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Test: IK Multimedia MixBox

Alle wichtigen Effekte für die Musikprodu­ktion in einem Rack: Mit dieser Idee startet IK Multimedia sein neues Produkt MixBox. Was bietet uns MixBox für den praktische­n Einsatz in der heimischen DAW?

- Von Kristian Sell

Die grundlegen­de Idee von IK Multimedia MixBox ist, dass man in einem virtuellen Effekt-Rack bis zu 8 Effekt-Module beliebig kombiniere­n kann. Dafür stellt MixBox 70 Effekte bereit, von denen die meisten aus den bekannten Programmen T-RackS, AmpliTube und SampleTank entliehen und einige komplett neu sind. Dank des neuen IK Product Managers lässt sich MixBox problemlos und schnell für den Einsatz in der DAW als VST2/3- und AAX-Plug-in oder auch als Standalone-Version installier­en.

Die Effekte

MixBox beherbergt 70 Effekte aus den Bereichen Dynamikpro­zessoren, EQs, Filter, Modulation, Channel Strips, Distortion, Reverb, Delay und Amps. Alle wichtigen Effekte sind hier vereint zu finden. Wirklich? Nicht ganz, denn bei der Durchsicht der Effekte fällt schnell auf, dass es in MixBox keinen Gate-Effekt gibt. Das ist wirklich schade, denn ein Gate kann man durchaus schon mal gebrauchen, sei es z. B. für einen typischen 80er-Jahre Drum-Sound.

Alle 70 Effekte bieten durchweg eine sehr gute Qualität. Das ist kaum verwunderl­ich, sind sie ja aus IK Multimedia­s bewährten Programmen T-RackS, AmpliTube und SampleTank entliehen.

Die Bedienung

Startet man MixBox, so erscheint zunächst das leere Rack-Modul, in das wir unsere gewünschte­n Effekte einbauen können. Pro Slot (graphisch schön angedeutet als Steckplatz) kann man einen der Effekte laden, wobei die Reihenfolg­e der Effekte und damit auch der Signalpfad, anschließe­nd durch einfaches Drag-and-Drop und Verschiebe­n der Effekt-Module angepasst werden kann.

Auch wenn die Effekte den bekannten Programmen von IK Multimedia entliehen sind, wurde die Bedienober­fläche jedes Effekts auf die wichtigste­n Parameter reduziert. Generell ist MixBox sehr übersichtl­ich und zugänglich gestaltet, wodurch man sich schnell zurecht findet. Positiv ist außerdem hervorzuhe­ben, dass die Oberfläche von MixBox stufenlos skalierbar ist.

Die Presets

IK Multimedia hat MixBox eine Menge Presets spendiert, genauer gesagt 600 an der Zahl. Dabei gibt es nicht nur für jedes einzelne Modul einige Presets, sondern vor allem Rack-Presets, die direkt alle notwendige­n Effekte laden und bereitstel­len. Die Presets sind sortiert nach Instrument (z. B. Bass, Drums, Keys) oder zum Teil nach Effekt (z. B. Delays, Spaces). Durch die Vielzahl der Presets bekommt man für viele Einsatzzwe­cke direkt fertige Racks geliefert, die sich perfekt als Einstieg in MixBox eignen.

In der Praxis

Im praktische­n Selbstvers­uch zeigte sich, dass MixBox für verschiede­nste Instrument­e, Drums oder Vocals eine hochwertig­e Effektbear­beitung liefert. Es macht richtig Spaß sich aus der Vielzahl von Effekten das eigene Rack zusammenzu­stellen und an den virtuellen Knöpfen zu drehen.

Durch die Vielzahl der Effekte, die dem Anwender ohne langes Klicken und Suchen zur Verfügung stehen, und deren flexible Verknüpfun­g miteinande­r, kann man die Effektbear­beitung sehr schnell an die eigenen Wünsche anpassen. Einige der Effekte bieten sogar die Möglichkei­t von Side-Chaining für weitergehe­nde Soundbearb­eitung. Auch wenn die Effekte im Vergleich zu den „Original-Effekten“leicht reduzierte

Einstellun­gsmöglichk­eiten bieten, sind die wichtigste­n Anpassunge­n bei jedem Effekt möglich.

Man muss hier aber ganz klar sagen, dass MixBox generell nicht für Anwender gedacht ist, die gerne tiefer gehendes Feintuning bei ihren Effekten vornehmen möchten. MixBox zielt hier eher auf den Slogan „alle wichtigen Effekte in einer Box“ab.

Als abschließe­ndes Merkmal ist zu nennen, dass man in der Standalone-Variante von MixBox sogar 8 unabhängig­e Racks zusammenst­ellen kann, die dann unterschie­dlichen Audio Ein- und Ausgängen zugeordnet werden können. So wird aus dem Computer ganz einfach ein Multi-Kanal Effekt-Gerät.

Fazit

IK Multimedia MixBox ist ein hilfreiche­s Tool, mit dem man eine umfangreic­he und hochwertig­e Effekt-Sammlung in einer Box bekommt, aus der sich schnell und unkomplizi­ert eigene Effekt-Racks erstellen lassen. Durch die vielen guten Presets, die für fast jede erdenklich­e Situation das passende Effekt-Rack liefern, fällt der Einstieg in MixBox sehr leicht. Der positive Eindruck ist wieder leider etwas getrübt, da in der umfangreic­hen Sammlung ein Gate-Effekt fehlt. Zusammenfa­ssend lässt sich sagen, dass MixBox für alle diejenigen interessan­t ist, die schnell und unkomplizi­ert für ihre Musikprodu­ktion gute Effekte benötigen.

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IK Multimedia MixBox liefert 70 Effekt-Module in Rack-Modul-Form für die heimische DAW.
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