Test: Roland JU-06a
Sweetspot-Synthesizer, denen selbst Einsteiger kaum einen schlecht klingenden Sound entlocken können. Schwebende und volle Pads sind ebenso schnell erstellt wie knackige Bässe, durchsetzungsfähige Leads oder wunderschöne Arpeggios. Vor allem für das aktuell so angesagte 80er-Synthwave-Revival ist der JU-06A perfekt geeignet, er kann aber grundsätzlich alle klassischen Analogsounds für jegliches Genre erzeugen.
Modernisierter 80er-Sound
Es erscheint zunächst verwunderlich, dass Roland zu dem bewährten Juno-106 noch einen Juno-60 hinzugepackt hat. Denn aufgrund des sehr ähnlichen Aufbaus könnte man auch einen nahezu identischen Klang vermuten. Dies ist aber nicht der Fall, weder bei den Original-Synthesizern noch bei der digitalen Emulation. Bereits auf Oszillatorebene hört man Unterschiede, beispielsweise beim Klang des Suboszillators und beim Mischen von Sägezahn und Rechteck. Die Hüllkurven sind anders abgestimmt und das Filter klingt vor allem bei höheren Resonanzwerten unterschiedlich. Die Option, zwischen beiden Modellen zu wählen, vervielfältigt die klanglichen Möglichkeiten daher mehr als man zunächst denken mag. Natürlich muss sich ein solcher Nachbau auch dem Vergleich mit dem Original stellen. Ein Juno-60 klingt im direkten Vergleich etwas voller, basslastiger. Der JU-06A fängt den Klangcharakter zwar grundsätzlich in allen Details ein, klingt dabei aber einen Tick transparenter, sauberer, Hi-fi-mäßiger. Dadurch lässt er sich im Mix sogar besser integrieren als das Original.
Fazit
Der Nachfolger des limitierten JU-06 zeigt sich in jeder Hinsicht verbessert : Zusätzlich zur Juno-106-Emulation kann der JU-06A auch einen Juno-60 überzeugend nachbilden und deckt damit eine Menge klassischer Analogsounds ab. Ein sehr guter Chorus und Delay runden die überzeugende Klangerzeugung ab. Auch der beim Vorgänger noch schmerzlich vermisste Arpeggiator wurde ergänzt und der Sequenzer überarbeitet. Und mit Batterien und optionalem Keyboard K-25m wird aus dem JU-06A ein ultraportabler Synthesizer, am Laptop kann er als USB-Audiointerface genutzt werden. Wer mit dem kompakten Design sowie nur vier Stimmen leben kann, erhält einen sehr potenten kleinen Synthesizer, der sich klanglich nicht hinter der analogen Konkurrenz zu verstecken braucht.