die anfänglichen Mühen jedoch mehr als wett und sind eine Bereicherung für alle Produzenten von elektronischem Sound.
Übrigens: MPC Beats ist auch kompatibel zu einer Auswahl unserer monatlichen Zampler Soundbanken, die wir seit Juni auch als MPC Expansions bereitstellen. Satte 18 Expansions finden Sie schon in unserem Shop unter zamplersounds.com.
Entwickler: Akai Professional Web: akaipro.com, www.inmusicbrans.com Preis: Freeware Bezug: inMusic Brands
Bewertung:
Full Bucket Music
Fury-800
Die Veröffentlichung einer Emulation des Korg Poly 800 hat uns ehrlich gesagt ein wenig überrascht, ebenso wie die in letzter Zeit tatsächlich wieder gestiegenen Gebrauchtpreise des Originals. Schließlich vereint die Hardware aus den 80ern viele Nachteile sowohl digitaler als auch analoger Synthesizer in einem Gerät. Umständliche Bedienung gepaart mit dumpfem und rauschendem Sound ohne die Wärme und Fülle klassischer Analogsynthesizer, untergebracht in einem billigen Plastikgehäuse. Allein der im damaligen Vergleich sehr günstige Sound hat den Poly 800 zu einem Verkaufsschlager und für viele zum Einsteigersynthesizer gemacht. Vielleicht ist es also die Nostalgie und Wehmut, vielleicht auch der Kultfaktor bei der jüngeren Generation, der für die neue Beliebtheit sorgt.
In jedem Fall hat Full Bucket Music den Charakter des Synthesizers gut eingefangen. Eine Tape-Simulation brauchen Sie für Fury-800 nicht, denn er klingt genauso Lo-Fi wie das Original, wenn Sie den neuen Frequenzboost BRIGHT nicht aktivieren. Und tatsächlich bereitet es durchaus Freude, nach langer Zeit mal wieder den Synthesizer zu spielen, der uns persönlich durch die Jugend begleitet hat und auf den ersten Bandaufnahmen zu hören ist. Sogar die Paraphonie (nur ein gemeinsames Filter für alle acht Stimmen) wurde übernommen. Dank des Gott-Modus lässt sich der Fury-800 aber auch ganz modern 64-stimmig polyphon spielen (dafür hätten wir Ende der 80er die Schwiegermutter verpfändet).
Fazit
So wirklich vermisst haben wir unseren alten Poly800 bisher eigentlich nicht, aber es ist dennoch schön, den etwas angestaubten Sound wieder direkt unter den Fingern zu haben. Denn der Fury-800 versprüht ein ganz eigenes Vintage-Feeling.
Entwickler: Full Bucket Music Web: fullbucket.de
Preis: Freeware
Format: VST, AU
Bewertung: