Lebendige Pads mit Streichern
Malerische Akkordflächen für Ambient wecken Lust aufs Sounddesign. Wenn die Klänge einen natürlichen Touch haben sollen, empfehlen sich anstelle der üblichen Synthesizer insbesondere gute Streicher. Wie mit Logic Pro X ein sphärischer „Streicherteppich“[1] entsteht, lässt sich in sechs Etappen skizzieren. Gern dürfen letztlich eigene Ideen einfließen.
1 Basisklang
Zunächst wird eine Spur für ein Software-Instrument angelegt. Im leeren Kanalzug werden als erstes die Studio Strings (Stereo-Version) aufgerufen. Das ist natürlich der Spezialist innerhalb von Logic Pro X. Als Basis kann „Soft String Pad“, „Reverse String Pad“oder ein ähnliches fertiges Setting dienen. Hüllkurven und Filter bleiben möglichst neutral.
2 Instrument modifizieren
Die Studio Strings bieten diverse Einstellmöglichkeiten für ein dynamisches Spiel. „Dynamics via CC“und die „Auto Voice Split“aktivieren sowie das Fenster unten aufklappen: Als Vibrato Controller sollte „Channel Pressure“gewählt werden. Nun lassen sich Swells per Modulationsrad gestalten, während unabhängig davon Vibrati per Aftertouch erzeugt werden.
3 Send-FX vorbereiten
Immens wichtig ist ein Reverb. Daher schicken wir den Streicherklang per Send-FX an Bus 1. Der Bus 1-Regler steht auf etwa 2 Uhr. Damit der Reverb-Anteil und das Instrument selbst unabhängig voneinader dosiert werden können, wählen wir die „Pre Fader“-Einstellung. Im Bus 1-Kanalzug wird das FX-Plugin ChromaVerb aufgerufen, gefolgt vom Channel EQ.
4 Reverb justieren
Der ChromaVerb bietet eine Reihe toller Settings. Eine gute Wahl ist „Clean Ambient Tail“. Drastisch erhöht wird der Decay-Wert auf über 20 Sekunden. Übrigens, wer mit nur einem Akkord arbeitet, könnte die Freeze-Funktion verwenden. Soll die herrliche „Klangwolke“im Fokus stehen, muss nur der Lautstärke-Fader der Solo Strings nach unten bewegt werden.
5 Nachhall aufwirbeln
Der ambiente Hallfahne sollte zunächst per Channel EQ gefiltert werden, hierfür Settings aus den Ordnern „Voice“und „EQ Tools“verwenden. Aufgepasst: Das Signal von Bus 1 senden wir zu Bus 2, den wir mit dem Plugin Phat FX (gern auch Tremolo oder Pitch Shifter probieren) bestücken. Das modulierte Hallsignal wird („pulsierender Schmutz“) zu Bus 1 zurückgeführt.
6 Flächenklang spielen
Bei den Studio Strings probieren wir nun die Voicing-Einstellungen während unseres Keyboardspiels aus. Wenn es etwas „melodischer“werden soll, bitte einmal als Split Voicing „8va“wählen. Nicht in C- oder F-Dur entfalten sich letztlich die ambienten Klänge, sondern in düsteren Moll-Tonarten. Viel Geduld mitbringen und die Akkorde viele Takte lang halten.