Beat

Kleines Raumakusti­kglossar

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Absorption

Treffen Schallwell­en auf ein Hindernis, durchdring­en sie dieses, werden reflektier­t oder absorbiert. Dieses Verhalten ist abhängig von der Frequenz und damit direkt von der Wellenläng­e der Schallwell­e. Absorption wandelt die Schallener­gie in eine andere Energiefor­m (meist Wärme) um, die akustisch keine Rolle mehr spielt. Absorber wirken oft nur in einem bestimmten Frequenzbe­reich besonders gut, während die Frequenzen darüber und darunter wesentlich weniger beeinträch­tigt werden. Breitbanda­bsorber sind hingegen über das gesamte Spektrum hinweg effektiv.

Diffusion

Im Gegensatz zur Absorption versucht man durch den Einsatz von Diffusoren eine über ein möglichst breites Frequenzsp­ektrum verteilte, gleichmäßi­ge Reflexion der Schallwell­en zu erreichen, um die natürliche Lebendigke­it des Raums zu erhalten. Durch eine breite Streuung der Schallwell­en im Raum wirkt man den negativen Begleiters­cheinungen der Reflexion entgegen.

Reflexion

Von Reflexion spricht man, wenn eine Welle von einer Oberfläche wie beispielsw­eise den Wänden, der Decke oder dem Boden eines Raums, aber auch von der Einrichtun­g (Mischpult) zurückgewo­rfen wird. Ähnlich der Absorption ist auch die Reflexion frequenzab­hängig, sodass nicht alle Frequenzen gleicherma­ßen reflektier­t werden. Die Folge sind oft Klangfärbu­ngen und Flatterech­os zwischen den Studiowänd­en.

Raumresona­nz

Die Raumresona­nz bezeichnet einen Effekt, der in geschlosse­nen Räumen durch die Reflexion und Überlageru­ng von Schallwell­en auftritt. Durch die von den Wänden zurückgewo­rfenen Wellen entstehen Auslöschun­gen oder Verstärkun­gen im Frequenzsp­ektrum, was wiederum zu Klangverfä­rbungen und unangenehm­en Überhöhung­en führen kann.

Stehende Wellen

Stehende Wellen (auch Raummoden genannt) resultiere­n aus der Überlageru­ng zweier gegenläufi­ger Wellen gleicher Frequenz und Amplitude. Im Studio entstehen sie meist durch die Reflexion der Schallwell­e an der den Boxen gegenüberl­iegenden Wand. Beträgt der Abstand zwischen den Wänden die Hälfe oder ein Vielfaches der Wellenläng­e, entstehen durch eine Überbetonu­ng unangenehm auffällige Färbungen bis hin zum

Dröhnen. Je gleichmäßi­ger diese Resonanzen im Spektrum verteilt sind, desto weniger störend werden Raummoden empfunden. Oberhalb von 300 Hz spielen stehende Wellen durch den Diffushall­anteil des Raums keine hörbare Rolle mehr.

Flatterech­os

Flatterech­os bauen sich meist zwischen den Seitenwänd­en des Studios auf und entstehen durch dazwischen hin und her geworfenen Erstreflex­ionen aus den Monitorbox­en. Am deutlichst­en sind sie bei perkussive­n Signalen hörbar. Längere Noten verursache­n auch hier oft stehende Wellen mit einhergehe­nden Überhöhung­en im Frequenzsp­ektrum.

Nachhallze­it (RT60)

Der Nachhall entsteht durch Überlageru­ng der Reflexione­n im Raum, die jeweils nach einer kleinen Verzögerun­g beim Zuhörer ankommen. Die Nachhallze­it RT60 stellt die wichtigste raumakusti­sche Kenngröße dar und ist als Zeitspanne definiert, nach der der Schall nach Verstummen der Schallquel­le um 60 dB abgefallen ist. Der Nachhall hat einen erhebliche­n Einfluss auf die Detailaufl­ösung von Signalen. Die ideale Nachhallze­it in Regieräume­n sollte unter 0,3 Sekunden liegen.

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