Schluss mit den Gerüchten!
Einen Hausbau beginnt man mit dem Fundament, so oder so ähnlich verhält sich das auch mit der Raumakustik. Raummoden sorgen für Probleme die sich teilweise über das Gesamt Frequenzspektrum auswirken. Nur wenn wir den Bassbereich in den Griff bekommen, können wir in einem Raum wirklich vernünftig abhören. Der Bereich oberhalb von 200 Hz ist ziemlich einfach zu behandeln. Darunter trennt sich die Spreu vom Weizen. Bassabsorption ist auch das Thema, an dem viele kommerzielle Produkte scheitern. Teilweise aufgrund falscher Materialien und teilweise aufgrund zu kleiner Maße. Wie geht man das Thema in einem Raum also am geschicktesten an?
Beim Einrichten oder Optimieren eines Studios macht es Sinn, den Raum mit einem Messmikrofon und einer Software wie dem kostenfreien Room EQ Wizard zu messen. So bekommt man einen Überblick über die Probleme, sowohl indem man sich den Frequenzgang anschaut, als auch die Ausklingzeiten (z. B. in einem Wasserfall Diagramm). Natürlich können wir Moden auch berechnen, doch die Realität sieht oft anders aus, etwa aufgrund dünner Wände, Fenstern, Türen oder anderen Faktoren. Die Berechnung stimmt immer nur für 100% schallharte Wände. Außerdem verhält es sich nicht immer so, dass jede Mode, die theoretisch da ist, auch zum Problem wird. In vielen Fällen, in denen die erste axiale Mode (Erklärung siehe unten) recht tief liegt, wird diese je nach Lautsprecher so schwach angeregt, dass sie keinen oder kaum Einfluss nimmt. Wenn wir nun also wissen womit wir es zu tun haben, sollten wir mit Eckbassfallen beginnen. Doch hier halten sich hartnäckig zwei Gerüchte, mit denen wir aufräumen wollen: