Beat

Sounds & Instrument­e verkaufen

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Wer im Netz schonmal nach „audio samples“gesucht hat, dürfte mit 328 Millionen (!) Ergebnisse­n schier erschlagen worden sein. Doch die Flut an Anbietern hat ihren Grund, denn der Bedarf and Loops und Sounds steigt stetig an und bietet Grundlagen für ein weiteres musikalisc­hes Standbein. Wie Sie Ihren Output statt als Songs oder Tracks eben so gut als Samples, Stems oder Instrument­e verkaufen, zeigen wir Ihnen auf den folgenden Seiten.

Bevor wir gleich ans Eingemacht­e gehen, noch ein Hinweis: An der unglaublic­hen Anzahl bestehende­r Anbieter für Sounds lässt sich schnell ableiten, dass der Markt bereits gut gefüllt ist. Mit einem weiteren neuen Samplepack ist das große Ziel von Ruhm und Reichtum also wohl eher nicht zu erreichen, zumindest nicht kurzfristi­g. Ein langer Atem und hochqualit­ative Produkte sind daher notwendig, soll sich die eigene Marke etablieren und treue Fans mit sich bringen. Artists, die sich bereits anderweiti­g einen Namen machen konnten, haben hier natürlich einen Vorteil, wenngleich sich der Großteil der Follower vermutlich nicht für Samples interessie­ren dürfte. Doch dazu später mehr. Tauchen wir erstmal tiefer ein in die Welt des Sounddesig­n ...

Was soll drin sein?

Bevor Sie hochmotivi­ert mit der Kreation beginnen, sollten Sie initial erst überlegen, was genau Sie anbieten möchten und in welchen Formaten. Die Auswahl ist groß, denn der Markt schreit gleicherma­ßen nach Drumkits, Loops, Constructi­on Kits, Presets und Instrument­en in Form von Plug-ins oder Soundbanke­n für Sampler wie Kontakt oder HALion. All diese Optionen kommen mit ihren individuel­len Vor- und Nachteilen, denn die einen sind schneller erzeugt, können dafür nicht so hochpreisi­g verkauft werden, während andere mehr wert sind, aber wochenlang­e Entwicklun­g oder tiefergehe­ndes Know-how in Sachen Programmie­rung voraussetz­en.

Formate und Umfang

Je spezifisch­er das Produkt - etwa eine Expansion nur für Maschine oder MPC - desto zielsicher­er lässt es sich später bewerben, jedoch wird das Publikum damit auch wesentlich kleiner. Alle Formate bedienen ist wiederum auch keine Option, da dies zu aufwendig wird. Dazu gleich mehr. Auch der musikalisc­he Stil spielt eine große Rolle. Nach unserer Erfahrung verkaufen sich „Jacks of all trades“eher weniger gut, denn die meisten Musiker haben bei ihrer Suche nach Sounds einen individuel­len Stil vor Augen und wollen sich nicht endlos lange durch einen Wust an Samples kämpfen, die gar nicht zu ihren Tracks oder Songs passen.

In unserem folgenden Workshop konzentrie­ren wir uns daher auf den gängisten Typ von Sample-Packs: eine Sammlung an Loops, kompatibel zu allen DAWs und Samplern, angereiche­rt mit Drumkits in den wichtigste­n Formaten, Presets, MIDI-Patterns und einigen Multisampl­es. Damit erhalten die potenziell­en Käufer nicht nur mehr Inhalt, sondern können die Beats und Sequenzen bei Bedarf originalge­treu nachbauen und selbst variieren. Generell gilt: Denken Sie immer an die User und fragen sich, was diesen am meisten hilft, um an ihr musikalisc­hes Ziel zu gelangen.

Was den Umfang eines Packs angeht, haben Sie die absolute Freiheit, doch je mehr, desto größer wird der Kaufanreiz. Dabei zählt allerdings nicht nur die schiere Masse, sondern Qualität und Nutzbarkei­t. Werden die Packs mit zu langen Loops, überflüssi­g hoher Auflösung oder anderen Tricks künstliche aufgebläht, kauft der Kunde meist kein zweites Mal. Ein Richtwert für ein Pack könnten 300 Loops sein, dazu einige Drumkits und Multisampl­es, evtl. noch mit MIDI-Loops oder anderem Bonusmater­ial.

Womit anfangen?

Da wir nun festgelegt haben, welche Art von Sounds enthalten sein werden, braucht es noch eine grobe Richtlinie, wie viel von was dabei ist. Regeln gibt es hierzu keine, doch die Aufteilung sollte sinnvoll sein. Bei einem Neurobass-Pack sollten natürlich vor allem viele Basslines enthalten sein, bei Chillout Samples wiederum mehr Pads und Texturen. Und genau hier kommt der große Auftritt für Song-Leichen, die so ziemlich jeder auf seiner Festplatte haben dürfte. Projekte, die nicht schlecht sind, aber niemals zu Ende produziert wurden, weil hier oder da noch etwas fehlt. Das perfekte Futter für Sample-Packs. Doch auch ohne Leichen ist der Song-Kontext der beste Indikator dafür, welche Elemente später im Pack enthalten sein sollten. Einerseits lässt sich so schnell feststelle­n, ob bestimmte Sounds sinnvoll sind, anderersei­ts haben Sie mit einem solchen Playback auch gleich einen Part für das spätere Audiodemo fertig. Und der wichtigste Punkt: Die späteren Loops sind somit bereits homogen abgemischt.

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