Test: IK Multimedia MixBox
Alle wichtigen Effekte für die Musikproduktion in einem Rack: Mit dieser Idee startet IK Multimedia sein neues Produkt MixBox. Was bietet uns MixBox für den praktischen Einsatz in der heimischen DAW?
Die grundlegende Idee von IK Multimedia MixBox ist, dass man in einem virtuellen Effekt-Rack bis zu 8 Effekt-Module beliebig kombinieren kann. Dafür stellt MixBox 70 Effekte bereit, von denen die meisten aus den bekannten Programmen T-RackS, AmpliTube und SampleTank entliehen und einige komplett neu sind. Dank des neuen IK Product Managers lässt sich MixBox problemlos und schnell für den Einsatz in der DAW als VST2/3- und AAX-Plug-in oder auch als Standalone-Version installieren.
Die Effekte
MixBox beherbergt 70 Effekte aus den Bereichen Dynamikprozessoren, EQs, Filter, Modulation, Channel Strips, Distortion, Reverb, Delay und Amps. Alle wichtigen Effekte sind hier vereint zu finden. Wirklich? Nicht ganz, denn bei der Durchsicht der Effekte fällt schnell auf, dass es in MixBox keinen Gate-Effekt gibt. Das ist wirklich schade, denn ein Gate kann man durchaus schon mal gebrauchen, sei es z. B. für einen typischen 80er-Jahre Drum-Sound.
Alle 70 Effekte bieten durchweg eine sehr gute Qualität. Das ist kaum verwunderlich, sind sie ja aus IK Multimedias bewährten Programmen T-RackS, AmpliTube und SampleTank entliehen.
Die Bedienung
Startet man MixBox, so erscheint zunächst das leere Rack-Modul, in das wir unsere gewünschten Effekte einbauen können. Pro Slot (graphisch schön angedeutet als Steckplatz) kann man einen der Effekte laden, wobei die Reihenfolge der Effekte und damit auch der Signalpfad, anschließend durch einfaches Drag-and-Drop und Verschieben der Effekt-Module angepasst werden kann.
Auch wenn die Effekte den bekannten Programmen von IK Multimedia entliehen sind, wurde die Bedienoberfläche jedes Effekts auf die wichtigsten Parameter reduziert. Generell ist MixBox sehr übersichtlich und zugänglich gestaltet, wodurch man sich schnell zurecht findet. Positiv ist außerdem hervorzuheben, dass die Oberfläche von MixBox stufenlos skalierbar ist.
Die Presets
IK Multimedia hat MixBox eine Menge Presets spendiert, genauer gesagt 600 an der Zahl. Dabei gibt es nicht nur für jedes einzelne Modul einige Presets, sondern vor allem Rack-Presets, die direkt alle notwendigen Effekte laden und bereitstellen. Die Presets sind sortiert nach Instrument (z. B. Bass, Drums, Keys) oder zum Teil nach Effekt (z. B. Delays, Spaces). Durch die Vielzahl der Presets bekommt man für viele Einsatzzwecke direkt fertige Racks geliefert, die sich perfekt als Einstieg in MixBox eignen.
In der Praxis
Im praktischen Selbstversuch zeigte sich, dass MixBox für verschiedenste Instrumente, Drums oder Vocals eine hochwertige Effektbearbeitung liefert. Es macht richtig Spaß sich aus der Vielzahl von Effekten das eigene Rack zusammenzustellen und an den virtuellen Knöpfen zu drehen.
Durch die Vielzahl der Effekte, die dem Anwender ohne langes Klicken und Suchen zur Verfügung stehen, und deren flexible Verknüpfung miteinander, kann man die Effektbearbeitung sehr schnell an die eigenen Wünsche anpassen. Einige der Effekte bieten sogar die Möglichkeit von Side-Chaining für weitergehende Soundbearbeitung. Auch wenn die Effekte im Vergleich zu den „Original-Effekten“leicht reduzierte
Einstellungsmöglichkeiten bieten, sind die wichtigsten Anpassungen bei jedem Effekt möglich.
Man muss hier aber ganz klar sagen, dass MixBox generell nicht für Anwender gedacht ist, die gerne tiefer gehendes Feintuning bei ihren Effekten vornehmen möchten. MixBox zielt hier eher auf den Slogan „alle wichtigen Effekte in einer Box“ab.
Als abschließendes Merkmal ist zu nennen, dass man in der Standalone-Variante von MixBox sogar 8 unabhängige Racks zusammenstellen kann, die dann unterschiedlichen Audio Ein- und Ausgängen zugeordnet werden können. So wird aus dem Computer ganz einfach ein Multi-Kanal Effekt-Gerät.
Fazit
IK Multimedia MixBox ist ein hilfreiches Tool, mit dem man eine umfangreiche und hochwertige Effekt-Sammlung in einer Box bekommt, aus der sich schnell und unkompliziert eigene Effekt-Racks erstellen lassen. Durch die vielen guten Presets, die für fast jede erdenkliche Situation das passende Effekt-Rack liefern, fällt der Einstieg in MixBox sehr leicht. Der positive Eindruck ist wieder leider etwas getrübt, da in der umfangreichen Sammlung ein Gate-Effekt fehlt. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass MixBox für alle diejenigen interessant ist, die schnell und unkompliziert für ihre Musikproduktion gute Effekte benötigen.