Beat

Test: Waldorf STVC

- Von Jan Wilking

STVC basiert auf der beliebten Stringmach­ine Streichfet­t, ergänzt um eine hochwertig­e Fatar-Tastatur und einen hervorrage­nd klingenden Vocoder.

Equipment direkt den Vocoder nutzen können. Alternativ kann das Modulator-Signal auch über den Line-Eingang auf der Rückseite eingeschle­ift werden. STVC lässt sich per USB oder MIDI ansteuern. Der USB-Anschluss übernimmt auch die Stromverso­rgung, bei Anschluss an einen Computer ist kein externes Netzteil erforderli­ch! Im Gegensatz zum Desktop-Streichfet­t hatten wir dabei keine Probleme mit Störgeräus­chen.

Duale Klangerzeu­gung

Die Klangerzeu­gung ist vom Streichfet­t übernommen worden und besteht aus zwei Elementen. Die Basis bildet ein Flächensou­nd, den Sie über den großen Registrati­on-Regler stufenlos zwischen verschiede­nen Streicher- und Chorklänge­n überblende­n können. Für mehr Bewegung im Klang lässt sich dieser Parameter auch mit Hilfe des Animators bzw. per LFO modulieren, ein Chorus/Ensemble-Effekt sorgt für breiteren Sound. Die Strings können Sie mit einem Solo-Sound kombiniere­n, der Akzente in der Anfangspha­se des Sounds setzt und verschiede­ne Varianten von Bass über Clavi bis hin zum fetten Unisono-Lead bietet. Beide Sounds lassen sich gemeinsam oder getrennt mit wählbarem Splitpunkt spielen und über gut ausgewählt­e Makro-Regler anpassen, dabei sind alle wichtigem Parameter im direkten Zugriff. Ins Menü müssen Sie nur eintauchen, wenn Sie mit Hilfe des kleinen OLED-Displays die neue Mod-Matrix nutzen wollen, die mit 5 Slots für immerhin 25 Quellen und 41 Ziele die klangliche­n Möglichkei­ten des STVC gegenüber dem Streichfet­t erweitert. Ebenfalls verbessert wurde der eingebaute Hall-Effekt, der neben dem Phaser als globaler Effekt zur Verfügung steht.

Vocoder mit Freeze

Das Highlight des STVC ist ohne Frage der Vocoder. Schon beim ersten Antesten überzeugt er mit hoher Sprachvers­tändlichke­it und allgemein sehr transparen­tem und edel klingendem Sound. Dieser eher moderne Sound hebt den STVC auch von der direkten Konkurrenz ab, sei es digital oder analog. Bereits mit dem mitgeliefe­rten Mikrofon erhält man sehr schöne Ergebnisse, vom klassische­n singenden Pad über Kraftwerk-Roboter bis hin zu tollen Ambient-Drones setzt der Vocoder alles überzeugen­d um. Dabei zeichnet sich der STVC wie schon der Streichfet­t als echter Sweetspot-Synthesize­r aus, auch Einsteiger werden schnell zu motivieren­den Ergebnisse­n kommen.

Und es wird noch besser: STVC besitzt eine Freeze-Funktion, mit der sich bis zu 23 Sekunden des Mikrofonsi­gnals aufzeichne­n lassen. Dieses Vocoder-Sample kann anschließe­nd geschnitte­n und über die Tastatur tonal gespielt werden, auch mehrstimmi­g. Das lädt definitiv zum Experiment­ieren ein. Leider können Sie die Samples nicht mit dem Sound abspeicher­n.

Fazit

Wie sein Vorgänger Streichfet­t überzeugt auch der STVC mit seinem speziellen Charakter, der den prägenden Sound und die direkte Bedienung alter Stringmach­ines mit modernen Klangmögli­chkeiten verbindet. Waldorf hat dieses Konzept in ein hochwertig verarbeite­tes Keyboard gepackt und um zusätzlich­e Features wie eine Mod-Matrix, mehr Speicherpl­ätze und verbessert­e Effekte ergänzt. Das Highlight ist aber der hervorrage­nd klingende Vocoder mit Freeze-Funktion, der in dieser Qualität aktuell nahezu konkurrenz­los ist.

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