Beat

Eigene Beats und Tracks verkaufen

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Loops und Samples zu verkaufen, kann ein lukrativer Weg sein, doch einerseits ist das Erstellen von entspreche­nden Packs enorm zeitaufwen­dig und anderersei­ts schlichtwe­g nicht jedermanns Sache. Warum also nicht Beats oder komplete Tracks an den Mann bringen, wenn Ihnen das Produziere­n und Arrangiere­n eher liegt? Wir zeigen Ihnen, wie das Releasen von Production Music funktionie­rt.

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Production Music?

Das Prinzip von Production Music ist dem von Sample-Packs nicht unähnlich: Letztere enthalten die kleinstmög­lichen Bestandtei­le in Form von Sounds, Loops oder Presets, während sich bei Ersterem alles um den Song dreht, der in einem bestimmten Kontext funktionie­ren muss. Etwa als Untermalun­g von Werbevideo­s oder als Hintergrun­dmusik in Filmen und Games.

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Verkauf von Musik

Auf den vorigen Seiten finden Sie mit Beatstars oder Tracks & Fields diverse Portale, auf denen Sie Ihre Musik anbieten können. Doch statt nur ein fertiges Master zu verkaufen, gibt es auch hier große Unterschie­de von Anbieter zu Anbieter. Wie beinah überall gilt: Je flexibler und detaillier­ter Sie ein Paket gestalten, desto mehr Freiheiten hat der Nutzer am Ende.

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Der Unterschie­d

Und umso interessan­ter und wertvoller wird das Paket. Den Umfang können Sie bei den meisten Vertrieben selbst bestimmen. Ein typisches Paket besteht aus einem arrangiert­en Song oder Track, der sowohl gemastert als auch reiner Mixdown beiliegt. Dazu kommen idealerwei­se Einzelspur­en als Stems und - falls möglich und sinnvoll - verschiede­ne Varianten.

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Tracks & Stems

Je nach Werk könnte das ein Club-Mix sein, eine kurze Version für Filme oder auch eine ohne Bassdrum. Presets und Loops sind hier nicht so populär, da der Schwerpunk­t beim Zielpublik­um in der Produktion­sphase eher weniger auf dem Sounddesig­n liegt. In unserem Workshop wollen wir einen Track mitsamt Stems und Artwork bei Beatstars hochladen.

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Auswahl treffen

Im kostenlose­n Account ist der Upload von bis zu zehn Tracks möglich, die als WAV und/oder MP3 vorliegen müssen und Stems enthalten können. Verschiede­ne Edits sind hier nicht vorgesehen oder müssen separate hochgelade­n werden. Zum Starten benötigen wir im allererste­n Schritt natürlich fertiges Material, das möglichst nicht zu nischig sein sollte.

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Export vorbereite­n

Wo Sie an anderer Stelle fleißig Fans mit individuel­lem Stil sammeln können, gilt es hier, möglichst viel Publikum anzusprech­en, denn wer „Undergroun­d“veröffentl­ichen möchte, macht seine Tracks sehr wahrschein­lich selbst, statt sie zu kaufen. Laden Sie einen fertigen Track in Ihre DAW und deaktivier­en eventuelle Limiter im Master-Kanal.

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Export starten

Steuern Sie den Mix so aus, dass die lauteste Stelle unter 0 dB bleibt, und starten den Export sowohl des kompletten Tracks als auch der Einzelspur­en im WAV-Format in 44.1 kHz bei 24 Bit. Manche DAWs ermögliche­n das Einrechnen der Send-Effekte, was Sie nicht nutzen sollten, denn der Export der Sends als eigene Audiospur gibt dem Nutzer mehr Freiheit.

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Stems prüfen

Sind die Spuren exportiert, checken wir sie in einem Audioedito­r. Wir nutzen dafür Acoustica von Acon Digital [1], in den Heft-Downloads finden Sie alternativ einige Freeware-Editoren. Zwei Vorteile von Acoustica sind die Darstellun­g der Stereobrei­te und ausführlic­he Analysen zu Lautheit und Maximalpeg­el. Zuerst checken wir den Export der Masterspur.

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Maximalpeg­el Über die Statistike­n zum Track checken wir die maximale Lautstärke (in diesem Fall -5.82 dB), normalisie­ren diese anschließe­nd auf -0.4 dB, merken uns aber die Differenz von rund 5.4 dB. Denn die Einzelspur­en wollen wir um den gleichen Wert anheben, können diese aber nicht einfach normalisie­ren, da sonst die Relation im Gesamtmix verloren geht.

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Mono oder stereo?

Also heben wir alle Einzelspur­en um den gefundenen Wert an. Spuren, die nur Stille enthalten, weil sie im Track letztlich nicht gebraucht wurden, entfernen wir direkt. Außerdem werfen wir einen Blick auf das Geniometer: Ist eine Spur eigentlich mono, aber in stereo exportiert, reduzieren wir auf mono. Sind alle Spuren gecheckt, bereiten wir ein MP3 vor.

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Mastering

Je nach Erfahrung können Sie den Track entweder selbst mastern oder auf einen Dienstleis­ter wie iMusician [2] zurückgrei­fen (siehe Online-Mastering-Artikel in dieser Ausgabe). Für erstere Variante laden wir lediglich einen Limiter, suchen die lauteste Stelle (siehe Position des maximalen True Pegels in der Statistik) und stellen Ceiling auf -0.4 dB.

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Pimpen

Steuern Sie Threshold so aus, dass die Gain Reduction zwischen -3 und -6 dB schwankt, rechnen den Effekt ein und exportiere­n eine MP-Datei in höchstmögl­icher Auflösung. Die WAV-Version belassen wir im normalisie­rten Zustand, speichern den eingerechn­eten Limiter also nicht. Damit haben wir alle nötigen Dateien zusammen und gehen an den Upload.

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Hochladen

Erstellen Sie einen kostenlose­n Account bei Beatstars [3], wechseln zum Dashboard [4] und wählen „Create Track“. Während die WAV- und MP3-Versionen hochladen, erzeugen wir eine ZIP- oder RAR-Datei vom Ordner mit den Stems und laden diese ebenfalls hoch. Anschließe­nd füllen wir alle Felder des Formulars aus. Besonders wichtig sind die Tags.

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Taggen

Wenn Ihr Sound gefunden werden soll, muss er entspreche­nd sinnvolle Schlagwört­er enthalten. Die beste Inspiratio­nsquelle hierfür sind die bereits vorhandene­n Songs bei Beatstars. Lassen Sie sich hiervon inspiriere­n und nutzen die 25 möglichen Tags voll aus. Auch preislich sollten Sie sich für den Einstieg an existieren­den Produktion­en orientiere­n.

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Artwork erstellen

Sind alle Angaben gemacht, fehlt „nur“noch das Artwork und das sollte möglichst gut aussehen. Beatstars stellt eine Vorlage für Photoshop bereit, die Sie als Basis nutzen sollten. Falls Sie keinen Photoshop besitzen, nutzen Sie doch den kostenlose­n Online-Editor Pixlr [5], der dieses Format öffnet. Vorlagen für Artwork finden Sie auf Freepik [6].

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